Kapitel 6: Eine Neue Freundschaft

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Bis zum Samstag passierte nicht mehr viel. Der Freitag war sogar echt einfach nur langweilig. Nayeon war krank geworden und kam nicht zur Schule, was für mich bedeutete, alleine in der Schule zu sein. Natürlich unterhielt ich mich zwischen durch mit einpaar anderen Leuten aus meiner Klasse. Aber so richtig auf einer Wellenlänge war ich mit niemanden. Nach diesem müden Freitag, freute ich mich schon so richtig auf etwas Abwechslung am Samstag. Es würde natürlich hauptsächlich aus lernen bestehen,  trotzdem war ich optimistisch.

】 ・【

Samstag 13:30 Uhr.
Fast war ich fertig. Ich hatte noch eine halbe Stunde Zeit bis ich los musste. Wir waren um 14:10 Uhr verabredet und da ich von mir aus sowieso nur 10 Minuten brauchte bis zu Sana, nutzte ich meine Zeit noch vollständig.  Heute entschied ich mich für meine Kontaktlinsen. Ich bevorzugte für gewöhnlich meine Brille, aber heute machte ich eine Ausnahme. Außerdem war Nayeon nicht dabei. Wäre sie dabei, würde das ganze mit Sicherheit komplett anders verlaufen. Nayeon würde immer wieder und wieder sagen, wie hübsch ich doch aussah.
"Woow. Die Brille macht so viel aus"
"hm?"
"So sieht man dein hübsches Gesicht. Du versteckt dich immer so Momo!"
"na und.."
"Soo hübsch~"
Ich seufzte, während ich mich daran errinerte. Aber heute verbrachte ich meine Zeit ja nicht mit Nayeon, sondern mit Sana. Irgendwie fühlte es sich komisch an, so anders. Ich holte einmal tief Luft und begutachtete mich noch ein letztes mal im Spiegel. Meinen Cardigan, den ich kurz auf mein Bett geschmissen hatte, schnappte ich mir schnell und lief auch schon runter. "Wohin geht's denn?" fragte mich mein Vater, als ich gerade erst unten angekommen war. "Zu Im Nayeon?" fragte er. Allerdings in so einem Ton, der keine Antwort erwartete. Es schien so, als dachte er, er wüsste es genau. Still schüttelte ich meinen Kopf und ging in die Küche. "Minatozaki" gab ich nur von mir und goss mir etwas Wasser in ein Glas. Schließlich hang ich meinen Cardigan, den ich gerade noch um meinen Arm gelegt hatte, über einen Stuhl und setzte mich. Mein Vater kam zu mir in die Küche und schaute mich irritiert an. "Ich komm wahrscheinlich erst später nach Hause" sagte ich und nahm nun einen Schluck von meinem Wasser. "Minatozaki?" wiederholte Er. Ich nickte und stand nun auf. "Kennst du nicht" fügte ich hinzu und ging Stumpf an ihm vorbei um mir meine Handtasche zu holen. Bevor ich das Haus verließ hörte ich noch ein "Pass auf dich auf" von meinem Vater.
Zügig lief ich den Weg entlang und schaute dabei ab und zu auf mein Handy. Ich musste nur die nächste Straße rechts rein und ein paar Häuser weiter. Dann wäre ich schon da. Alles war eigentlich wie gewohnt. Ein eigentlich normaler Samstag Mittag. Einige Meter vor mir sah ich schon eine Kreuzung. Es befand sich kein einziges Auto auf der Straße, weshalb ich mich entschloss, rüber zu laufen. Diese Gegend war schon immer ziemlich still gewesen, es war angenehm hier zu leben.
"Diese Straße müsste es sein" dachte ich mir und began langsamer zu laufen, damit ich nicht noch unbewusst vorbei lief. Die Häuser waren wirklich schön. Irgendwie war es aber auch seltsam. Unter den Häusern befanden sich kleine und größere. Welche mit Vorder Gärten und welche ohne. Mit Garagen und ohne. Trotzdessen, dass die Häuser so unterschiedlich waren, passte trotzdem alles perfekt zusammen. Chaotisch sah es aufkeinenfall aus. Schließlich bleib ich vor einem Mittelgroßen Haus stehen. Es gehörte nicht zu den kleineren, aber auch nicht zu den größeren. Es sah schön aus. Mit kleinem, schlichtem, gepflegtem Vordergarten und Garage. Vorsichtig bewegte ich mich drauf zu und schaute sicherheitshalber aufs Namensschild. "Minatozaki". Ich war richtig. Langsam bewegte ich meinen Finger auf die Klingel zu und drückte drauf. Nach kurzer Zeit öffnete sich die Tür auch schon. Eine kleine, hübsche Frau stand drin. Sie lächelte mich süß an und ich bemerkte währenddessen, wie jung sie aussah. "Hallo ich bin Momo und-"
