Kapitel 2: Dunkles Verlangen (Smut)

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Miserabel... So fühlte er sich. Obwohl das noch eine Untertreibung wäre. Seine Augen brannten schrecklich und sein ganzes Gesicht fühlte sich klebrig an, aufgrund der vielen Tränen und seiner laufenden Nase. Schluchzer erschütterten seinen ganzen Körper. Es schmerzte so sehr! Er fühlte sich, als würde sein Herz jeden Moment zerspringen. „Jin!", wimmerte seine raue Stimme. Durch sein stundenlanges Weinen war er vollkommen erschöpft. Seit Tagen kam er nicht mehr aus seiner Tiefphase heraus. Jede Sekunde sehnte er sich nach der Berührung des Älteren. Er vermisste seine Nähe so schrecklich. Dabei wollte er ihn vergessen. Jin hatte ihn wie eine benutzte Puppe weggeschmissen. Einfach so, ohne einen Hauch von Zurückhaltung. Warum war er der einzige der leiden musste? Warum war er der einzige, der sich verliebte? „Jin. Bitte komm zurück!" Er wickelte sich noch mehr in seine warme Decke, presste hilflos sein Gesicht gegen das Kissen, das vor Tränen schon ganz nass war. Jimin wusste schon gar nicht mehr, wie lange er eigentlich hier lag. Er bekam kaum etwas zustande. Alles was er tat, war aufs Klo zu gehen oder eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen. Selbst das war schon fast zu viel für ihn. Er hatte jeglichen Appetit verloren. Vielleicht war es ja seine Schuld, dass der Ältere ihn nicht liebte. Wenn er besser aussehen würde, weniger vorlaut und besser im Bett wäre, dann hätte Seokjin ihn bestimmt auch geliebt. Also musste das jetzt seine Strafe sein. Eine Strafe für das, was er vor einiger Zeit begann. Jenen verhängnisvollen Abend, an dem er seine Unschuld verlor und sich dem sinnlichen Abgott der Schönheit hingegeben hatte.

~Rückblick~

„Taehyung! Jungkook ist viel zu jung, um da hin zu gehen!", protestierte Jimin. Abgesehen davon, dass sie alle drei noch nicht volljährig waren, sollten sie den Jüngsten in Schutz nehmen! Der Blondhaarige stolperte seinen beiden jüngeren Freunden hinterher. Sie waren auf dem Weg zu einer Disco, die vor kurzem neu geöffnet hatte und in den jungen Kreisen total angesagt war. „Ach sei doch nicht so ein Spielverderber, Hyung!" Tae sah ihn mit einem breiten Grinsen an. Er legte nebenbei einen Arm um Jungkook und zog ihn ein Stück näher an sich heran. „Ich will ihm nur zeigen, wie es ist, ein wenig unartig zu sein. Und auch du solltest dringend etwas lockerer werden! Lass los, habe Spaß und finde jemanden für die Nacht. Du wurdest wohl seit langem nicht mehr flachgelegt. Kein Wunder, dass du so prüde bist", meinte Taehyung kopfschüttelnd. Wut stieg in Jimin auf. Warum musste er so einen verdammt vorlauten Freund haben?! „TaeTae~ Du weißt doch. Er ist eine Jungfrau", fügte Jungkook leise hinzu. Ein wissender Ausdruck machte sich auf Taehyungs Gesicht breit und er nickte verstehend. „Ein Grund mehr, jemanden zu finden, der ihn gut und hart durchnehmen kann." Hitze schoss in seine Wangen. Wa... Was hatte er da gerade gesagt?! „Yah! Geht's noch! Ich treibe es doch nicht mit irgendjemanden komplett Fremden!", entkam es ihm eine Spur zu schrill. Die beiden Jüngeren sahen ihn mit großen Augen an, ehe sie anfingen zu lachen. „Ruhig Blut. Das war doch nur ein Spaß", winkte der Taehyung ab. Am liebsten würde er ihm einfach nur den Hals umdrehen, nur würde er es wahrscheinlich mit Jungkook zu tun bekommen. Also schluckte er einen weiteren Kommentar hinunter und folgte stattdessen schweigend seinen zwei besten Freunden. Vielleicht würde sich der Abend noch ganz positiv entwickeln. Mal sehen... Möglicherweise könnte er wirklich jemanden treffen, der sich für ihn interessierte.

Jimin versuchte sich durch die gedrängte Masse nach vorne an die Bar durchzuschlängeln. Nachdem sie gerade so am Türsteher vorbei gekommen waren, der sie für deutlich zu jung hielt, was eigentlich auch der Fall war, wollte er erstmal etwas trinken. Er musste dringend lockerer werden, um mit der Situation besser umgehen zu können. So sehr er auch Musik und tanzen mochte. An diesem Ort fühlte er sich einfach unwohl. Er fand nichts daran, sich an andere zu pressen und mit ihnen zu tanzen. Abgesehen davon dröhnte die Musik viel zu laut aus den Lautsprechern, während sich die Leute nebenbei gegenseitig anschrien. Er ließ sich auf einen der freien Barhocker fallen und rieb sich genervt mit den Händen über das Gesicht. Warum musste er sich auch so einfach von Taehyung überzeugen lassen? Dieser hatte ihn sogar schamlos sitzen gelassen, nur um sich auf der Tanzfläche gegen Jungkook zu reiben. „Da ist wohl jemand nicht in der Stimmung zu feiern, was Kleiner?", tönte es neben ihm. Abrupt drehte er sich zu der Person und setzte zum Protest an – er war nicht klein! – nur um den Mann vor sich kurzerhand sprachlos anzustarren. Sein Mund stand offen, als er seinen Blick über die Figur des Größeren gleiten ließ. Seine braunen Locken fielen ihm leicht ins Gesicht. Dunkle Augen funkelten ihm schelmisch entgegen. Von den rosa glänzenden Lippen wollte er gar nicht erst anfangen! Sie sahen so weich aus... Es weckte in ihm das Bedürfnis, sich nach vorne zu beugen, um ihn einen Kuss zu stehlen. Der Körper des Mannes war in einem einfachen schwarzen Oberteil mit blauem Jackett darüber und einer enganliegenden schwarzen Hose gekleidet. Jimin war beeindruckt von seinen breiten Schultern und den männlichen, dennoch weichen Gesichtszügen.

Take me or Leave me | JinminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt