why me? (NCT/JISUNG FF) ~german

(second 3k Special)

[Jaemin pov]

,,Doch wir ziehen heute um, kein wenn und aber", meinte meine Mutter streng zu Lucas, meinem großen Bruder. Ich hatte mich schon längst damit abgefunden, dass wir weg von meinen Freunden und meiner alten Heimat ziehen würden. Es war Nachmittag, weswegen wir uns beeilen mussten, endlich mal loszufahren.

Mit einem emotionslosen Blick schaute ich das letzte Mal unser Haus an, in dem wir schon so lange lebten, bevor mein Vater aufs Gas des Autos drückte und langsam los fuhr.

Lucas war mein Halbbruder. Er kam aus der ersten Ehe meiner Stiefmutter. Diese war ursprünglich aus China, weswegen Lucas Chinese ist. Trotz der Umstände hatte ich beide sehr lieb. Auch, wenn ich dies manchmal nicht so zeigen konnte, wie ich es eigentlich wollte. Dazu sagte meine Mutter dann immer ,,Hauptsache der Wille ist da" und dann strahlt sie mich mit dem liebevollen Lächeln an.

,,Sie doch eure guten Chancen, die ihr beide habt, um Idole zu werden", riss mich nun mein Vater aus den Gedanken. Vor ein paar Tagen hatten wir uns beim SM Entertainment zu einem Casting angemeldet. Jedoch war es bis zu dem Casting noch etwas hin. Man musste sich nur früh genug dafür anmelden.

Immernoch eingeschnappt kreuzte Lucas seine Arme vor dem Oberkörper und machte einen Schmollmund. Kurz danach löste er seine Arme wieder, steckte das Kabel seiner weißen Kopfhörer in sein Smartphone und schaltete die Musik an. Diese war so laut, dass ich sie sogar noch ohne Mühe neben ihm hören konnte. Wie konnte er die Musik nur so laut hören und dabei keine Schmerzen im Ohr haben?!

Er war schon immer ein eher lauter und wilder Mensch, ich jedoch war das komplette Gegenteil. Das ist auch der Grund dafür, dass wir uns öfter mal in die Haare bekommen. So schlimm ausgeartet ist es aber bisher noch nie. Worüber ich auch sehr froh bin, da ich mich mit dem breiten Jungen auf keinen Fall anlegen will. Noch dazu war er gefühlte drei Köpfe größer als ich.

Nach ein paar Minuten, in denen ich wieder in meinen Gedanken verschwunden war, tat ich es meinem Bruder nach und fing an, meine liebsten Lieder zu hören. Seine Musik nervte mich nämlich mit der Zeit echt.

Auf unser neues Leben freute ich mich schon ein wenig. Ich hatte zwar auch Angst, aber die Vorfreude war größer.

In Busan, unserem alten Wohnort, hatte ich so gut wie keine Freunde, weswegen ich davon ausgehen konnte, keinen zu vermissen. Ich war zwar beliebt, aber dies wegen meines Halbbruders und meinem guten Aussehen. Jedoch bemerkte ich schnell, dass es keine echten Freunde waren.

Seoul sollte nun unsere neue Heimat werden. Das Haus hatte ich schon im Internet betrachtet. Es war groß und sehr modern. Jedoch stand es etwas mehr außerhalb der Hauptstadt Südkoreas, da wir nun mal nicht die reichsten Leute waren. Dies bedeutete nur, dass wir einen weiten und langen Weg mit dem Bus zur Schule fahren mussten und somit auch früher aufstehen mussten.

Kurz verdrehte ich die Augen bei dem Gedanken und schloss darauf meine Augen. Immer wieder spürte ich die warme Abendsonne im Gesicht und merkte, wenn wir an Bäumen oder Häusern vorbei fuhren, dadurch dass diese Schatten warfen und dieser kälter und dunkler war als die Sonnenstrahlen.

Etwa zehn Lieder hörte ich ab da an noch, bis ich letztendlich einschlief und erst wieder meine Augen öffnete, als jemand an meinen Schultern rüttelte.

Müde und mit noch halb geschlossenen Augen stieg ich aus und sah mich in der ungewohnten Gegend um, die ich jedoch noch von den Fotos erkannte. Es sah recht gemütlich aus. Nicht zu modern, aber auch nicht zu alt. Gefällt mir irgendwie.

Geschafft von der lagen Autofahrt schaffte es keiner so wirklich, sich das Haus genau anzugucken. Wir huschten alle nur noch in unsere jeweiligen Zimmer und ließen uns auf die Betten fallen. Schnell schnappte ich noch mein Handy uns stellte mir einen Wecker für den nächsten Morgen, an dem Lucas und ich schon in die Schule mussten. Und schon waren meine Augen wieder zu.