Kapitel 12: Nayeon

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Still saß ich mit meiner Schwester in einem kleinem Restaurant und starrte auf die leere Tischplatte. Neugierig betrachtete sie mein Gesicht und versuchte sich wortlos meinen emotionslosen Gesichtsausdruck zu erklären. "Alles ok?" fragte sie vorsichtig. Ohne sie anzuschauen nickte ich und lauschte der ruhigen Musik im Restaurant, die im Hintergrund lief. Es war ziemlich schlicht eingerichtet. Weiße Wände, Tische und Stühle. Etwas rote Deko an den Wänden, verpasstem dem ganzen, dann eine nicht ganz so kalte Atmosphäre. Es war ziemlich klein, weshalb wir bei der Ankunft fast keinen Tisch mehr bekamen. Es war ziemlich voll. Trotzdem konnte man die anderen Gespräche nicht hören, sie redeten in einer angenehmen Lautstärke und auf jeden wurde somit Rücksicht genommen.
"Ich hab hunger" war der erste Satz der aus mir raus kam als ich zuhause ankam. "Dann komm mit" meinte Hana, während sie sich ihre kleine graue Handtasche, in der fast nichts mehr außer ihr Portemonnaie rein passte, nahm. Und ehe ich mich versah, saß ich stumm gegenüber von ihr in diesem kleinen Restaurant und wartete auf das bestellte. "Wie läuft die Schule?" fragte sie plötzlich. Langsam schaute ich nun von der Tischplatte zu ihr hoch. "Gut. Ganz gut" genervt seufzte sie. Ich wusste, dass sie mehr hören wollte, aber ich hatte nicht wirklich Lust viel zu erzählen, nach dem ganzen Stress. Mein Magen machte mittlerweile immer lautere Geräusche, sodass meine ältere Schwester schmunzelte. "Und wie läuft's sonst so?" fing sie an. "Wir reden in letzter Zeit so selten... Du erzählst gar nichts" meinte sie und verschenkte anschließend ihre Arme vor der Brust. "Alles ok. Mehr oder weniger" mit Fragendem Blick schaute sie mich nun an. Genau in dem Moment, in dem sie nach haken wollte, kam die zierliche Kellnerin von vorhin auf uns zu und blieb mit zwei schwarzen großen Schüsseln vor uns stehen. "2 mal Chicken Ramyun" sagte sie und stellte die Schüsseln vorsichtig ab. "Danke" sagte Hana verbeugte sich im Sitzen kurz und griff auch schon nach den Essstäbchen vor ihr. "Danke" murmelte ich nun ebenfalls und lächelte dabei. Gerade als wir anfingen zu essen und ich gehofft hatte, sie würde aufhören zu reden, sprach sie weiter :"Hast du jemanden den du magst?" meine Augen weiteren sich. "Ich mag Nayeon" sagte ich und tat so als wüsste ich nicht was sie meinte. Skeptisch schaute sie mich an und zog dabei eine Augenbraue hoch. "Sie ist deine Beste Freundin"
"Ich weiß"
"Ich mein richtig mögen. Diese bistimmte Art von mögen.." wortlos schaute ich meine Schwester nur an. Ich hielt ununterbrochen Augenkontakt mit ihr, während ich einfach ohne zu antworten weiter aß. Das vibrieren meines Handys, direkt einige Sekunden später, unterbrach unser starren schließlich.

Nayeon: Rate wen ich gerade getroffen hab

Momo :??

Nayeon : Sana
Nayeon : Wir haben kurz geredet.

Momo: aha. Und worüber?

Nayeon : Geheimnis 🤗

Momo:... Wieso störst du mich dann beim Essen?

Nayeon: weil wenn es um sie geht, du plötzlich immer zuhörst :D

Momo : Ich bring dich morgen um

Nayeon pov.
[einige Minuten zuvor]

Das Wetter war angenehm und außerdem war es heute der perfekte Tag um einfach allein etwas Zeit zu verbringen. Normalerweise zog ich es vor mit Freunden raus zu gehen. Aber heute nicht. Ich hatte Lust auf Eis, also machte ich mich auch schon zügig auf den Weg.

Fröhlich saß ich mit meinem Eis auf der nächsten Bank und lächelte zwischen durch in den Himmel um mich von der Sonne küssen zu lassen. Es verging etwas Zeit und ich hatte mein Eis vollständig aufgegessen. Ich schloss meine Augen und lehnte mich etwas zurück um mich für die restlichen Minuten noch etwas zu entspannen. Die Vögel zwitscherte und ich hörte zwischen durch immer mal Stimmen von Jungen Mädchen die an meiner Bank vorbei gingen und sich gut gelaunt unterhielten. Als ich dann jedoch ein räuspern direkt gegenüber von mir wahr nahm, öffnete ich wieder meine Augen und schaute in zwei hübsche, unschuldige Augen. "S-sana" kam von mir. Sie lächelte und setzte sich vorsichtig neben mich. "Hi..." sagte ich anschließend und drehte mich etwas zu ihr. Stumm schaute sie mich nur an. "Alles... Ok?" fragte ich etwas leiser. Hektisch nickte sie nun. "Ich bin grad auf dem Weg zu Mina und... Hab dich hier sitzen sehen" fing sie an. Es war seltsam, das letzte mal hörte ich sie reden, bevor es ihr  schlecht ging. "Danke. Das du und Momo so für mich da seid. Ich schätze das sehr" plötzlich verbeugte sie sich und blieb unten. "Danke" schief lächelnd schaute ich nun ihren hinter Kopf an. "Alles gut. Das ist doch gar kein Problem" meinte ich und forderte sie anschließend dazu auf, sich wieder normal hinzustellen. "Aber... Stell mich nicht mit Momo gleich" sagte ich direkt. Neugierig schaute sie mich nur an und wartete bis ich weiter sprach. "Sie Mag dich wirklich SEHR, weißt du"
"Hat sie das gesagt?"
Schnell schüttelte ich mit dem Kopf. "Als ob sie das sagen würde. Sie gibt's natürlich nicht zu."
Überrascht schaute sie mich an. Ich war mir sicher das Momo diese Sache für immer vor mir verheimlichen würde, aber ich merkte es. Sie würde nicht so viel Nähe bei Freunden suchen... "achso" sagte sie plötzlich und schaute nun ruhig in die andere Richtung.

The secrets we shared || Sana x Momo Samo FF ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt