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namjin

Nachdem Namjoon dem Jüngsten sein Handy endlich wiedergegeben hatte, saß dieser kichernd auf seinem Bett und hörte nebenbei Musik. Jins dumpfe Schritte waren von draußen zu hören und der Rapper drehte den Kopf zur Tür, als sein Hyung ins Zimmer kam. "Wieso hast du ihm das Handy wiedergegeben?", fragte Jin verzweifelt. "Der wird irgendwann noch kurzsichtig!"
Jetzt musste Namjoon richtig lachen. Jin schüttelte nur den Kopf. Ein kleines Lächeln zierte seine Lippen; er konnte einfach nicht anders. "Joonie, es ist nicht lustig, wenn er kurzsichtig wird."
Verständnislos sah dieser den Älteren an. "Aber Jungkook hat doch sowieso öfters Brillen auf", verteidigte er sich, während Jin sich zu ihm setzte und auf ihn herab sah. Fragend zog er eine Augenbraue hoch. "Ich meine, dass es niemandem auffallen würde, wenn er wirklich eine Brille bräuchte."
Jin rollte grinsend mit den Augen. "Manchmal hast du echt einen an der Waffel."
"Mit der Brille auf der Nase sieht er aus wie'n Osterhase", lachte Namjoon und blinzelte mit rotem Kopf zu Jin auf. Von dem vielen Lachen stieg ihm das Blut in den Kopf. "Namjoon!"
"Sorry", murmelte er und biss sich auf die Lippe. "Aber wofür gibt es dann diesen Spruch? Aber... dann wären wir alle Osterhasen? Kookie ist der Bunny, der ist Osterhase genug." Zufrieden verschränkte Namjoon die Arme.
Kichernd strich Jin ihm über die Stirn. "Wirklich. Du bist manchmal wie auf Drogen."
Trotzig schüttelte Namjoon den Kopf. "Stimmt nicht", murrte er und bekam einen sanften Kuss von seinem Freund auf die Stirn. "Doch, und es ist cute", sagte Jin lächelnd und zog den Jüngeren schwerfällig auf seinen Schoß. Ächzend ließ er ihn auf seinen Beinen los. "Boah, hast du zugenommen?"
Beleidigt stieß Namjoon ihn an. "Ich habe sogar abgenommen!", wehrte er sich mit bösen Blick. "Vielleicht bist du einfach zu schwach~"
Kurz nachdem er das gesagt hatte, bereute er es. Jin schlug ihm nämlich grinsend auf den Hintern, sodass es durch den Stoff immernoch laut genug klatschte. Mit einem leisen Stöhnen drückte Namjoon den Kopf an den Bauch des Älteren. "Du bist doch nicht so schwach", murrte er und Jin kicherte leise. "Man muss dir immer wieder zeigen, wer mehr zu sagen hat", sagte Jin und küsste seine Wange sanft. Namjoon jedoch drückte ihn weg. Ein Grinsen zierte sein Gesicht und ließ die Grübchen hervortreten. "Baby, hast du noch immer nicht gelernt, dass man mich nicht einfach so loswird?"
Namjoon drehte den Kopf zur Seite und knurrte leise auf. "Hör auf mich so zu nennen."
"Wieso? Der Kosename passt zu dir."
"Pink princess", erwiderte Namjoon leise und Jin grinste belustigt. "Was hast du gesagt?" - "NICHTS!"
"Doch", lachte Jin und verpasste dem Jüngeren noch einen Schlag auf den Hintern. "Yah hör auf mich zu hauen!", sagte er energisch und setzte sich auf, um Jin auf das Bett zu drücken. "Ich bin auch kräftig", sagte er und lachte kurz. "Und du bist nicht der Einzige, der andere unter sich begräbt, wie du merkst~"
Jins Mundwinkel zuckte kurz nach oben. "Du weißt genau, dass du unter mir liegen wirst~"
"Alter, Jin!", rief Namjoon aus und ließ ihn angeekelt gehen. Lachend hielt sich der Ältere den Bauch. "Na immerhin hast du mich endlich losgelassen", lachte er und Namjoon knurrte ihn an. "Dödel..."
Seufzend löste sich Jin von seinem Lachkrampf und zog den anderen zu sich nach unten, sodass Namjoon mit dem Rücken zu Jin lag.
Dieser ließ es über sich ergehen, was bedeutete, dass er auch nichts dagegen hatte. Am Anfang hatte Jin deutlich zu spüren bekommen, wenn Namjoon etwas nicht wollte. Und teilweise dachte er dabei, dass er kastriert würde. Aber zum Glück war dies nicht der Fall. Seitdem die beiden mehr Zeit miteinander verbrachten, umso wohler fühlten sie sich bei der Anwesenheit des jeweils anderen. Die anderen bemerkten es zum Glück nicht. Selbst Jin und Namjoon wussten nicht wirklich, was sie damit bezwecken wollten. Was Jin damit ausnutzen wollte.
