Kapitel 40

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POV SOMIA

Ich fühlte mich so unendlich leer und kalt. Ich wollte nach Hause, hatte jedoch keine Ahnung wo dies sein sollte. Es war als ob ich nicht recht existieren würde. Jimin hätte genauso tot sein können wie Seth. Und es wäre beinahe das Gleiche passiert mit dem kleinen Unterschied, dass der Herrscher mir nie versprochen worden war. Akira hatte die ganzen Jahre so viel leiden müssen und ihre Geschichte dann mehr oder weniger mit mir noch einmal miterlebt. Ich fühlte mich so unglaublich schuldig. Hätte ich von Anfang an auf sie gehört, ihr vertraut... Jetzt hatte der Herrscher meine Kräfte. Er konnte alles tun, was er wollte und wir waren alle mehr als je zuvor in Gefahr.

Zwei warme Arme hoben mich hoch und trugen mich fort. Ich realisierte es nur am Rande meines Bewusstseins. Ich ließ mich in diese Wärme sinken und versuchte so, die aufsteigende Kälte in meinem Körper zu vertreiben. Eine Stimme drang zu mir durch. „Alles ist gut, Som. Ich bin hier. Nehm dir die Zeit, die du brauchst." Diese Stimme... Er war hier, bei mir. Ob Ariane ihn wohl geholt hatte?

Fest drückte Jimin mich an sich als er mich auf sein weiches Bett gleiten ließ und sich neben mich gelegt hatte. Ganz sanft strich er beruhigend über meine Arme und mein Gesicht. Ich kam langsam wieder zur Ruhe. Es dauerte eine Weile, aber schließlich hauchte ich vorsichtig:„Es geht wieder." Unsere Blicke trafen sich. „Okay.", hauchte er zurück.

Ariane hat mir alles erzählt. Es ist nur normal, dass du unter Schock stehst, Som. Wenn ich noch ein Mensch wäre, würde es mir wahrscheinlich genauso gehen.

Ich nickte nur und lächelte leicht. „Du hast Recht.", entgegnete ich mit festerer Stimme. Aufmunternd erwiderte er mein Lächeln.

Rot steht dir, dachte ich. Nun grinste Jimin verschmitzt.

Ach ja?

Jup, definitiv. Meinst du, du kannst die Kontaktlinsen vermeiden?

Das wäre natürlich super, schließlich liebte ich ihn so wie er war und wollte seine echten Augen sehen.

Das könnte schwierig werden, zumindest in der Öffentlichkeit. Du weißt ja, dass Namjoon einen großen Wert darauf legt, dass wir nicht unbedingt als Vampire identifiziert werden. Aber wenn wir hier sind oder bei dir, dann kann ich sie gerne draußen lassen.

Ich lächelte breit. „Das ist schön.", meinte ich. Sanft küsste Jimin mich. „Wir werden ihn besiegen, Som. Ich werde nicht zulassen, dass irgendjemand uns trennt." „Ich weiß.", entgegnete ich.

Plötzlich ertönte ein Klopfen an Jimins Zimmertür und Ariane kam herein. „Hey, ihr beiden. Äh, hier ist Lu.", meinte sie und reichte mir das Kätzchen. "Danke, Ari.", sagte ich lächelnd und nahm meine Katze entgegen. "Geht's dir wieder besser?", fragte sie vorsichtig. Ich seufzte und fuhr mir durch die Haare. "Ich denke schon.", antwortete ich. Sie nahm mich kurz in den Arm und verabschiedete sich dann wieder. Jimin und ich liebkosten Lu für eine Weile bis er sagte: „Willst du eigentlich bei meinem Training heute zusehen?" Begeistert blickte ich ihn an. „Total gerne."

Wenig später standen wir mit Yoongi zusammen im Garten. Lu hatten wir Akira übergeben, die fast strahlte vor Glück. Ich war mir sicher, dass das nichts mit dem kleinen Kätzchen zu tun hatte.

Jimin hatte mir vorhin auch noch erklärt, dass die Kräfte von ihm und Yoongi sich ähnlich waren und er deswegen mit ihm trainierte. Dass er die Telepathie beherrschte, war mir ja schon klar, aber da war noch etwas anderes...

„Oh, hast du dich freiwillig als Versuchsperson gemeldet, Som?", fragte Yoongi gleichermaßen überrascht und erfreut. Verwirrt sah ich ihn an. Er blickte zu Jimin. „Hast du ihr noch nichts verraten?", fragte er. „Ich dachte, wir überraschen sie.", entgegnete mein Freund. Ich blickte vom einen zum anderen und fühlte mich total außen vor. „Na gut, dann leg mal los!", forderte Yoongi Jimin auf. Eine Weile passierte gar nichts und ich sah nur, wie mein Freund sich angestrengt konzentrierte. Doch plötzlich war ich nicht mehr im Garten, sondern stand direkt in meinem Zimmer. Verwirrt blickte ich mich um. Konnte Jimin uns teleportieren? Yoongi sah sich interessiert um. „Nicht schlecht." Er berührte die Wände und gefühlt alles, was hier stand prüfend. „Es fühlt sich sogar echt an. Okay, versuchen wir jetzt mal etwas, was du nicht so gut kennst." Im nächsten Moment befanden wir uns im freien Fall. Ich schrie auf, während Yoongi ganz ruhig blieb und dann brach alles in sich zusammen.

Blinzelnd öffnete ich die Augen, die ich wohl vor Panik fest zusammen gekniffen hatte. Wir waren wieder im Garten der Jungs, nur lag ich diesmal zusammen gerollt auf dem Boden. Besorgt kniete Jimin über mir. „Alles in Ordnung?", fragte er und half mir auf. Benommen nickte ich. Yoongi grinste breit. „Das war gut, auch wenn es beängstigend war." Jimin grinste zurück. „Ich habe mir heute von Jungkook erklären lassen, wie es war die Klippe herunter zu stürzen.", erklärte er. Ich weitete geschockt die Augen. „Du hast uns eine Klippe herunter stürzen lassen?!" Er kicherte leicht. „Tut mir leid, Som. Es war nicht echt." Zur Erklärung ließ er eine Rose in seiner Hand erscheinen und gab sie mir. Von einen auf den anderen Moment war sie wieder weg. „Was ist das?", fragte ich verwirrt. „Jimin kann, so wie ich, gewisse Schwingungen in der Luft kontrollieren. Während ich aber nur die Schatten beherrsche, also eher das Grobe, kann Jimin das Seichte kontrollieren. Er erschafft sozusagen Illusionen. Dafür muss er teilweise in unsere Gehirne eindringen, um es uns als wahr erscheinen zu lassen. Dadurch, dass er in die Köpfe von anderen eindringen kann, ist also auch die Telepathie entstanden.", klärte Yoongi mich auf. Überrascht sah ich meinen Freund an. „Das ist... unglaublich.", brachte ich hervor. Aber auch ein bisschen gruselig, wenn man bedachte, dass Jimin im Prinzip alle meine Gedanken lesen konnte. Er schien zu wissen, was ich dachte und verzog das Gesicht. „Es gibt Grenzen, die ich mir selber gemacht habe, Som. Ich werde von keinem die Privatsphäre durchbrechen. Ich dachte nur, dass das Reden dir nichts ausmachen würde." Ich schüttelte den Kopf. „Es macht mir auch nichts aus, sonst hätte ich dir die Kette ja nicht geschenkt." Erleichtert gab er mir einen Kuss auf die Stirn. „Das ist gut."

„Also, ich will euch ja nicht unterbrechen, aber wir sollten weiter machen.", sagte Yoongi eindringlich. Jimin löste sich von mir und stellte sich seinem Freund gegenüber. Sie begannen zu kämpfen. Ich bekam nichts mehr von Jimins Illusionen mit, war mir aber sicher, dass er Yoongi versuchte mit irgendwas davon aus der Fassung zu bringen, um einen Vorteil zu erhaschen. Hoffnung machte sich in mir breit. Vielleicht hatten wir eine Chance gegen den Herrscher. Jimins Kräfte waren so vielfältig, dass sie die Welt vernichten konnten, wenn er sie richtig trainiert hatte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 15, 2021 ⏰

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