Songs for this Chapter:
Safety dance - glee cast
beautiful people - Ed Sheeran
Pon de Replay - Rihanna
Believe - Shawn Mendes
It's time - Imagine DragonsPlaylist auf spotify: https://open.spotify.com/playlist/4IFOoXY97PQxWUarRIAXuS
"...und um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht mal sicher, ob er mich denn überhaupt fragt, aber wer weiß. Eigentlich ist es mir auch egal. Mit wem würdest du denn gerne hingehen? Lilac? Hey, hörst du mir überhaupt zu?"
Ich zog eine Grimasse. "Sorry Melody, ich war nur gerade in Gedanken versunken. Was hast du gesagt?" Entschuldigend zuckte ich mit den Schultern. "Ich habe dich gefragt, mit wem du auf den Ball gehen willst? Ich meine, immerhin sind es nur noch zwei Wochen." "Ähm...um ehrlich zu sein hatte ich gar nicht vor hinzugehen. Es ist doch sowieso nur ein kleiner, inoffizieller Ball und nicht wie homecoming oder prom. Außerdem hat mich sowieso niemand gefragt."
Melody schaute mich geschockt an. „Ist doch egal, ob du mit jemandem hingehst. Mich hat doch auch niemand gefragt. Wir gehen beide einfach so hin. Ich kenne genug Leute, die nur mit ihren Freundinnen da hin gehen. Ach komm schon, der summer formal ist immer total cool!"
Immer noch unentschlossen zuckte ich mit den Schultern. Ich hatte auch schon so genug Stress im Moment. Der Glee-Club und Trevors merkwürdiges Geheimnis und dann war da auch noch Henry...und zwischen drinnen sollte sie irgendwo noch ein Kleid kaufen und zu so einem unbedeutenden Ball gehen? Andererseits würde ich wahrscheinlich als eine der wenigen nicht hingehen, da die meisten sich jedes mal unglaublich darauf freuten. Und auffallen wollte ich weiterhin auf keinen Fall.
„Okay, meinetwegen. Aber nur unter einer Voraussetzung - wir machen aus dem Ganzen keine große Sache. Wir können zusammen Kleider kaufen, aber ich werde weder zum Friseur gehen um mich stylen zu lassen, noch lasse ich mir in letzter Sekunde noch ein Date aufdrücken. Deal?"
„Deal. Oh, das wird einfach super, du wirst schon sehen!" Glücklich strahlte sie mich an. „Dann treffen wir uns morgen in der Maul, um Kleider anzuprobieren?" Ergeben nickte ich nur. Das klang so, als ob ich wohl oder übel meinen Samstag dafür opfern musste. Und dazu mein Taschengeld der letzten Monate. Super.
Die nächsten Stunden verliefen wenig ereignisreich. Ich bekam eine eins auf den Mathetest von letzter Woche und mir dämmerte bereits, dass ich wohl auch hier für einen Streber gehalten werden würde.
Endlich klingelte es und der Gong erlöste mich von Hypotenusen und gleichschenkligen Dreiecken. Ich stopfte meine Sachen in den Rucksack und lief dann Richtung Sporthalle.Der Glee-Club war definitiv das nervenaufreibendste Fach des Tages. In Windeseile zog ich mich um und lief dann in die Halle, wo Camila bereits stand und gedankenverloren ein paar Schritte durchging. Verwirrt schaute ich ihr eine Weile zu. Das waren ganz sicher nicht die Schritte zu unserer Choreografie. Diese hier sahen viel komplexer und deutlich besser aus. Die Musik stoppte und Camila sah mich an. Ihre Wangen waren leicht gerötet und man sah ihr an, dass es ihr peinlich war. Ich lief zur Tribüne und stellte mein Zeug ab, dann ging ich auf sie zu.
„Camila, das sah total super aus. Wo hast du gelernt so zu tanzen?"
Sie errötete noch mehr und schaute zu Boden.
„Ach, das habe ich mir selbst beigebracht. Es ist echt nicht so schwer. Willst du, dass ich dir das beibringe?"
„Gerne. Aber lass uns das nach dem Training machen, ja?" Mit dem Kinn deutete ich in Richtung Eingang, bei diesem bereits ein paar Mädchen standen.Keine Minute später stürmte Violett in den Raum und ich musste mich zusammenreißen, bei ihrem dramatischen Auftritt nicht die Augen zu verdrehen. „Was steht ihr hier noch rum?! Ich erwarte, dass das Training heute deutlich besser klappt als beim ersten Mal. Also, stellt euch alle auf." Sie klatschte in die Hände und Camila neben mir stöhnte auf. „Ein einfaches ‚Hallo' ist wohl zu viel verlangt?" flüsterte sie mir genervt zu und ich musste ein grinsen unterdrücken.
Die Proben verliefen genauso katastrophal wie beim letzten Mal. Nicht, dass mich das gewundert hatte. Aber dennoch war es mir unglaublich peinlich. Seufzend packte ich meine Tasche und wollte gerade gehen, als Camila mich zu sich winkte. „Hast du einen Moment zeit?" fragte sie und ich spürte, dass sie nervös war. „Klar." Ich warf meine Tasche auf den Boden und setzte mich erneut auf die Bühne.
„okay, ich brauche ganz dringend eine objektive Meinung und es wäre super, wenn du mir helfen könntest. Ich...ich würde gerne ein Tanzvideo drehen und ins Internet stellen. Aber ich weiß einfach nicht, ob ich gut genug bin."
Camila stand auf und drückte auf play. Die ersten Töne von „Pon de Replay" erklangen und Camila begann zu tanzen.
Es sah einfach unglaublich aus und ich verspürte fast ein wenig Neid. Was das tanzen anging hatte ich zwei linke Füße. Auch wenn ich es unglaublich gerne tat.
Kaum war das Lied zu ende sprang ich auf und klatschte.„Oh mein Gott, dass war ja mal SO gut." Sie lächelte mich erschöpft an. „Danke. Aber ist es auch gut genug?" In ihrem Blick erkannte ich die Unsicherheit.
„Ähm, hallo? Ich habe noch nie jemanden so tanzen sehen. Das war einfach unglaublich." Sie griff nach ihrer Wasserflasche und setzte sich. „Nur zu deiner Info, ich habe dich als erstes entdeckt." Informierte ich sie grinsend, woraufhin sie anfing zu lachen. „Ach naja, wenn du reich und berühmt bist kannst du mir auch einfach danken." Ich zuckte mit den Schultern. „Tja, dann hätte dieser Ort hier wohl gleich zwei Celebrities." Grinste sie und ich runzelte die Stirn. „Wen den noch?" fragte ich verwirrt. „ Henry Blane? Du weißt schon, braune Haare, braune Augen, singt unglaublich tolle Lieder, eben der perfekte Mädchenschwarm."
Oh. Natürlich. In Gedanken lachte ich über meine eigene Dummheit.
Gleichzeitig überkam mich aber auch ein Gedanke. Vielleicht sollte ich Camila davon erzählen. Ich hasste es Dinge geheim halten zu müssen und ich hatte langsam das Gefühl, dass die Sache mit Henry mich von innen auffraß.
„Wenn ich dir das erzähle, versprichst du mir hoch und heilig niemandem davon auch nur irgendwas zu erzählen?" fragte ich sie vorsichtig. Statt zu antworten nickte sie nur.Ich nahm allen Mut zusammen und begann ihr alles zu erzählen. Davon, wie ich Henry das erste Mal getroffen hatte, wie ich ihn nicht erkannt hatte, sogar von dem beinahe Kuss. Sie unterbrach mich nicht und hörte mir stattdessen einfach nur zu. Als ich schließlich fertig war mit dem erzählen schaute ich sie erwartungsvoll an.
„Also ich finde, du musst dich heute Abend mit ihm treffen. So eine Chance kriegt man nur einmal. Außerdem, was hast du schon großartig zu verlieren?" „Meine Würde?" Sie schüttelte den Kopf. „Also er hat dich doch angeschrieben und nach einem Treffen gefragt und du hast ihn vorher abblitzen lassen. Wenn hier jemand Angst haben sollte seine Würde zu verlieren dann wohl Henry." Wenig überzeugt zuckte ich mit den Schultern.
„Aber was, wenn es nur ein dummer Streich ist? Immerhin ist er ein weltberühmter Sänger und ich bin bloß ein ganz normales Mädchen aus Deutschland..." „Also ich glaube kaum, dass er so etwas machen würde, schon gar nicht nachdem, was du mir über ihn erzählt hast. Und warum sollten sich berühmte Menschen nicht auch in ‚normale' Menschen verlieben können? Abgesehen davon bist du nicht normal - du bist wirklich hübsch, klug, lustig und talentiert." „...und tollpatschig, seltsam und super awkward.", vollendete ich ihre Aufzählung.„Ernsthaft Lilac, du weißt nie was passieren könnte wenn du heute Abend da hin gehst."
„Jup, genau davor habe ich ja auch solche Angst."
„Aber was, wenn Henry perfekt für dich ist? Du wirst es nie wissen, wenn du dich nicht traust."
Egal wie viel Angst ich davor hatte, ich musste dennoch zugeben, dass Camila recht hatte.
Entschlossen nickte ich und atmete tief durch. „Weißt du was? Du hast recht. Ich werde hingehen. Danke. Manchmal brauche ich einen kleinen Schubs in die richtige Richtung." Ich umarmte sie fest, nahm meine Sporttasche und verließ die Halle.
„Viel Glück!" rief Camila mir noch hinter her.
Auch wenn ich jetzt schon Angst davor hatte spürte, ich wie sich die Aufregung in mir breit machte. Heute Abend würde ich Henry treffen. Und entweder würde es gut gehen, oder in einer totalen Katastrophe enden. Ich wusste nicht, was mich erwartete, doch zum ersten Mal seid langem hatte ich das Gefühl, mein Leben endlich selbst in der Hand zu haben.
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Always by my side
RomantizmAls Lilac Henry Blane das erste mal begegnet ahnt sie nicht, wer da eigentlich vor ihr steht. Als die beiden sich näher kennenlernen, beginnt Lilac sich in Henry, mit seinen schokoladenbraunen Augen und seinem umwerfenden Lächeln, zu verlieben. Doch...