P.o.V Elizabeth
Schon wieder dieser Schmerz in meinem Kopf.
Zum vierten Mal.Wozu war das alles?
Wollte man meine Schmerzempfindlichkeit testen?
Wenn ja, meine Schmerzgrenze war erreicht.
Ich schrie durch die Mundschiene hindurch, kniff die Augen zusammen und spannte meinen gesamten Körper an.
Die Leere in meinem Kopf wurde von dem anhaltenden Schmerz verdrängt.
Mein Bewußtsein schwand und alles in mir wollte nur noch aufgeben.Dann endete der Schmerz wieder abrupt und das kalte Metall verließ meine Haut.
Doch mehr spürte ich nicht mehr, da ich komplett in einem schwarzen Nebel gezogen wurde, welcher mich dumpf umwabberte.
Diesem verfiel ich letztendlich und mein Körper schaltete sich aus.
Ich verlor das Bewusstsein und fiel in einen Dämmerschlaf.Ich bekam nicht mit, wie man mir Blut abnahm, an meiner Prothese herumwerkelte und auch nicht, wie man mir die Haare abschnitt.
Langsam kam ich wieder zur Besinnung.
Als erstes nahm ich einen eher warmen Raum war.
Ich war also nicht mehr in diesem kalten Keller.
Dann meldete sich meine Nase.
Es roch nach frischgewaschener Bettwäsche, aber auch etwas muffig.
Daraus schloß ich, daß ich mich in einem Zimmer befinden musste.
Meine Augenlider und mein gesamter Körper waren zu schwach, um sich zu heben oder zu bewegen.
Auch fühlte ich mich wie in Watte gepackt.Ich vernahm bloß sehr gedämmt ein paar Geräusche.
Um mehr über meinen momentanen Standort herrauszufinden, konzentrierte ich mich auf das Fühlen.In Gedanken ging ich durch meinen Körper und fing bei den Füßen an.
Diese waren warm und mussten in Socken oder Schuhen stecken.
Dann fuhr ich mit meinen Beinen fort.
Mein rechtes Bein lag auf etwas Weichem.
Sollte ich wirklich in einem Schlafzimmer sein, könnte das die Decke eines Bettes sein.Ich war gerade im Begriff meine Arme tasten zu lassen, als ich plötzlich eine Berührung an meiner linken Wade spürte.
Anfangs war sie ganz leicht, nur ein kurzer Hauch. Doch dann legte sich etwas gänzlich auf mein Bein und verweilte dort.
Was auch immer da auf meiner Wade ruhte, es sprühte eine immense Wärme aus, welche ich gar nicht mal so abstoßend fand.Mit dieser Wärme am Körper widmete ich mich wieder meinen Armen.
Mein rechter Arm schien in ständiger Bewegung zu sein.
Daraus schloß ich wiederum, daß er auf meinem Bauch lag, welcher sich hob und sank während ich atmete.
Mein linker Arm fühlte wieder die Decke unter mir.
Um mich diesmal wirklich zu vergewissern, bewegte ich ganz leicht meine Finger.
Diese rieben sachte über den Stoff und hielten ihn fest.Gerade wollte ich meine Finger etwas mehr bewegen, als ich eine seichte Berührung an der Stirn wahrnahm.
Sie war nur sehr kurz und hinterließ einen kalten Schauer.
Einen sehr kalten, was mich leicht zusammenzucken ließ.
Sofort verschwand dieser Schauer.Ich wollte unbedingt wissen, wo ich war.
Also bemühte ich mich, meine Augen zu öffnen.
Mit mehr Anstrengung als erwartet, öffnete ich sie ein wenig, kniff sie dann aber sofort wieder zusammen, da es in diesem Zimmer verdammt hell war.
Doch ich musste die ganzen Fragen über meinen Standort klären.Versuch Nummer zwei:
Wieder nur eine kurze Bewegung, doch diesesmal gewöhnten sich meine Augen an die helle Umgebung.
Quälend langsam nahm ich die ersten Umrisse wahr.
Es dauerte, ehe ich meine Lider gänzlich öffnen konnte.Da ich auf dem Rücken lag, sah ich zuerst bloß Zimmerdecke.
Also ließ ich meinen Blick durch den Raum gleiten.
Ich sah ein Bett, auf welchem ich lag, einen Schrank, zwei Türen und ein weiteres Bett.
Dann drehte ich meinen Kopf zur Seite und mein Blick traf den einer anderen Person.
Als ich in diese Augen schaute, diese tiefen, blau-grünen Augen, regte sich etwas in mir.
Doch ich konnte dieses Gefühl nicht deuten.
Eindringlich studierte ich sein Gesicht.
Er schien harmlos zu sein, wollte mir wahrscheinlich nichts Böses.Aber wieso schaute er mich so besorgt an?
Kannte er mich?
War irgendetwas Schlimmes passiert?Ich brauchte Antworten!
Sofort!
Aber ich fing erstmal mit der Unklarheit genau vor mir an:
"Wer bist du?"
P.o.V Bucky
"Wer bist du?"
Ihre Stimme klang so fremd.
Immer noch sanft und wohltuend, doch nicht mehr mit diesem Gewissen Etwas. Diesem kleinen, frechen Unterton.
Sie hatte wirklich keine Ahnung, wo sie war oder was geschehen war.
Doch was mich am meisten verletzte:
Sie wusste nicht mehr, wer ich war."James.",
sagte ich knapp und beobachtete sie weiterhin.
In ihrem Kopf schien es zu rattern."James...",
wiederholte sie noch einmal leise meinen Namen, als ob sie nach mehr dahinter suchte.Doch in ihrem Gesicht veränderte sich nichts.
Es blieb der fragende, fremde Blick.
Jetzt hätte ich gerne ihr überlegendes Lächeln gesehen, welches sie aufsetzte, wenn sie mich wieder austrickste."Wo bin ich hier?",
war ihre nächste Frage und sie richtete sich etwas schwerfällig auf.Nun hatte sie eine bessere Sicht in das Zimmer, doch ihr Blick landete wieder bei mir, eine Antwort erwartend.
Schnell legte ich mir eine passende Antwort zurecht:"Du bist in einem Internat am Rande von Washington D.C."
Nicht zu viel und nicht zu wenig und sie gab sich fürs Erste damit zufrieden.
Sie besah sich das Zimmer ganz genau, bis ihr Blick auf sich selbst fiel.
Neugierig sah sie an sich herunter bis sie an dem glänzenden Metall ankam.
Ich folgte ihrem Blick und merkte, daß meine Hand immer noch auf ihrem Bein lag.Schnell zog ich meine Hand weg und sofort stieg mir die Hitze in den Kopf.
Doch das schien sie nicht zu interessieren. Wie versteinert schaute sie auf ihr Bein."Was.... Wie?",
stammelte sie und strich vorsichtig über das Metall, als könnte sie sich daran verbrennen.Ich seufzte auf. Nun musste ich ihr die dreiste Lüge erzählen:
"Du hattest einen Autounfall. Mit viel Glück hast du überlebt, doch dein Bein und dein Gedächtnis mussten dran glauben."
"Einen Autounfall....",
flüsterte sie mal wieder mehr zu sich selbst.Ich konnte nur bestätigend nicken.
Neugierig besah sie sich ihr Bein; bewegt es hin und her und testete die einzelnen Gelenke aus.
Alles verlief glatt. Man hatte saubere Arbeit geleistet."Wer auch immer das angefertigt hat, muss ein Genie sein. Bis auf das Material unterscheidet es sich kaum. Ich spüre die weiche Decke, die warmen Socken...",
stellte sie fest und erst jetzt fiel ihr das rote Logo auf."Zu wem gehört dieses Logo? Haben die mein Bein konstruiert?",
fragte sie, wand ihren Blick aber nicht ab.Ich aber war zu geschockt zum antworten.
Sie konnte fühlen?!
Wenn Hydra immer besser wurde, konnte der Rest der Welt sich gleich unterwerfen."Hydra.",
murmelte ich und sah auf meine Hände in meinem Schoß."Wie bitte?",
fragte sie verwirrt und sah mich an.
"Hydra.",
wiederholte ich und sah auf."Sie haben diese Prothese geschaffen. Genauso wie bei mir. Nur ich habe ein älteres Modell. Ich kann nichts fühlen."
Schwach lächelte ich, als ich meine Hände miteinander verschränkte und nur das kalte Metall in meiner rechten Hand spürte.
Somit bemerkte ich auch nicht, wie sie eine Hand auf meinen linken Oberarm legte und darüber strich."Sieht aber gar nicht mal so schlecht aus."
Verwirrt sah ich wieder zu ihr hoch und sah erst jetzt ihre Hand auf meiner Schulter.
Als sie meinen Blick bemerkte, lächelte sie mich leicht an.Doch es war wie das Lächeln einer fremden Person. Zwar nett gemeint, doch es war nicht ihr Lächeln.
Um nicht undankbar zu wirken, brachte ich ebenfalls ein Lächeln zustande.Würde ich sie jemals zurückbekommen?
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Tous est possible!
FanfictionElizabeth Ballington ist ein 16 jähriges Mädchen, welches in Brooklyn geboren und aufgewachsen ist. Sie hat Familie und Freunde und geht ganz normal zur Schule. Ihre Lieblingsfächer sind Sport und Französisch. Doch am liebsten sitzt sie zu Hause und...