Kapitel 11: Sie Mag Mädchen

86 9 2
                                    

Das es April war, merkte man mittlerweile immer mehr. Die Temperaturen waren angenehm, nicht zu warm und nicht zu heiß und die Tatsache, dass die Ferien immer näher rückten, freute mich umso mehr. Wortlos lag ich in meinem Bett und beobachtete wie meine Schwester, erneut ohne zu klopfen rein platzte. "Ich geh jetzt und ihr seid dann alleine, essen ist noch im Topf, könnt euch einfach nehmen." sagte sie lächelnd und lehnte sich dabei an meinen Türrahmen. Gequält lächelte ich sie ebenfalls an und winkte ihr dabei zu. Genau in dem Moment, als ich dachte sie würde gehen, kam sie jedoch wieder rein." Habt ihr nichts vor? "fragte sie und wendete sich Nayeon, die auf meinem Boden saß und sich Bilder anschaute, zu." Keine Ahnung "antwortete sie abwesend und voll konzentriert auf mein pastell lila farbendes Fotoalbum." Es ist doch schönes Wetter " sagte Hana und wartete bis etwas von uns kam." Wir hatten Schule. Ich hab keine Lust raus zu gehen" antwortete ich, nun etwas unfreundlicher. Sie seufzte und ging anschließend Kopf schüttelnd raus. Es wurde wieder still. So still, dass ich nicht mal mehr das umblättern der Seiten mehr hörte. Ich hatte das Gefühl, dass Nayeon gerade Löcher in meinen Schädel bohrte, durch ihr starren. "Hör auf mich anzugucken. Ich bin müde" sagte ich und schloss anschließend meine Augen. "Willst du jetzt schlafen?" fragte Nayeon entsetzt und ich hörte, dass sie sich vom Boden erhoben hatte. Langsam öffnete ich ein Auge und schaute sie an. Mit verschrenkten Armen schaute sie mich schmollend an. "Komm, bittee" sagte sie und zog an meinem Arm. Nur mit viel Anstrengung schaffte sie es, mich hoch zu ziehen. Was ich immer noch erstaunlich finde, ich hatte mich extra schwer gemacht, damit sie aufgab. "Ich will wirklich nicht" sagte ich nun ernster als vorher. "Das ist nicht fair! Hätte Sana dich gefragt, hättest du sofort ja gesagt" es wurde still. Sofort schüttelte ich mit meinem Kopf, worauf auch schon ein "Doch" von Nayeon kam. Ich lachte. "Hätte ich nicht. Zieh sie da nicht mit rein. Niemand hätte ja wenns um dich geht, gesagt" sagte ich und stand schließlich von mir aus auf. Schockiert über meine Worte blieb ihr der Mund offen stehen. "Ich bin älter als du!" Ich grinste. Typisch. Sie spielte die "Ich bin älter als du behandle mich auch so" -Karte, aus. "Aber echt unreif" antwortete ich nur.
"Was hat das jetzt mit unreif sein zu tun? Du bist selber unreif" Ich lachte erneut. Aber nur weil mir auf fiel, wie sinnlos unser "Streit" mal wieder war. Verwirrt und zu gleich immer noch wütend schaute sie mich nun an. "Komm schon" sagte ich nur und ging in Richtung Tür.

Wir entschlossen uns ein wenig in der Nähe von Sanas Nachbarschaft zu spazieren. Naja Eigentlich... War das mehr Nayeons Plan. Sie redete gefühlt Stundenlang auf mich ein. "Komm schon, diese Nachbarschaft ist echt schön. Bitteee" natürlich gab ich schließlich genervt nach. Hätte ich gewusst, was mich noch erwartet hätte, wäre ich wahrscheinlich auf keinen Fall mitgekommen.
"Ich wollte dich noch etwas fragen..." kam wie aus dem Nichts von Nayeon, die sich nach minutenlanger Stille meinerseits, endlich entschloss wieder etwas zu sagen. Eigentlich genoss ich die Stille erst, aber irgendwann wurde es einfach seltsam. "Das ist Sanas Haus" sagte ich jedoch vorher und schaute lächelnd zu dem von außen wunderschön aussehendem Haus. "So schön wie es von außen aussieht, ist es auch drinne" erzählte ich fröhlich und drehte mich anschließend von Haus weg zu Nayeon, die mich aus irgendeinem Grund ununterbrochen angrinste. Ich bemerkte jedoch, wie angestrengt sie versuchte das grinsen zu unterdrücken. Sie scheiterte. "Was ist" fragte ich nun ernst. "Nichts. Ich hab mir nur gedacht :" Wow sie mag Sana ja wirklich sehr" " sagte sie lächelnd und schaute danach einfach wieder weg. Sie erwartete keine Antwort. Wahrscheinlich wusste sie, dass sie sowieso keine bekommen würde. Natürlich mochte ich Sana. Wie aus dem Nichts fing Nayeon an zu lachen. Ich konnte einfach nicht anders als ebenfalls zu lachen. "Ist es nur Sana oder Mädchen insgesamt?" fragte sie plötzlich und mein Lachen verschwand wie auf Knopfdruck. "Schon ok. Sie mag Mädchen. Du magst-"
"-was?" unterbrach Ich Nayeon, die erzählte als wäre es das größte Highlight für sie. Ich blieb stehen und schaute sie perplex an. "Das mit Sana ist ein Gerücht!" sagte ich ernst. Nayeon schüttelte den Kopf. "Nein, das mit Se yeon ist eine Lüge und mit Sana offensichtlich." erklärte sie und lief weiter, sodass ich gezwungen war, ihr zu folgen. Ich war sprachlos. Sie grinste und schaute mich ohne Ei weiteres Wort zu verlieren an. Wir gingen immer weiter und ich hatte schon bald das Gefühl, dass wir uns bald verlaufen würden. Der Sonnenuntergang näherte sich und somit sank auch die Temperatur immer mehr. Gerade als ich dachte, wir würden umkehren, blieb Nayeon stehen. "Siehst du das" fragte sie aufeinmal und deute auf 5 Personen einige Meter vor uns. Sana und Jihyo. Die anderen drei erkannte ich erst nicht, aber eine Sache war sicher ; sie stritten sich lautstark. Beziehungsweise, die drei redeten und Sana und Jihyo hörten die meiste Zeit wortlos zu. "Habt ihr nichts besseres zu tun?" kam von Jihyo. Desto näher wir kamen desto besser erkannte ich sie. Und die ganz links stand, die erkannte ich. Se yeon. Nayeon und ich blieben direkt neben Sana stehen und schauten die anderen drei irritiert an. Se yeon und ihre zwei Freunde, die ich mit Sicherheit noch nie zuvor gesehen hatte. "Ist irgendwas?" fragte Nayeon selbstbewusst und lächelte die drei provokant an. "Im Nayeon?" kam von der Mitte. Sie hatte wirklich die Ausstrahlung eines Aroganten Mädchen ohne Charakter. "Ich weiß nicht ob ich es lustig oder komisch finden soll, dass mich alle kennen aber ich keinen einzigen von ihnen" murmelte Momo mir zu, sodass ich mir mein Lachen nicht verkneifen konnte. Ich bemerkte wie Se yeons Pupillen kleiner wurden, als sie mich sah. Ich hatte keine Ahnung wieso, aber es interresierte mich auch nicht sonderlich. "Wir haben sie eben hier gesehen und mussten ihr einfach nochmal das geben was sie verdient" das Mädchen das bis jetzt noch nichts gesagt hatte, sah zwar äußerlich, ziemlich taff aus, aber es steckte definitiv nichts dahinter. Eher wirkte sie in ihrer hautengen Jeans wie ein ängstliches Kätzchen, die versucht ihre krallen auszufahren , es aber nicht klappt. "Es ist widerlich jemanden zu drohen und so zu behandeln, nur weil man die Gefühle des anderen nicht akzeptieren kann!" sagte sie in der Mitte. Ihr Tshirt war ihr viel zu weit und ihre langen Haare waren zu einem geflochtem Zopf zusammengebunden. Sie regte mich immer mehr auf. Mein schmunzeln verschwand. Erwartungsvoll schaute ich zu Se yeon, die stumm daneben stand." Eigentlich waren wir hier sowieso schon fertig." sagte die ganz rechts, lächelte arrogant und drehte sich um, um zu gegen. "Kommt" sagte sie und wartete auf die anderen beiden, die sich ebenfalls umdrehten. Gerade als ich zu Sana gehen wollte, um sie zu fragen, was sie gesagt hatten, sprach sie von sich aus. "Se yeon-ah" langsam drehte sie sich um und schaute Sana an. Sie wirkte fast schon schüchtern. "Ist es wahr" fragte Jihyo plötzlich, anstelle von Sana. Schockiert schaute Sana sie an. "Ich will nur was wissen" murmelte sie Sana zu und nickte langsam. "Ich will es nochmal von dir hören... Ob du wirklich in der Lage bist so zu lü-"
"-ja" antwortete sie, ohne Jihyo ausreden zu lassen. Sprachlos standen wir vier wie angewurzelt vor ihr. "Jedes Wort. Sie Hat mich bedrückt und erpresst. Und zusätzlich gegen Die Wand geschmissen" sagte sie ernst mit ihren Freunden im Nacken. Ich glaubte das nicht. Wie konnte jemand, der gerade noch so schüchtern und fast ängstlich wirkte, aufeinmal so boshaft gucken. Meine Hände ballten sich zu Fäusten und die Wut stieg in mir auf. "Wie kannst du so lügen" fing ich an und ging einen Schritt auf sie zu. "Ist das dein Ernst?"
"Ja" antwortete sie nur kurz. Das wars, ich war in meinem Leben noch nie so wütend, wie an diesem einem Moment. "DU KLEINE-" gerade als ich auf sie los gehen wollte hielt mich Nayeon zurück. "Lass mich los! Ich zeig ihr wie es ist irgendwo gegen geworfen zu werden!!" sagte ich wütend zu Nayeon die mich immer grober an packte. "Beruhig dich!" sagte Jihyo und nahm meine Hand um sie beruhigend zu streicheln. Völlig aus der Ruhe schaute ich um mich rum und sah wie Sana einen Meter von mir entfernt stand und mich überrascht anschaute. Und aus irgendeinem Grund, war es nicht einmal ein negativer Gesichtsausdruck

The secrets we shared || Sana x Momo Samo FF ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt