Ich zog den dünnen Mantel, der das Einzige war, was ich über den Dessous trug, unbewusst enger um meinen Körper.
Mein Blick wanderte immer wieder zwis hen dem Bett und der Tür hin und her.Schlagartig und mit einem lauten Knall wurde die Tür aufgestoßen, so dass ich vor Schreck einen kleinen Schritt nach hinten machte.
Als ich sah wer den Raum betrat setzte mein Herzschlag kurz aus. Aber nicht vor Freude. Gewiss nicht.
Der Mann, der vor mir stand und much herausfordernd angrinste war in ein verwaschenes Hemd gekleidet und trug eine dunkle Hose.
Ich ahnte Böses.
Als er seinen Hut nach hinten schob realisierte ich, dass meine schlimmste Befürchtung sich bewahrheitete.
"Hallo Kleiner." begrüßte er mich, immernoch grinsend.
"K-kenny." brachte ich stockend hervor.
Leider Gottes stand Kenny vor mir. Mein Onkel. Ein Auftragskiller. Er hatte mich zwar nach dem Tod von Mama kurz unter seine Fittiche genommen, doch mich bald darauf aus purem Egoismus im Stich gelassen.
Er war ein ekelhafter und ehrenloser Mann. Schon früher bekam ich oft mit wie er herzlos und ohne jedes Mitgefühl Morde plante; und ausführte.
Bei unserem letzten Treffen gab es,um es freundlich auszudrücken, einen großen Streit. Mit anderen Worten, auch für meinen Tod hatte er einen Auftrag.
Damals konnte ich fliehen, aber hier im Keller...Der einzige Ausweg war durch die Tür, durch die Kenny soeben den Raum betreten hatte. Sie war versperrt.
Er grinste immer mehr und schloss, ohne sich umzudrehen, die Tür.
"Es ist schön dich wieder zu sehen, Neffe."
Ich schwieg. Was sollte ich auch sagen? Ich wusste weshalb er hier war, und ihm war das klar. Ich könnte versuchen zu fliehen, oder um Gnade betteln, ihm sagen, ich würde den doppelten Preis zahlen.
Doch nichts würde was Nützen. Er hatte einen Hass auf mich entwickelt, seit meiner letzten Flucht, bei der es leider unvermeidbar war, ihn zu verletzen.Er machte einen Schritt vor, ich zurück. Er schmunzelte amüsiert.
"Schön, du schätz die Lage richtig ein. Sie ist Hoffnungslos."
Doch so leicht ließ ich mich nicht aus der Ruhe bringen. Ich lebe noch. Und das hatte einen einfachen Grund: er wog sich in Sicherheit.
Ich verzog das Gesicht als ich ein Brennen auf meiner linken Wange bemerkte. Ihm war die Hand, nennen wir es, ausgerutscht.
Ich sah ausdruckslos zu ihm hoch. Ich hasste ihn. Er hätte meine Mutter retten können, wenn er sich auch nur ansatzweise für sie interessiert hätte! Doch das hat er nicht. Nie. Wir waren ihm immer egal.
Wut sammelte sich in mir, mein Herz brannte vor Zorn. Meine Augen blitzten.
Doch ich musste ruhig bleiben. Mir durfte kein Fehler unterlaufen. Jede falsche Bewegung könnte mein Tod sein.
"Weißt du, geliebter Neffe, es ist lange her, unser letztes Treffen." während er sprach kam er mir immer näher, bis ich mit dem Rücken an der Eand stand. "Ich bin wirklich froh, dich zu sehen. Ich musste ja lange nach dir suchen, nach deiner kleinen Flucht."
Ich hörte seine Lunge rasseln. Ich merkte wie die Luft im Raum dicker wurde. Und der aggressive Tonfall in seiner Stimme entging mir nicht.
Er machte eine lange Pause, bis er schließlich weiter sprach.
"Du weißt bestimmt, dass ich deinetwegen ins Krankenhaus musste? Immerhin wurde die Bezahlung für deinen Tod erhöht. Das wird wohl der Schadensersatz sein. Siehst du wie nett ich bin? Ich verlange das Geld nichtmals von dir."
"Hätte ich doch nur dein Herz getroffen!" zischte ich wütend.
"Du bist genau so kratzbürstig wie deine Mutter war. Bevor sie zu einer dreckigen Hure wurde. Kein Wunder, dass bei so einer Mutter nichts aus dir geworden ist." Er lachte.
Das war zu viel. Ich trat mit voller Wucht gegen sein Bein, so dass er leicht stolperte und sich an der Wand abstützte.
Knurrend sah er mich an und zückte ein Messer.
"Dumm, Levi. Wirklich, wirklich dumm. Wir hatten doch grade so eine schöne Unterhaltung. Und du machst das einfach zu Nichte und unterbrichst mich. Schade, wir hätten noch eine Weile plaudern können."
Kaum hatte er zu Ende geredet stach er zu.
Knapp konnte ich ausweichen, stolperte leicht und duckte mich hinter dem Bett, ließ ihn jedoch nicht aus den Augen.
Doch mein Ausweichmanöver stachelte seine Wut nur noch mehr an. Er zückte ein weiteres Messer.
Ich duckte mich zu spät und merkte, wie langsam Blut meine Wnage hinunter floss.
Grinsend kam er näher, packte mich an den Haaren und schleuderte mich gegen eine Wand. Sein schmerzender Griff blieb bestehen und ich verzog leicht das Gesicht.
Er stoch wieder zu, diesmal in meinen Brustkorb. Ich schnappte nach Luft und zitterte am ganzen Körper.
Als ich meinen Blick nach unten richten wollte viel mir etwas auf.
An seinem Hosenbund glänzte etwas silbernes.
Ein Revolver!Ich versuchte unbemerkt daran zu kommen, doch er wich zurück und ließ mich los.
Dadurch, dass ich schlagartug nicht mehr festgehalten wurde fiel ich auf die Knie.
Doch Kenny stand direkt vor mir.
"Lektion 1. Lass dich niemals von deinen Gefühlen leiten."
Das war das Erste, was er mir damals beibrachte.
Doch es verwirrte ihn, dass ich das jetzt sagte, doch er verstand als ich durchatmete, trotz Schmerzen über das Bett sprang und die Tür aufriss.
Er hechtete mir hinterher, und so schnell ich konnte rannte ich die Treppe hinauf. Hinter mir viel ein Schuss, die Leute oben fingen an zu schreien.
Ich stürmte hinaus auf die Straße, hielt eine Hand stehts fest auf die blutende Wunde gepresst.Kenny war mir dicht auf den Versen.
Ein weiter Schuss.Ich bog immer wieder Ab, durch Gassen und Seitenstraßen.
Mein Atem ging schwer, der Schmerz machte mich Wahnsinnig.
Ein weiteres Mal bog ich ab. Eine offene Hintertür! Schnell stolperte ich hinein.
Doch ich wartete nicht, was Kenny tun würde. Ich horchte nicht, wohin er ging. Ich machte keine Pause.
Ich ging zügig, doch immer stärker taumelnd und vor allem Gott sei dank unbemerkt queer durch das Haus und wieder auf die Straße.
Kurz sah ich mich um, ging langsam und unauffällig immer weiter weg.
Mein Blick war unscharf, meine Schritte schwach, mein Atem kaum noch vorhanden.
Ich konnte nicht hier bleiben, wo er much finden würde.
Mit jedem Meter sackte ich mehr in mich zusammen, immer wieder zischte ich auf.
Ich war inzwischen in dem verlassenden Industriegebiet angekommen.
Ich hustete Blut, übergab mich dadurch, mit letzter Kraft kauerte ich mich in einer Ruine zusammen und hoffte dass Kenny mich nicht finden würde.
Aber vor allem hoffte ich, dass ich mich bei Erwin entschuldigen könnte.
Vorher kann ich nicht sterben. Ich MUSS mich doch noch entschuldigen! Bei ihm, bei Erwin.Ihm galten meine letzten Gedanken, bis mich sämtliche Kraft verließ und ich wie ein lebloser Körper zusammen sackte.
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PLEASE don't leave me
FanfictionERURI Es gibt Schlimmeres. Man verdient gut, und dazu muss man sich nur anschauen lassen, um die Stange schwingen.. Alle gaffen. Sehen aus wie dumme Bälger, jeder von ihnen ist gleich. Egal ob Stammkunde, einmaliger Gast oder ein baldiger Bräutigam...