"-ah ja ich weiß schon. Ich bin die Mutter" unterbrach sie mich und bat mich auch schon herein. "So ein hübsches Mädchen." sagte sie nachdem sie die Tür hinter uns wieder ran zog. Eingeschüchtert lächelte ich. "SANA" brüllte sie plötzlich genervt, was dazu führte, dass ich kurz zusammen zuckte. "Danke das du mit ihr lernst. Sie ist manchmal echt ein Hoffnungsloserfall" erzählte sie. Schließlich lief sie vor und bat mich dazu ihr zu folgen. Direkt auf der rechten Seite befand sich das längliche Wohnzimmer und etwas weiterhinten erkannte ich einen Esstisch mit Stühlen. Es war ziemlich einfarbig dekoriert, aber trotzdem noch mit einzelnen liebevollen Details. Wie zum Beispiel Bilder (vermutlich von Sana) oder bunten Kissen auf dem Sofa. Schüchtern stand ich in der Mitte des Wohnzimmers. Um der seltsamen Situation zu entfliehen, began ich nun jedoch mir die Bilder auf den Regalen anzugucken. Auf dem einen befand sich ein kleines Mädchen die glücklich in die Kamera grinste. Sie trug ein Pastellfarbendes Kleid und ihre Haare, die ungefähr bis zu ihrer Brust gingen, hangen gerade runter. Auf dem Bild daneben, war es dasselbe Mädchen, mit dem selben grinsen. "Sie war so ein fröhliches Kind" kam plötzlich von hinten. Überrascht drehte ich mich um. "Ich vermisse diese Zeit" sagte Sanas Mutter nachdenklich. Ich schaute sie an und lächelte wieder. Es trat eine kurze Stille auf in der niemand etwas sagte. Wir standen nur dort und schauten uns das Bild an. Plötzlich schüttelte sie ihren Kopf. "Was möchtest du trinken?" fragte sie. "Ein Wasser reicht, danke" antwortete ich freundlich. "kein Problem. Setz dich ruhig, Sana müsste gleich runter kommen. Ich nickte und setzte mich anschließend auf das Sofa, nachdem Sanas Mutter in der Küche verschwand. Nach kurzer Zeit schon hörte ich Schritte aus Richtung des Flures. Genau in dem Moment als ich dann hinschaute, tauchte Sana auf. Ihre Mimik veränderte sich von einem Moment auf den nächsten. Überrascht schaute sie mich an, worauf ich nur stumm lächelte. Sie hatte ihren Pony weg gesteckt. Es sah wirklich hübsch aus. Fast noch hübscher als vorher. "hey" sagte sie etwas schüchtern. Nun schaute ich auch überrascht. Sie sah wirklich eingeschüchtert aus. Nun konnte ich mir ein lachen nicht mehr verkneifen, was dazu führte das Sana ebenfalls began zu lachen. Schließlich ging sie in die Küche und ich konnte vom Sofa aus dem Gespräch lauschen.
"Ich mach das schon Mama, geh ruhig zur Arbeit"
"Sicher?" Ich hörte nichts mehr. Höchstwahrscheinlich nickte Sana, da ich im nächsten Moment sah, wie ihre Mutter wieder zurück kam. Lächelnd lief sie an mir vorbei.
Nach einigen Sekunden kam sie aber wieder zurück. Sie trug eine Beige farbende Jacke und eine kleine Handtasche. "Ich geh dann mal los zur Arbeit." fing sie an und guckte dabei auf ihre Armbanduhr. "Viel Spaß und seid fleißig!" sagte sie und lächelte mich an. Kurz darauf stand ich hektisch auf und verbeugte mich schnell wortlos. Ohne ein weiterer Wort drehte sie sich um und ging. Ich blieb noch kurz stehen und drehte mich dann um, als ich das Schloss in die Tür fallen hörte." Kommst du?" fragte Sana aus der Küche.
Als ich die Küche betrat, schaute ich kurz umher. Sie war ziemlich modern eingerichtet . Größtenteils weiß und schwarz. Ich schaute zu Sana die gerade dabei wahr das kochende Wasser in die Tassen zu Füllen. Gerade als sie fertig war und ich nach meiner Tasse greifen wollte, hielt sie mich auf. "Ich mach das" meinte sie und hob beide Tassen an." Warum hat sie mich dann hier her geholt?" dachte ich mir und schaute sie dabei genervt an. "Ich wollte dich nicht so da stehen lassen" sagte Sana, schaute mich dabei aber kein einziges Mal an. Überrascht schaute ich sie an, aber dann schnell wieder weg als sie sich zu mir drehte. "Komm" sagte sie Stumpf und ging gerade aus an mir vorbei.

Wir gingen schließlich genau auf die Treppe zu und hoch. Im ersten Stock war alles ziemlich genau so eingerichtet wie unten. Es passte alles gut zusammen und schuf eine ziemlich gemütliche Atmosphäre. Wir gingen auf eine Tür zu die sich alleine, am Ende des Flure, befand. Anders als die anderen Türen, war neben ihr keine weitere. Mit dem Ellenbogen drückte Sana die Türklinke runter und trat mit ihrem Fuß anschließend die Tür auf. Und schon stand ich dann auch schon in ihrem Zimmer. Die riesige Helligkeit lag, genau wie es bei meinem Zimmer der Fall war, an dem großen Fenster. Das Fenster war einer der Dinge die mir direkt ins Auge fielen. Ihr Zimmer war zwar nicht sonderlich bunt oder besonders, aber es hatte kleine Details die mich lächeln ließen. Auf ihrem Schreibtisch befanden sich kleine Bilder von ihr und Jihyo und von ihr und Mina. Beim betrachten dieser Bilder bemerkte ich, wie eng die drei waren. "Diese Bilder sind schön geworden oder?" fragte sie als sie mein starren darauf bemerkte. Ich nickte nur lächelnd. Als ich zu Sana schaute bemerkte ich auf der anderen Seite ein Regal voller Perfüms. Geordnet standen alle nebeneinander und es sah sogar ziemlich ästhetisch aus. Vor Sanas Fenster stand ein kleiner Tisch den sie nun hervor zog und genau vor ihr Bett stellte. Darauf lagen schon alle Materialien die sie bekommen hatte. "Gut das du mir das alles schon vorher gegeben hast" sagte Sana und setzte sich an den Tisch auf den Boden. Ich lächelte und setzte mich neben ihr an den Tisch.

