39. Kapitel

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~Zeitsprung, nächster Tag~

Müde öffnete ich die Eingangstür der Schule. Ich war so spät, dass schon fast keine Schüler mehr vor der Schule standen. Alle waren schon in ihren Klassenzimmern.

Wahrscheinlich dauerte es auch nicht mehr lang, bis es zur Stunde klingelte, doch dies hinderte mich nicht daran, sehr langsam zu laufen.

Die komplette Nacht hatte ich kein Auge zu gemacht. Ich konnte einfach nicht schlafen. Ich bereute diesen einen Satz so sehr.

,,Ich bin aber mit Yangyang zusammen."

Wie konnte das auch nur einfach so aus mir herausplatzen. Hätte ich nicht vorher überlegen können?

Zu meiner Überraschung kam ich sogar noch im Klassenzimmer an, bevor der Unterricht begonnen hatte.

Sofort fielen mir zwei, äußerst traurige, Personen auf. Eunbin und Jisung. Anscheinend hatte er wirklich sein Wort gehalten und mit ihr Schluss gemacht.

Schnell und mit dem Blick auf dem Boden lief ich an seinem Platz vorbei, um ihm nicht in die Augen sehen zu müssen.

Mija und Heechul unterhielten sich über Yangyang, sodass sie mich nur kurz mit einem 'Hei' begrüßten und danach gleich wieder weiter labberten.

War mir auch ehrlich gesagt lieber so. Am besten sollte mich keiner ansprechen.

Und genau das hatte Jisung eben vor. Jedoch hatte ich sehr viel Glück, so spät gekommen zu sein, denn kaum saß ich auf meinem Platz, kam auch schon der Lehrer. Wie auch immer, brachte dieser das Klingeln mit sich und alles war super leise.

Einmal versuchte Jisung es nochmal, mit mir in der Pause zu sprechen, doch danach hatte er verstanden, dass ich nicht reden wollte. Eigentlich sollte ich ja eher die sein, die mit ihm reden will. Immerhin habe ich ihn verletzt und nicht er mich.

Als es zum Schulaus klingelte, fiel mir die Aussage von Yangyang wieder ein. Er wollte gestern noch, dass ich ihn direkt nach der Schule besuchen komme und ihm alles erzähle.

Auch, wenn ich ihm immernoch nicht komplett vertrauen kann, wollte ich es trotzdem an irgendjemanden los werden, weswegen ich mich zu der Adresse schleppte, die mir der mittlerweile braunhaarige an diesem Morgen geschickt hatte.

Zum Glück war sie nicht sonderlich weit weg von der Schule. Und auch bis zu meinem Haus dauerte es nicht lang zu Fuß.

Vor seiner Tür angekommen, atmete ich nochmal kurz ein und aus, bevor ich auf die Klingel drückte und eine kurze Melodie erklang.

Nach ein paar wenigen Sekunden öffnete sich die rote Tür und Yangyang erschien. Hatte der Junge denn überhaupt Schule? Seine Haare standen nach allen Seiten ab und seine Klamotten sahen.. gemütlich aus.

,,Oh, ich hätte nicht damit gerechnet, dass du schon so früh aus hast...", murmelte er mir entgegen, ,,Oder bist du etwa eher gegangen, weil du es nicht mehr aushalten konntest?!"

Sofort musste ich lachen. ,,Nein, wir hatten die letzte Stunde Ausfall! Und danke für die nette Begrüßung."

,,Immer doch", schmunzelte er, ,,Komm rein!"

Betrübt und auch etwas nervös trat ich ein und streifte meine Schuhe von meinen Füßen.

,,Du siehst echt müde aus", bemerkte er, ,,Muss wohl was Ernsteres gewesen sein." Ich nickte nur. ,,Kannst in mein Zimmer gehen."

Nach seiner Aufforderung folgte ich ihm stumm in sein Zimmer und setzte mich auf das Bett. Meinen Ranzen hatte ich neben meinen Schuhen im Flur abgestellt. ,,Willst du was trinken?", fragte er, doch ich schüttelte nur meinen Kopf. ,,Na dann... Was liegt dir auf dem Herzen?" Seine Stimme klang etwas unsicher und vorsichtig. Wahrscheinlich wusste er, dass ich in diesem Moment etwas sensibler war und wollte somit nichts falsches sagen.

Noch einmal holte ich tief Luft. Ich spielte mit meinen Fingern und starrte auf den Boden.

Den ganze Tag hatte ich es irgendwie geschafft, mich gut abzulenken und mich auf etwas anderes zu konzentrieren, doch jetzt kamen auf einmal alle Gefühle hoch und ich fing einfach nur an, alles unverständlich und ohne Zusammenhang loszuwerden.

Ich weinte und redete gleichzeitig, weswegen es für Yangyang noch schwerer war, das so schon ungeordnete zu verstehen.

Ganz genau erinnerte ich mich nicht mehr, was ich wie erzählte, ich weiß nur noch, dass sich der schwarzhaarige neben mich gesetzt und seine Arme um mich geschlungen hatte, um mich zu trösten.

,,Liebeskummer war und wird auch nie schön sein", flüsterte er mir von der Seite zu, nachdem ich aufgehört hatte, zu erzählen und nur noch geweint hatte. Aus irgendeinem Grund tat es gut, sich die Seele und den ganzen Kummer aus dem Leid zu heulen.

,,Wahrscheinlich ist es eh besser für ihn so", schluchzte ich, ,,Ich meine, er wird schon.. über mich hinweg kommen und kann sich so.. besser auf seine Karriere kümmern.

,,Das glaube ich nicht", entgegnete Yangyang, ,,Der arme Junge redet nur von dir.. Außerdem ist es besser, ihr habt eine Beziehung.. wenn auch nur heimlich und top secret.. als dass er die ganze Zeit schlechte Laune hat und traurig ist.."

,,Wa-Was?", meinte ich. Wie kann er denn wissen, dass Jisung traurig wegen mir ist?

,,Hör zu.. Ich muss dir da was beichten", antwortete er kleinlaut, ,,Wie erkläre ich dir das am besten..?"

,,Ein-Einfach ausspucken", meinte ich, immernoch leicht schniefend. Daraufhin musste Yangyang schmunzeln.

,,Ok..", fing er an, ,,Ich bin Trainee bei Sm und komme höchstwahrscheinlich in die nächste Subunit von Nct!" Er strahlte wie ein Honigkuchenpferd als er mir von dieser Neuigkeit erzählte.

,,Ich hab jetzt schon öfter mit ihnen Training gehabt und kenne Jisung deshalb auch", fuhr er fort, ,,Und mit Kun verstehe ich mich super!"

,,Das freut mich", lächelte ich leicht. Zu mehr war ich irgendwie nicht im Stande.

,,Und weißt du was?", grinste er, ,,Ich hab auch schon eine Idee, was wir mit Jisung machen!"

Hab jetzt das Ende 'vorgeplant' und kann euch sagen, dass es so ungefähr 43 Kapitel insgesamt werden, also nicht mehr allzu lange ;))

why me? (NCT/JISUNG FF) ~germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt