#29

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Im letzten Kapitel sprach ich vom verrückt werden. Und ich muss sagen...

...ich merke es. Ich liege mal wieder im Bett. Normalerweise würde ich müde und ausgeschöpft an die Decke starren und versuchen noch ein Stückchen Leben in mir zu finden.

Es ist immernoch so, doch in letzter Zeit ist es komisch.

Ich starre an die Decke. Mit weiten und aufgerissenen Augen. Ich merke wie es alles in mir aufbrodelt. Gänsehaut. Zittern. Schnelles Atmen.

Ich starre in die Dunkelheit, als ob dort etwas direkt in meine Augen sieht.

Stimmen in meinem Kopf.

Ich erkenne eine. Sie zählt alle Fehler auf, die ich je in meinem Leben gemacht habe. Alle hintereinander, dass man sie kaum verstehen kann.

Und eine zweite. Sie verlangt nach Selbstverletzung.

Eine dritte. Die sagt mir, was ich für ein Unfall bin.

Tausende, wirre Gedanken.

Und dann meine eigene Stimme, die in meinem Kopf nach Erlösung schreit.

Ich werde bleich. Es bilden sich Tränen in meinen Augen, die jedoch kein Weg nach unten finden.

Ich will schreien. Doch ich kriege keinen einzigen Ton raus, wie es so oft ist.

Jetzt fragen sich bestimmt viele: Woher will sie das alles wissen, wie sie in diesem unkontrollierbaren Moment aussieht und was sie macht?

Es ist wie ein Paralleluniversum, in dem ich mich befinde. Ich sehe mich, wie ich dort liege und Angstzustände bekomme. Ich schaue direkt in meine Augen.

Es ist, als ob ich selbst das Böse bin, was im Dunkeln meines Zimmers lauert und das Mädchen beobachtet, welches auf ihrem Bett liegt.

Ich selber.

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Es war noch nicht oft so....doch heute passiert es schon wieder...



Depressions-TagebuchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt