Kapitel 46

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Addys POV

Nachdem ich Lukes Nachricht über Jess gelesen hatte in der Nichts konkretes stand sondern nur, dass ich so schnell wie möglich nach der Arbeit kommen sollte, konnte ich bis zum Hemmings-Haus nicht mehr klar denken. Ich machte mir solche Sorgen um sie und malte mir die schlimmsten Szenarien aus was passiert sein könnte. Calum ging damit zwar ein wenig cooler um und konnte seine Gefühle besser verstecken aber ich konnte auch ihm die Besorgnis ansehen.

Als wir dann vor Lukes Zimmer standen und ich letztendlich die Tür öffnete, brach mein Herz schon bei dem Anblick der sich mir bot. Jessie konnte man gar nicht mal erkennen, da sie komplett unter Lukes Decke eingewickelt war während die drei Jungs um sie herum versuchten sie irgendwie zum Reden zu bringen.

Schon in den ersten Sekunden wurde mir klar was passiert war. Ich musste mir die Story gar nicht erst anhören um zu wissen, das Matty irgendeinen Mist gebaut haben muss. Es gibt sonst nichts was Jessie so hätte aufwühlen können.

Ich ging mit schnellen Schritten näher ans Bett und zog auf dem Weg ungeschickt meine Schuhe aus um Lukes Bett nicht schmutzig zu machen. Dann krabbelte ich über seinen Schoß zu Jessie und nahm sie fest in den Arm.

Jess bemerkte mich und kam unter Decke hervor was mir erlaubte ihr verheultes Gesicht und ihre dicken, roten Augen zu sehen. Ich hasse diesen Anblick. Auch, wenn Jessie immer hübsch aussieht sehe ich sie am liebsten wenn sie lächelt. Erst dann fing sie wieder stärker an zu weinen.

Ich nahm sie noch mal fester in den Arm und flüsterte ihr beruhigende Dinge ins Ohr während ich geduldig darauf wartete, dass sie sich beruhigte. Ich streichelte über ihren Rücken und ihre Haare und spielte ein wenig mit ihnen, weil ich weiß, dass sie das immer beruhigt. Ich nahm sie also alle paar Minuten zu einem Zopf zusammen, teilte sie in Strähnen und ließ sie wieder locker über ihren Rücken fallen.

Es brauchte eine Weile aber letztendlich wurde Jess wieder ruhiger und atmete viel gleichmäßiger. Sie wurde müde. Ich ließ sie schließlich los und drückte sie leicht von mir weg mit dem Ziel, ihr ins Gesicht sehen zu können. Ich legte meine beiden Hände auf ihre Wangen und wischte mit meinen Daumen die dicken Kullertränen von ihren Wangen und strich ihr die Haarsträhnen hinter die Ohren die ihr ins Gesicht fielen.

Manchmal komme ich mir in unserer Freundschaft eher wie die Mum vor aber ich schätze mal das ist es was unsere Freundschaft ausmacht und ich bin ziemlich stolz darauf jemanden wie sie in meinem Leben zu haben, weil ich weiß, dass sie jeder Zeit auch dasselbe für mich machen würde und das hat sie schon oft genug bewiesen.

"Etwas besser?" Flüsterte ich leise.

Jess schluchzte noch ein paar mal stark aber brachte dann ein dezentes Nicken hervor. Sie sah etwas unwohl von links nach rechts ohne wirklich ihre Augen stark zu bewegen oder jemanden anzusehen. Sie sah sozusagen nur mit ihren Augenwinkeln aber blieb plötzlich wieder bei mir hängen. "Ich will dass er geht." Flüsterte sie mir schließlich leise zu.

Ich runzelte fragend die Stirn, weil ich nicht wusste wen oder was sie damit meinte aber sie gab mir keine deutlichere Antwort sondern starrte mich nur weiter flehend an und versuchte die Tränen wegzudrücken die sich wieder in ihren Augen ansammelten. Mir fiel erst kurz danach auf, dass Calum sich neben sie auf die Bettkannte gesetzt hatte und als mein Blick auf ihn fiel wurde mir bewusst, dass Jess wirklich ihn meinte.

"Was, wieso denn?" Fragte ich sie leise. Ich wollte nicht unbdeingt, dass Calum es mitbekam und obwohl er, genau wie die anderen Jungs, aufmerksam verschte zuzuhören und sein Blick nicht einmal von Jess und mir glitt, schien er es auch wirklich noch nicht verstanden zu haben.

Giving Chances // Luke HemmingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt