Kapitel 29

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Es war nun schon drei Tage her, seitdem Jimin und ich miteinander geschlafen hatten. Er hatte mir gesagt, dass er für ein paar Tage weg müsste, zu seinen Eltern. Ich hatte ihn zwar gefragt, ob ich mit kommen könnte, aber er hatte darauf bestanden, dass ich hier blieb. Er meinte, dann könnte ich ihm das ganze Schulzeug geben, was er alles in dieser Zeit verpasste. Er hatte außerdem keine genaue Zeit genannt. Er sollte höchstens eine Woche weg sein, hatte Jimin lediglich gemeint.

Ich vermisste ihn schon vom ersten Tag an. Die Jungs und Yuki schienen das zu bemerken und versuchten mich nach Leibeskräften abzulenken. Sie gaben sich echt alle Mühe. Trotzdem fehlte er mir.

Ich hatte außerdem keinem von der Verbindung erzählt, die ich am Wochenende bemerkt hatte. Ich wollte einfach, dass Jimin der Erste war, der dies erfuhr.

Nun war es Donnerstag. Der Schultag ging schleppend langsam voran, so wie eigentlich jeder Tag seitdem Jimin weg war. Ich vermisste ihn so sehr, das war gar nicht mehr in Worte zu fassen. Das musste an dieser Verbindung liegen. Sonst war es nie so schwer gewesen. Es war ja fast so, als ob ich abhängig von ihm wäre und dabei waren wir noch gar nicht so lange zusammen... Ich seufzte frustriert.

„Alles in Ordnung?", fragte mich Yuki auf dem Nachhauseweg. Ich nickte leicht.
„Ich vermisse ihn einfach nur." Mitfühlend sah mich meine Freundin an.
„Keine Sorge, du siehst ihn ja bald wieder." Ich nickte wieder einfach nur.
„Wie läuft es denn bei dir und Jin?", wechselte ich das Thema. Yuki begann gleich zu erzählen. Ich hörte ihr kaum zu und nickte nur ab und zu. Ich hatte zwar ein schlechtes Gewissen, da sie sich die ganze Zeit um mich kümmerte und ich mich nicht mal auf ihre Erzählungen konzentrieren konnte, aber meine Gedanken wanderten einfach immer wieder zu Jimin. Was machte er wohl gerade? Und dachte er auch an mich?

Als ich endlich alleine war und Yuki mich nach Hause gebracht hatte, legte ich mich auf mein Bett und rief Jimin an. Er ging tatsächlich ran.
„Hallo?", fragte er verschlafen. Ich musste ein Grinsen unterdrücken als ich mir seine verwuschelten Haare vorstellte.

„Hey, Jiminie. Ich bin's." Plötzlich hörte ich ein Klappern. Ihm musste wohl gerade sein Handy runtergefallen sein.
„H-hey, Som. Wie geht's dir?", fragte er ein wenig später. Er musste sein Handy anscheinend aufgehoben haben. Irgendwie klang seine Stimme anders, verändert.

„Geht so. Ich vermisse dich. Ohne dich ist es einfach nicht dasselbe." Es war kurz still, dann...
„Ich muss zu dir! Bin in fünf Minuten da." Er hatte aufgelegt. Ich war absolut verwirrt. Fünf Minuten?! Dann war er also wieder hier? Wieso hatte er mir nicht Bescheid gesagt? Wahrscheinlich klang er deshalb so verschlafen. Ich guckte auf die Uhr. Drei Minuten noch.

POV JIMIN

Ich beeilte mich zu Somia zu kommen. Als ich ihre Stimme vorhin am Handy gehört hatte, da war irgendetwas anders gewesen. Naja, gerade war eh alles anders. Wir hatten sonst immer nur geschrieben und als ich jetzt ihre Stimme gehört hatte in meinem jetzigen Zustand... Ich hatte es gespürt. Dieses Band zwischen uns, diese Verbindung. Es war schlimmer als ich gedacht hatte. Kein Wunder, dass die Anderen so auf meine Veränderung bestanden hatten. Nicht nur ich war in Gefahr, sondern auch Som. Und wir hatten ihr nichts gesagt, das hieß sie war noch viel mehr in Gefahr als sonst.

Ich rannte und rannte und bemerkte gar nicht, dass sich jemand hinter mir befand. Ich merkte es erst, als das feuchte Tuch gegen meine Nase gedrückt wurde und ich den süßlichen Geruch von Chloroform einatmete. Ich versuchte gegen den Drang die Augen zu schließen anzukämpfen, aber ich schaffte es nicht.

Das Letzte, woran ich dachte war Som. Sie durfte mich nicht retten, denn dann war alles vorbei. Aber ich wusste, seit ich diese Verbindung gespürt hatte, dass sie es tun würde. Und sie würde dem Herrscher dann direkt in die Arme laufen. Und ich konnte nichts tun.

POV SOMIA

Es waren nun schon zehn Minuten vorbei und Jimin war immer noch nicht da. Vielleicht ein Stau? Auf den wenig befahrenen Straßen eher unwahrscheinlich. Auch eine Umleitung hatte ich auf dem Weg nach Hause nicht gesehen. Vielleicht war er ja doch zu Fuß gegangen... Ich schüttelte den Kopf um meine Sorgen zu vertreiben. Ich musste einfach nur ein bisschen Geduld haben, denn es waren nur 5 Minuten, die er jetzt zu spät war, es konnte 1000 Gründe dafür geben... Nach einer halben Stunde wurde ich unruhig und nach einer Stunde war es endgültig vorbei. Ich machte mich auf den Weg zu den Jungs.

Als ich an die Tür klopfte, machte mir Akira auf.
„Oh, hey Som. Alles in Ordnung?" Ich war angespannt... sehr angespannt.
„Wo ist Jimin?", fragte ich, während ich mich an ihr vorbei drängelte. Sie zog scharf die Luft ein.
„Du weißt es also?", fragte sie. Ich wirbelte zu ihr herum.
„Er ist also zurück gekommen und hat mir nicht Bescheid gesagt?! Unglaublich!", meinte ich entrüstet. Akira schien irgendwie erleichtert zu sein. Irgendetwas stimmte hier nicht.

„Jimin wollte zu mir und das schon vor einer Stunde, Akira. Wo ist er?", fragte ich sie. Mit vor Schreck geweiteten Augen sah sie mich an.
„Er... er wollte zu dir? Vor einer Stunde?", fragte sie mit hoher Stimme. Ich nickte. Sie wurde schneeweiß im Gesicht.

„Oh Gott... Da war keiner von uns da...", wimmerte sie und legte sich eine Hand an den Kopf, während sie sich mit der Anderen an der Wand abstützte. Ihre Hände zitterten.
„Was ist los?", fragte ich nun alarmiert.
„Namjoon, komm schnell!", rief Akira. Er war sofort bei uns.
„Was ist los?", wiederholte er meine Frage.
„Jimin... Er ist vor einer Stunde aus dem Haus und wollte zu Somia. Er ist nicht dort angekommen." Jetzt, wo sie es sagte, klang es weitaus Panik erregender.

Entsetzt sah Namjoon von Akira zu mir.
„Som, du musst mir jetzt zuhören.", sagte er angespannt. Ich konnte nur nicken.
„Egal, was du jetzt tust. Versuche nicht Jimin zu retten, klar? Wir haben alles im Griff." Jimin retten? Ich begann zu zittern. Nicht nur vor Angst um ihn, sondern auch vor Wut. Ich verstand gar nichts mehr.
„Wer war es?", knurrte ich. Namjoon schoss Akira einen warnenden Blick zu. Bei seiner Antwort, blieb mir die Luft weg.


























„Der Herrscher."

Begin [BTS FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt