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Murrend sah ich auf das Handy. Unbekannte Nummer. Als ich grade abnehmen wollte, ist mir wieder eingefallen was Mike sagte. Er hatte mich gewarnt, dass es vorkommen kann, dass Freier versuchen könnten mich im privatem Leben ausfindig zu machen.
Ich verzog leicht angewiedert das Gesicht. Auf keinen Fall würde ich das wollen.
Kurzerhand stellte ich das Handy leise und legte es weg.
Obwohl dieser Gedanke mich beunruhigte, schlief ich schnell ein, der Tag war unfassbar anstrengend gewesen. Ich konnte ja nicht anhnen, dass mir der nächste Tag noch mehr missfallen würde.

Am nächsten Morgen klingelte der wecker, doch ich kam kaum hoch. Ich setzte mich seufzend auf, und erst da merkte ich den Muskelkater der meinen ganzen Körper befallen hatte. Das war kein gutes Omen. Mies gelaunt ging ich in die Dusche und genoss das heiße Wasser, das mir ein wenig Linderung brachte.
Um 11 Uhr muss ich bei der Arbeit sein, ich hatte also noch etwas Zeit.
Daher zog ich mich an, schnappte mir das Trinkgeld vom Vortag und ging einkaufen.
Es wanderte einiges an Obst und Gemüse in meinen Korb, ebenso wie acht verschiedene Teesorten. Eine Packung Schokoriegel konnte ich mir aber nicht verkneifen. Natürlich ist gesund etwas anderes, aber ich würde bei der Arbeit schon genügend Kalorien verbrennen, da würden ein zwei Riegel am Tag keinen Unterschied machen.
Ich zahlte und ging nach Hause, verstaute dort alles und nutzte die übrige Zeit, um vernünftig zu Frühstücken, um den Tag bei der Arbeit gut durchzustehen.

Wie auch am gestrigen Tag betrat ich das große Gebäude, dieses mal war ich bereits weniger beeindruckt. Eigentlich traurig, wie schnell man sich an solche Dinge gewöhnt. Ich sah mich um, doch da Mike nicht hier war, und mir auch nix gesagt hatte warf ich einen Blick auf den Plan. Zimmer Zwei. Also nicht der gleiche Raum, wie gestern. Schade, mir hat das schwarz-weiße gefallen.
Im Mitarbeiterraum stellte ich meine Tasche ab und hing meinen Mantel auf. Ich musterte mich im Spiegel. Nun, immerhin passte die Kleidung zum Beruf dachte ich mir, als ich die viel zu kurzen hosen und das bauchfreie weiß-durchsichtige Hemd mit Kragen musterte. Das einzige was ich zugeben musste, Absätze sind für kleine Menschen echt optimal. Mike hatte mir High-Heels empfohlen, aber da ich nicht übertreiben wollte hab ich mich auf einen kleinen Keilabsatz beschränkt.
Ich ging die Treppe hoch auf den Flur, wo sich alle Zimmer befanden, gelangte zur Nummer zwei und ging rein.
Am liebsten wäre ich direkt wieder raus gegangen. Alles war Rot-Schwarz, aber total protzig. Schwere Vorhänge vor dem Fenster, ein Himmelbett, sogar ein Kronleuchter hing von der Decke. Ansonsten gab es nurnoch einen Unterschied, zum anderen Zimmer, der Schwarze Schrank, dessen Türen mit Rotem Samt bespannt waren.
Ich warf einen Blick hinein, und knallte die Tür beim Anblick der Zahlreichen Vibratoren, Knebel, Handschellen und Co schnell wieder zu.
Ich brauchte eine Weile um die in meinem Kopf auftauchenden Bilder zu verdrängen, wollte garnicht erst daran denken.
Seufzend setzte ich mich aufs Bett. Genau so weich und federnd wie das in Zimmer vier. Irgendwie erleichterte mich das.
Jetzt hieß es warten, früher oder später würde jemand zu mir kommen. Leicht rümpfte ich die Nase, meine Motivation hielt sich wirklich in Grenzen und die Sorge vor einem ungeflegtem Kunden wuchs mit jeder Sekunde.
Als die Tür sich öffnete stellte ich erleichtert fest, dass diese Sorge unbegründet war. Fürs erste.
Der Junge Mann mit dem braunen Haar war zwar nicht mein Typ, und sah auch aus, als wäre er grad so eben volljährig, aber er ear glattrasiert und unter seinen Fingernägeln befand sich kein Dreck.
Als er meine Erleichterung merkte lächelte er. Dieses Mal, hatte ich nochmal Glück gehabt.

Naja, Glück würde ich den Mann wohl nicht nochmal nennen, denn satte zwei Stunden später war er erst gegangen, und ich lag -wenn auch mit recht viel Trinkgeld- total erschöpft auf dem Bett. Diese Ausdauer des Typen war alles andere als angenehm.

Erst nach einer Weile stand ich auf und ging unter die Dusche, stellte mir vor wie all der Dreck von mir gespühlt wurde und atmete tief durch. Ich trocknete mich gründlich ab und zog mich wieder an.
Daraufhin machte ich das Bett und setzte mich drauf um auf den nächsten zu warten. Dabei genoss ich jede Sekunde, in der keiner Kam und ich noch etwas Ruhe hatte. Allerdings hielt diese Ruhe nicht lange, denn nach wenigen Minuten öffnete sich die Tür, und eine mir nur zu gut bekannte Stimme ertönte. "Levi?"

PLEASE don't leave meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt