Chapter six - special revelations

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Songs for this Chapter
Introducing Me - Nick Jonas:
Unwritten - Natasha Bedingfield
Rude - Magic!
something big - Shawn Mendes
Grip - Bastille

Playlist auf spotify: https://open.spotify.com/playlist/4IFOoXY97PQxWUarRIAXuS

Ungefähr zwei Sekunden war ich sprachlos. "Oh Gott, das tut mir total leid. Ich...eigentlich war ich auf der Suche nach einem Badezimmer, aber irgendwie habe ich mich verlaufen und dann stand diese Zimmertür offen und als ich die Gitarren gesehen habe konnte ich nicht mehr anders..." begann ich dann loszuplappern. Der Typ starrte mich einfach nur an, erst dachte ich sein Gesichtsausdruck wäre spöttisch, aber jetzt schien er einfach nur amüsiert zu sein. Mit hochrotem Kopf stand ich auf, um die Gitarre wieder an ihren rechtmäßigen Platz zu stellen.

"Willst du sie haben?" Ich erstarrte in meiner Bewegung. "Was?" fragte ich verwirrt. "Ob du die Gitarre haben möchtest." Fassungslos starrte ich ihn an. "Ich...was, nein, um Himmels Willen! Ich will mir gar nicht vorstellen wie viel sie gekostet hat." "Ist schon okay, von mir aus nimm sie mit. Immerhin habe ich mehr als genug, eine mehr oder weniger ist da auch egal." Obwohl das Angebot mehr als großzügig war - ich meine wer schenkt einer wildfremden Person mal so nebenbei eine super teure Gitarre - wurde ich ein wenig wütend. Die Art wie er es sagte strahlte so eine große Überheblichkeit aus, dass ich mich zusammenreißen musste, keinen schnippischen Kommentar von mir zu geben. Immerhin befand ICH mich ja in SEINEM Zimmer, noch dazu ungefragt hatte ich auf einer seiner Gitarren gespielt und jetzt bot er mir auch noch an eine davon mitzunehmen.

Wortlos stellte ich die Gitarre ab und schnappte mein Handy, was immer noch auf dem Sofa lag. "Moment mal, dich habe ich doch schonmal gesehen. Bist du nicht das Harry Potter - Mädchen? Aber deine Haare sind - " "braun. Ja ich weiß" beendete ich seinen Satz. "Hör mal, tut mir leid, dass ich einfach so in dein Zimmer spaziert bin und die Gitarre ausprobiert habe. Das gehört sich absolut nicht." Er zuckte bloß mit den Schultern. "Ist schon okay. Viel mehr würde mich allerdings interessieren, was du hier bei uns zu Hause machst."

"Meine Familie wurden von deinen Eltern zum Abendessen eingeladen. Apropos, ich sollte langsam wieder runter gehen. Bestimmt fragen sich schon alle wo ich bleibe." Mit diesen Worten wollte ich mich an ihm vorbeischlängeln, doch er versperrte mir den Weg. "Warte. Sind wir jetzt sowas wie Nachbarn?" "Ich geh mal davon aus, nachdem wir direkt gegenüber wohnen." antwortete ich knapp. Normalerweise war ich nicht sonderlich wortkarg, doch der Typ war mir nicht ganz geheuer. Jedem würde es doch etwas ausmachen, wenn eine wildfremde Person in deinem Zimmer sitzt und deine Gitarren ausprobiert. Und wer würde dann auch noch eine davon an die fremde Person zu verschenken. Richtig - niemand bei klarem Verstand. „ Ihr seid aber erst vor kurzem eingezogen...woher kommst du? Definitiv ja nicht aus Kanada." neugierig legte er den Kopf schief und betrachtete mich abwartend. „ Deutschland" gab ich zurück. "Na dann - wie heißt du eigentlich?" fragte er weiter.

Kurz zögerte ich, doch irgendwie kam es mir kindisch vor einfach zu gehen. "Lilac. Du?" Verdutzt schaute er mich an, als ob ich ihn gerade gefragt hätte, wie oft er im Durchschnitt am Tag aufs Klo ginge. Was bei mir auch nicht ganz unwahrscheinlich gewesen wäre, immerhin bin ich ein absoluter Experte darin mich vor Fremden zu blamieren. Nicht, dass ich sowas normalerweise fragen würde... einen kurzen Moment sagte keiner von uns beiden ein Wort. "Lilac!" Die Stimme von meiner Mutter rettete die Situation und mit einem Achselzucken und einem "man sieht sich" verließ ich den Raum. Mir war jedoch aufgefallen, dass er nicht auf meine Frage geantwortet hatte.

Unten angekommen warteten bereits meine Eltern im Flur. Meine Mom sah tatsächlich ein wenig erleichtert aus, als sie mich bemerkte. "Lil, wo warst du nur die ganze Zeit! Ich hab dreimal versucht dich auf dem Handy zu erreichen, aber du bist nicht drangegangen. Du hast sowohl die Hauptspeise, als auch den Nachtisch verpasst." Oh shit. Ich hatte total vergessen den Flugmodus auszuschalten, als ich nach oben gegangen war. "Sorry, mum. Ich habe mich irgendwie verlaufen und dann hat Tessa angerufen und wir haben ein bisschen länger als beabsichtigt telefoniert." Natürlich wusste meine Mutter sofort, dass Tessa niemals angerufen hatte. Meine sogenannte "beste Freundin" hatte sich, seit wir hier angekommen waren, kein einziges Mal gerührt. Warum sollte sie also ausgerechnet jetzt anrufen, noch dazu wo es in Deutschland aktuell drei Uhr morgens war.

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