Part 10

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Plötzlich konnte ich Mums Stimme hören. "Nein, oh bitte nein." Sie weinte bitter. Sie war irgendwo in der Nähe. Ich konnte ihr Französisches Parfüm riechen. Ich wollte aufstehen, aber meine Augen blieben geschlossen. Egal wie sehr ich versuchte, die Augen zu öfnen, es ging nicht. Ich wusste nicht genau wo ich war, aber es bewegte sich. Und ich lag auf etwas Hartes.

Lag?

Noch eine Stimme konnte ich hören. Sie war tief und männlich. "Wir sind gleich da." verkündigte die männliche Stimme. Plötzlich spürte ich eine warme Hand, die meine linke Hand drückte. "Wir sind gleich da." sagte Mum zu mir und weinte wieder. "Wir sind gleich da." Sie konnte einfach nicht aufhören zu weinen. Irgendwie tat sie mir leid. Am liebsten wollte ich aufstehen, sie in den Arm nehmen und sagen, das es mir gut ging, auch wenn es nicht stimmte. Doch ich konnte weder aufstehen, noch die Augen öfnen. Es war genauso wie eine Lähmung. Und diese Lähmung war seltsam. Aber es macht mir auch gleichzeitig panische Angst.

Was würde passieren, wenn ich für immer gelähmt war?

Aufeinmal bekam ich wieder ein totales Blackout. Das einzige, was ich noch hören konnte, waren die lauten Sirenen des Krankenwagens. Dann wurde alles totenstill um mich herum.

Als ich wieder die Augen öfnen konnte, hielt ich meine Hand vors Gesicht, Weißes stechendes Licht kam mir endgegen. "Bin ich im Himmel?" fragte ich mich selbst und hörte ein leichtes Summen im Ohr. "Alice" "Mum?" Ich drehte mein Kopf nach rechts. "Mum." Meine Stimme war kaum mehr wie ein Flüstern. "Alice." Mum kam auf mich zu. Als sie sich neben mich aufs weiße, harte Krankenbett setzte, konnte ich ihr trauriges Gesicht sehen. Wieder fng sie an zu weinen. "Oh Alice, das tut mir alles so leid." "Ich...ich verstehe das nicht. Warum tut es dir leid, Mum?" Mum sah mich nur an, antwortete mir aber nicht. Klar wusste ich, das sie Angst um mich hatte. Aber ihr Verhalten war trotzdem sehr merkwürdig, Hatte ich mir etwa was gebrochen? Fühlte sich zumindestens nicht so an. "Mum, ich glaube ich gehe mal auf die Toilette." "Nein." Ihre Stimme zitterte, während ihr die Tränen kamen.

Okay, langsam machte sie mir Angst. Ich wollte doch bloß auf die Toilette gehen?!?

"Nein, was?" "Alice, warten wir besser bis der Arzt kommt. Der kann dir alles erklären." "Kann ich etwa nicht mehr auf die Toilette gehen? Muss ich jetzt wie ein Baby Windeln tragen? Das will ich nicht!" Mum fng vor Verzweifung an zu lachen. "Nein, das ist das nicht," "Was ist das dann?" "Ehm, wollen wir nicht auf den Arzt warten?" "Worauf denn? Das ich hier im Krankenbett hinmache und tagelang hier warten muss? Ja klar. Mum, bitte! Wenn nicht, gehe ich halt persönlich zum Arzt." "Ich fürchte, das kannst du nicht, mein Schatz." "Du willst mir jetzt unterstellen, das ich nicht mehr laufen kann? MIR? Das Laufen habe ich schon nicht verlernt. Mach dich nicht lächerlich." "Du kannst schon laufen..." Ich schnitt ihr das Wort ab.

"Trotzdem..." sagte ich. Langsam wurde ich richtig sauer auf meine Mum.

Ist sie auf den Kopf gefallen? Ich kann sehr wohl laufen. Meinte ich entschlossen.

Vor Wut sprang ich vom Krankenbett. Ich schrie laut auf. Der Aufprall auf den matten Boden hatte sehr weh getan. "Alice." schrie meine Mum. Sie wurde ganz blass im Gesicht. "Fuck." fuchte ich und schaute auf mein rechtes Bein.

Überall Blut... Und es tat so weh.

"Mum?" Ich fng vor Schmerzen an zu weinen. Plötzlich stürmte ein junge, schwarzhaarige Krankenschwester rein. "Was ist hier los?" fragte sie uns und sah mich verzweifelt an. Ich hatte mich total erschreck, als die Krankenschwester reinkam. Panisch versuchte ich aufzustehen, fel aber gleich wieder auf den Boden. Die junge Krankenschwester kam mir sofort zu Hilfe. Sie nahm mein linken Arm, legten ihn auf ihre Schulter und zog mich wieder hoch auf mein Krankenbett. "Danke." sagte ich zu ihr. Sie sah mich stumm an und ließ mich los, als ich wieder auf mein Krankenbett saß. "Was ist passiert?"

Blut, Blut, Blut... Kann ich bald wieder laufen? fragte ich mich.

Die Krankenschwester schien mit mir zu reden. Aber ich nahm sie kaum wahr. Ich muss mich einmal vor ihre weißen Schuhe übergeben. Sie sah mich entgeistert an. Sie versuchte auf mich einzugehen, aber ich nahm bereits nichts mehr wahr. Mir wurde sehr übel und ich fror. Eine vertraute Hand legte mich hin. Dann spürte ich nur noch ein pochenden Schmerz an mein rechten Bein, dann wurde wieder alles schwarz.

Als ich wieder aufwachte, roch ich ein seltsamen Geruch. Irgendwie nach... Deskfentionsmittel. Ich sah grün bekleidete Ärzte mit Mundschutz. Einer dieser Ärzte fummelte irgendetwas an mein Bein rum. Ich wollte schauen, was er da machte, aber ich konnte nicht aufstehen, weil ich verkabelt wahr. Ich versuchte mein Kopf nach rechts zu drehen. Sehen konnte ich nur paar elektronische Aparate, die mein Herzschlag anzeigten.

Wahrscheinlich haben die Ärzte jetzt Angst, das mir was passieren könnte, da ich hingefallen war. vermutete ich.

Oder...Werde ich sterben?

Panisch krallte ich mich an das Krankenbett. Mein Herz raste wie wild.

"Was haben Sie mit mir vor?" fragte ich panisch. die Ärzte. Ich versuchte aufzustehen, wurde aber von den Ärzten sofort wieder nach unten auf das blutige Krankenbett gedrückt. "Bleiben sie liegen." befahl mir ein männlicher Arzt. Irgendwann schlief ich seltsamerweise ein.

Verführung - (Ge) suchtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt