Mondnächte

6.6K 352 28
                                        

Oben zu sehen ist das Schloss im Mondschein;)


Die Monate vergingen sehr schnell und ehe man sich versah begann es zu schneien.

Die nächste Blutmondnacht war nur noch wenige Stunden entfernt und alles bereitete sich wieder darauf vor. Der diesjährige Ball würde im Süden stattfinden.

Auch wenn Crystal versucht hatte es zu verbergen, war er von Tag zu Tag schwächer geworden. Das Kind wurde lebhafter und man merkte, dass es endlich heraus wollte.

Alleine am Vortag war der Junge drei Mal in den Gängen des Schlosses zusammengebrochen und lag seitdem im Bett.

Er hatte nichts mehr gegessen und nahm nur bedingt Wasser zu sich. Cobalt weigerte sich die Seite des Menschen zu verlassen.

Der Arzt kam alle paar Stunden zu ihm und sah nach Crystal, der jedoch nicht sehr viel davon mitbekam da er hauptsächlich schlief.

Nur manchmal regte er sich und sah sich nach dem Prinzen um, den einzigen Drachen den er außer dem Arzt an sich heran ließ.

Obwohl ein Gefühl dem Prinzen sagte, dass Crystal überleben würde und er nichts hatte, um das er sich Sorgen machen musste, war Cobalt dennoch unwohl zu Mute.

Der Junge sah anders aus.

Erschöpft.

Seine ohnehin schon blasse Haut sah nun kränklich aus und die sonst so roten Lippen hatten kaum Farbe.

Crystal, der sonst so aufgeweckt war und voller Freude steckte, lag still im Bett und regte sich kaum.

Der Prinz saß die meiste Zeit im Sessel neben dem Bett und achtete auf den Jungen. Wer kam und ging und was der Arzt sprach und tat.

Die Sonne war schon lange untergegangen und die meisten waren schon auf dem Weg in das südliche Schloss, wie die Blutmondnacht abgehalten wurde.

Eigentlich sollte Cobalt dort auch sein, aber er hatte sich geweigert die Seite seines Seelengefährten zu verlassen.

Der Arzt hatte gesagt, dass das Kind mit großer Wahrscheinlichkeit noch heute Nacht oder spätestens morgen früh hier sein würde.

Und der Drache wollte den Jungen unter keinen Umständen alleine lassen. Das hatte zwar für sehr große Streitereien und Missverständnisse gesorgt, doch letztendlich hatte sein Sturkopf gesiegt.

,,Wie geht es ihm? Irgendetwas neues?", Brie steckte den Kopf in das Schlafzimmer und trat dann ein.

Er hatte sich auch geweigert zum Ball zu gehen.

,,Mir wurde der Auftrag erteilt, mich um Crys zu kümmern und das werde ich auch", hatte er gesagt und niemand hatte es gewagt etwas zu erwidern.

,,Nein. Ich weiß nicht einmal ob er Schmerzen hat. Er liegt nur da.", Cobalt fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht und atmete hörbar auf.

,,Sobald das Kind erst mal da ist und er sich erholt hat, wird er nur so von Lebensfreude sprießen.", Brie legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter.

Cobalt war eingeschlafen als ihn ein ein lauter Knall weckte.

Augenblicklich war er wach und sprang auf. Brie kam samt dem Arzt in das Zimmer gestürmt. Crystal auf dem Bett und hatte sich zusammengekauert.

,,Cobalt, es ist besser wenn du nach draußen gehst. Ich hole dich wenn dein Kind da ist. Es ist jetzt aber besser, wenn du gehst. Ich bleibe bei Crys.", Brie drängte ihn zur Tür, während der Arzt sich ans Bett zu Crystal setzte.

DrachenkussWo Geschichten leben. Entdecke jetzt