Willpower

6.

Das grelle weiße Licht stach mir schmerzahft in die Augen, als ich sie wieder öffnete. In meinem Sichtfeld tanzten graue Punkte umher und mein Kopf schwirrte.

"Nein, ich glaube, dass war noch nicht genug. Geben sie ihr die doppelte Kraft.", das war eine unbekannte Stimme.

"Nein, Nein aufhören bitte, aufhören, NEIN ... aaahhhhrg .."

Der Schmerz war unbeschreiblich. Er dröhnte in meinem Kopf und setzte sich in meinen Gliedmaßen fort. Er ließ sie sich anspannen und dann wieder taub werden. Die Lederriemen schnitten hart in meine Gelenke ein , die sich vor Schmerz krümmten.

"Warum reagiert sie nicht? Ich verstehe es nicht, bei der Kamera ging es ganz schnell...."

"Vielleicht helfen psychische Schmerzen besser?"

Diese Menschen. Wie konnten Menschen nur so unbeschreiblich grausam sein? Noch immer bebten die Schmerzen durch meinen Körper. Alles in mir wehrte sich dagegen und doch schien der Schmerz durch meinen eigenen Kopf ausgelöst zu werden.

Ein Mann betrat den Raum. "Katherine. Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder, du setzt deine Kräfte frei und wir können die Messungen durchführen, oder du wehrst dich. Wir können Teile deines Gehirns über unsere Computer steuern. Der Teil deines Gehirns, der dich Schmerzen spüren lässt...Wir steuern ihn und lassen ihn glauben dein halber Körper wäre zerfetzt. Wenn du uns nicht freiwillig das gibst, was wir wollen, dann müssen wir deinen Körper dazu zwingen. Wir werden die Schmerzen immer mehr steigern, bis du reagierst, oder .. besser gesagt deine Willenskraft."

"Waa...Was wo..von reden sie?" , es war unglaublich schwer zu reden. Bei jeder Bewegung meiner Gesichtsmuskeln spürte sie einen scharfen Schmerz durch ihr Gesicht zucken. Es war unmöglich. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, was die Ärzte von mir sehen und messen wollten. Und selbst wenn ich es wüsste, ich könnte es einfach nicht, egal, was es war. "Bitte, ... bitte lassen sie mich einfach st..sterben.", ich sah keinen anderen Ausweg. Von beiden Möglichkeiten war es auf jeden Fall die angenehmere.

"Nein, Katherine, so leicht geht das nicht.", jetzt lächelte der Mann " Wenn du uns nicht freiwillig gibst, was wir wollen, werden wir dich halt mit Schmerzen dazu zwingen." Dieser Mann. Diese Leute. Diese... ich fand keine Worte. Es war unbegreiflich für mich, wie jemand mich so hassen konnte, mir das anzutun. Ich wünschte mir in diesen Moment nichts lieber, als sie alle zu töten.So viel Hass hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht verspürt.

Der Mann schrie so laut auf, dass ich zusammenzuckte. Er sank auf die Knie und im Nächsten Moment wurde sein Schreien zu einem Röcheln. Blut lief ihm in einer roten Linie rund um den Hals herunter und als er schreien wollte bildeten sich Bläschen an der Öffnung. Im Nächsten Moment drehten sich seine Augen nach oben und sein Kopf fiel zu boden. Unaufhörlich strömte Blut aus Kopf und Rumpf. Dann ging alles ganz schnell. Die Männer aus dem Ram mit dem Computerströmten ins Zimmer und schrien panisch umher. Einer musste drinnengeblieben sein, denn im nächsten Moment spürte ich wieder diesenunaufhörlich grausamen Schmerz. Doch das ließ meine Wut nur noch mehr steigen. Die Männer schrien , kreischten, sanken zu Boden. Blut lief aus ihren Augenhöhlen und Mündern, einige zuckten und wanden sich noch einen Moment. Im nächsten Moment zersprang die Scheibe und der Mann der am Computer geblieben war wurde durch die Scherben hereingeschleudert er landete keuchend in den Scherben. Blut floss aus mehhreren Schnittwunden. Es war Dr. Simmons.

"Warum?", keine Antwort nur schmerzerfülltes stöhnen "WARUM?" Er schrie auf und wand sich vor Schmerz. " A..Alles nur z..um Zwecke der Wissen .... Wis.. Wissenschaft ", seine Stimme brach und ich merkte ,wie mir unaufhörlich Tränen über die Wangen liefen. Er sollte sterben. "Aaaahrggh...." , er warf sich hin und her doch dann hörte er auf und seine vor Schmerz angespannten Muskeln erschlafften. Ich fühlte genugtuung. Doch im nächsten Moment begriff ich.

Ich war es gewesen, die alle diese Männer einen grausamen Tod hatte sterben lassen. Ich allein und aus voller Willenskraft.

Eine Akte war ins Zimmer geschleudert worden. "Projekt Willpower"