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"Wenn du alles schon kannst, warum hast du mich dann hier her bestellt?" fragte ich sie genervt nachdem ich meinen Stift genervt auf den Tisch warf. "Ich kanns ja, aber nicht gut genug." erklärte sie und schrieb sich erneut etwas auf. Ich seufzte nur und nahm wieder meinen Stift in die Hand. "Hör auf dich so unterdruck zu setzten" kurz nachdem ich meinen Satz beendet hatte, kam schon die Antwort von Sana. Es war so, als hätte sie nur darauf gewartet. "Tu ich nicht. Meine Eltern" antwortete sie und hörte dann auf zu schreiben. "Ich bin einzelkind. Meine Eltern tun alles für mich"
Überrascht schaute ich Sana nun an. "Sie konzentrieren sich zu 100% auf mich. Deswegen hab ich so viel Druck." Ich verstand wovon sie da sprach. Auch wenn ich kein Einzelkind war. "Ich habs auch nicht einfacher" fing ich an und trank den letzten Schluck meines Tees. "Meine Schwester ist älter als ich" erzählte ich. "Ich hab den Druck, genau so gut zu sein wie sie." fügte ich hinzu und schaute Sana ernst an. Es wurde für eine Zeit lang still. Und obwohl es komisch war, war es mir für diesen Moment komplett egal. Ich hatte genug Mist im Kopf mit dem ich zu kämpfen hatte. Schließlich schaute Sana auf die Uhr und dann wieder zu mir. "Noch eine halbe Stunde, bitte!" flehte sie. "in Ordnung" sagte ich Kopfschüttelnd und rückte etwas an sie ran um zu sehen, wie sie Aufgabe lösen würde.

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In Null komma nichts waren die nächsten 3 Aufgaben gelöst und ich began mittlerweile mich zu fragen, was ich in meinem Leben richtig machen würde. "Du kannst mir eher Nachhilfe geben" meinte ich, weshalb Sana began zu lachen."Na gut" sagte sie und stand plötzlich auf. "Was wollen wir machen?"
Überrascht schaute ich sie an und stand nun ebenfalls auf.
"Wie bitte?" kam nur von mir. "Es ist erst 16:35 Uhr. Wir haben noch etwas Zeit" erklärte Sana.
"Unten müssten wir noch Ramen haben. Willst du?" fragte sie nun. Mit zusammen gepressten Augen began ich zu grübeln. Mein Magen würde sich wahrscheinlich jede Minute von selbst fressen, wenn ich nicht bald was essen würde. "Reiß dich zusammen!" dachte ich mir. Wenn ich jetzt direkt "ja" sagen würde, käme ich wie der verfressensde Mensch überhaupt rüber. "ich... Könnte... Was essen..." sagte ich sehr schnell, aber leise. Sie began zu lachen. "Versteh schon" sagte sie und ging ohne ein weiteres Wort runter und ließ mich in ihrem Zimmer zurück.

Verwirrt schaute ich auf die Uhr nachdem ich bemerkte wie lange sie schon weg war. 15 Minuten, aber es kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit. Plötzlich kam sie nun mit zwei Ramen Schüsseln zurück und lächelte. "Ich musste noch suchen" erklärte sie und stellte die Schüsseln auf den kleinen Tisch. Kurz davor nahm ich die ganzen Sachen aber von Tisch und legte sie auf den Boden neben mir. Es war nichts riesiges, einfach Ramen. Ich hätte mich auch definitiv gewundert, wenn sie nach so einer kurzen Zeit mit mehr zurück kommen würde. Als wir beganen zu essen, merkte ich wie unsere Beziehung wuchs. Es fühlte sich gut an. Es war angenehm mit ihr. Ich hatte das Gefühl, ich hatte eine neue Freundin. Jemand auf den ich zählen konnte. Sana lächelte nun, weshalb ich ebenfalls lächelte und weiter meine Nudeln schlürfte.

Helloooo
Ich melde mich auch mal wieder xD in letzter Zeit war ich zieeeemlich beschäftigt, mit Prüfungen etc. Deshalb diesesmal ein längeres Kapitel. Ehrlich gesagt wollte ich das Kapitel sogar noch länger machen, hab mich aber dann doch dagegen entschieden. Ich teile ihre Verabredung in 2 Kapitel auf haha♡

The secrets we shared || Sana x Momo Samo FF ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt