Depressions-Tagebuch

#80

"Face the reality"

Das Leben ist keine Fantasiewelt. Kaum bildest du dir deine eigene, wirst du sofort rauskatapultiert. Du schmiedest Pläne, wie du der Wahrheit aus dem Weg gehen kannst. Doch irgendwann wirst du eh wieder angesicht zu angesicht mit ihr stehen. So ist das Leben, eine Handlungskette in der jeder reingesetzt wird.

Morgen ist Sonntag. Schon in einer Stunde. Ich möchte nicht schlafen, weil sonst morgen früh schneller da ist. Aber wenn ich noch länger wach bleibe, platzt mir der Kopf.

Ich hasse Sonntage. "Sundays are my suicide days". Das ist das Startloch für die nächste Woche. Alles wieder von vorne, nur andere Daten. Und neue Pläne allem auszuweichen von dem man weiß, dass es erneut auf einen zukommen wird. Und wieder wird es nicht klappen, wieso sollte es auch? Naja. Vielleicht ja nächste Woche.

Sonntage sind das rote im Kalender, der letzte Tag zum ausschlafen, der letzte Tag zum entspannen. Der letzte Tag um sich noch rechtzeitig umzubringen und diesen ständigen Kreislauf zu unterbrechen.

Vielleicht kommt ja sogar etwas schönes. Aber wem mache ich was vor; sowas hoffe ich jeden Sonntag.

"Everyday has it's own surprises"

Ja, das stimmt. Es ist immer wieder eine Überraschung, wenn es mehr weh tut als letzte Woche. Als letzten Sonntag.

Jetzt ist es nur noch eine dreiviertel Stunde bis morgen. Bis Sonntag. Und ich weiß immer noch nicht ob ich jetzt schlafen sollte oder nicht.