"Du willst also nicht Baby genannt werden?", hauchte Jin in das Ohr von Namjoon. Sie lagen so dich nebeneinander, dass der Ältere den Arm um ihn geschlungen hatte. Leicht zögernd, fast schon verschlafen, schüttelte Namjoon den Kopf. "Bei dir ist mir egal, wie du mich nennst", murmelte er und schloss sogar die Augen. Zweifelnd sah Jin ihn an. "Sicher?"
"Kim Seokjin, hör auf damit", murrte er. Belustigt strich dieser ihm durch die Haare. "Ist schon gut, ich sage nichts mehr dazu."
Stumm blieben sie so liegen, bis Namjoon sich fester an den Älteren kuschelte. Die Musik, die vorher noch von seiner Playlist gelaufen war, hatte schon längst gestoppt. Jetzt war das einzige Geräusch ihr leises Atmen und das sanfte prasseln des Regens, welcher vor kurzem eingesetzt hatte. An der Fensterscheibe liefen kleine Rinnsale herab.
"Jin?", fragte Namjoon und durchbrach damit die Stille. Dieser hob den Kopf und blinzelte über Namjoons Schulter. "Was ist das eigentlich zwischen uns?"
Jin seufzte und machte Platz, damit sich Namjoon auf den Rücken drehen konnte. Fragend sah er den über sich gestützten Mann an. "Joonie, ehrlich gesagt habe ich auch keine Ahnung", gab Jin nach einer Weile nach. Blinzelnd starrte Namjoon ihn an. Er wollte mehr hören, eine ausführlichere Beschreibung dessen haben, was Jin von ihm wollte. "Weißt du, manchmal kann man nicht alles in Worte fassen und so aus einem raussprudeln lassen..."
"Dann schreib's doch auf", unterbrach Namjoon ihn. Verwirrt sah Jin ihn an. "Na aufschreiben. Da kannst du dir Zeit lassen."
"Bist du jetzt mein Therapeut?", fragte Jin belustigt und schüttelte den Kopf. "Ich könnte es dir sagen, zeigen, dich spüren lassen, was ich fühle..."
"Dann mach es doch", erwiderte Namjoon nach kurzer Zeit. Jin zog die Augenbrauen zusammen. "Sicher?"
"Klar. Ich möchte wissen, was du meinst, willst, whatever", kicherte er und blinzelte ihn mit seinen dunklen, braunen Augen an.
Das Herz in Jins Brust raste unkontrolliert. Namjoon würde ihn für verrückt halten und nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen.
Unsicher riss sich Jin aus seinen Gedanken und seufzte ergeben. Langsam senkte er den Kopf zu dem Jüngeren und sah ihm in die Augen. Dieser zog schon leicht den Kopf ein. Es schien schlecht für Jin zu stehen. Doch als er endlich die Lippen auf Namjoons hatte bemerkte er, dass er die Augen dabei fest zusammenkniff und seine Lippen hart gegen Namjoons drückten. Dieser lag mit aufgerissenen Augen unter ihm und ruderte wild mit den Armen, ehe er ihn wegstieß und ihn mit geweiteten Augen ansah. Keuchend rutschte Namjoon auf dem Bett zurück.
Ein entschuldigender Blick machte sich auf Jins Gesicht breit. "Es tut mir Leid, Namjoon", murmelte er und fuhr kurz mit den Fingern über seine Lippen. Er hatte ihn geküsst. Seinen besten Freund. Wie dumm musste man sein, um sowas wirklich durchzuziehen?
Doch von Namjoon kam keine einzige Antwort. Nicht mal eine winzige Bewegung, die gezeigt hätte, was er dabei empfand.
"Namjoonie?", fragte Jin leise. Der Jüngere schien aus seiner Schockstarre zu erwachen und blinzelte plötzlich heftig. "I-ich weiß nicht, w-was ich dazu sagen soll", krächzte er und schluckte hart. In Jin keimte ein Funken Hoffnung auf, der auch nicht erlosch, sondern zu einem lodernden Feuer wurde, als Namjoon dann die Lippen plötzlich auf Jins legte. Diesmal riss Jin seine Augen auf und zuckte fast zurück. Als Namjoon dann kichernd von ihm abließ, stotterte er ebenso herum. "W-wieso hast d-du das gemacht?", quietschte Jin erschrocken und leckte sich leicht über die Lippen. "Es hat sich gut angefühlt, auch wenn du es bist."
"Was soll das jetzt heißen?", fragte Jin streng und Namjoon blinzelte überrascht. "Na ja also schwul bin ich jetzt nicht unbedingt, oder doch?"
"Gibt noch bi und pan zur Auswahl", sagte Jin belustigt und zuckte mit den Schultern. "Aber es freut mich", flüsterte er und drückte Namjoon langsam in das Bett zurück, um ihn so lange zu küssen, bis seine Lippen ganz rot und geschwollen waren.