Depressions-Tagebuch

#70

Hay. Seit Freitag bin ich zurück von der Klassenfahrt. Es war die Hölle. Doch da möchte ich nicht weiter drauf eingehen.

Viel schlimmer war es, wieder Zuhause anzukommen. Eine betrunkene Mutter aufzufinden. Einen aggressiven Vater. Menschen, denen du egal geworden bist.

Ich denke viele erzählen, wie es auf der Klassenfahrt war. Was sie erlebt haben, wie das Wetter war und wie die Jugendherberge war. Umso bedrückender ist es in ein volles und doch so leeres Haus zurück zu kehren und sich wieder schweigend in sein Zimmer zu verkriechen.

So war es bisher wieder jeden Tag. Kommt es mir so vor, oder hat meine Mutter angefangen nur noch mehr zu trinken? Täusche ich mich, oder ist mein Vater nur noch aggressiver geworden? Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal überhaupt richtig geredet und mein Zimmer verlassen habe.

Doch immer dieser eine Gedanke schwebte in meinem Kopf. Der Gedanke der sich nur um Selbstmord dreht. Wie immer kann ich an nichts anderes denken und ich weiß, der Kontakt mit anderen wird dies nur noch bedrückender machen. Oder viel schlimmer...Es vielleicht sogar verhindern?

Deshalb möchte ich morgen nicht zur Schule gehen. Wenn mich morgen eine Welle der Zerstörung überwältigt, will ich nicht auf Schulklo rennen und dort sterben. Nein, ich bleibe lieber in meinem Zimmer in meinem Bett liegen und schaue was kommt. Schon jetzt wäre es zu beenden das beste was ich machen könnte.

Mein Vater kommt schon wieder...