„Hey~", begrüßte Jimin seinen Freund mit einem warmen Säuseln und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn einen kleinen Kuss auf die Lippen zu drücken. „Hi Baby." Jin umarmte ihn für einen langen Moment, bevor er ihn zu sich in die Wohnung zog. Auch an diesem Tag war weit und breit keine Verlobte in Sicht. Doch das hatte seinen Grund. Einen wirklich traurigen und unerfreulichen Grund. Seine Hochzeit stand an. Zusammen mit seiner Mutter plante sie den Ablauf und probierte schon die ersten Hochzeitskleider an. Alles sollte perfekt sein. Die Musterhochzeit eines Businessmanns. Natürlich sollte auch alles öffentlich gehalten werden. Zumindest der Teil nach der Trauung. Er führte ihn ins Wohnzimmer uns setzte sich auf die Couch. Jimin zog er direkt auf seinen Schoß. „Wie war deine Woche", fragte sein kleiner Engel und lehnte sich mit einem zufriedenen Seufzen gegen ihn. „Ganz okay. Mein Vater stresst mich etwas weniger, jetzt da die wichtigen Projekte hinter uns liegen", antwortete er. Sanft kämmte er mit seinen langen Fingern durch das flauschige blonde Haar. Der Jüngere schloss genüsslich die Augen. Jegliche Anspannung löste sich von ihm, dank der zarten Berührungen. „Das ist schön zu hören. Du hast auch mal deine Ruhe verdient." Zärtlich küsste Jin seine Schläfe. „Wie ist es dir so ergangen?" Der Blondhaarige öffnete wieder blinzelnd die Augen. Mit den Lippen formte er einen kleinen Schmollmund. „So anstrengend~", quengelte er, „Ich musste die ganze Zeit für Prüfungen büffeln. Abends steht ja auch noch das Tanztraining an." Lächelnd musterte er Jimin. „Du bist ein fleißiger und zuversichtlicher Junge. Bestimmt stehst du das auch noch durch. Hey. Immerhin machst du dieses Jahr deinen Abschluss."
Den ganzen Nachmittag verbrachten sie in den Armen des jeweils anderen. Ihre Lippen fanden sich immer wieder zu liebevollen, leidenschaftlichen Küssen. Keine Lust war zu spüren. Lediglich das Begehren nach Nähe und Zärtlichkeit. Nebenbei sprachen sie über die verschiedensten Dinge. In alten Zeiten fanden sie auch schon sehr schnell neue Gesprächsthemen. Zwischen ihnen herrschte eine gewisse Harmonie, so als wären sie füreinander bestimmt. Jimin löste sich leicht von Jin und drückte ihm einen kurzen Schmatzer auf den Mundwinkel. „Ich verschwinde mal kurz wohin." Damit erhob er sich vom Sofa und verschwand im Flur. Seine Blase drückte schon unangenehm, aber es fiel ihm schwer sich aus der warmen Umarmung des Älteren zu lösen. Das Bad kannte er ja bereits, doch es überraschte ihn immer wieder wie geräumig es eigentlich war. Viel Geld musste sowas wohl ermöglichen. Nachdem er sich erleichtert hatte, führte sein Weg wieder durch den Flur. Dieses Mal jedoch fiel sein Blick auf die braune Kommode, über der ein großer Spiegeln hing. Auf der Ablagefläche stand ein kleines Kärtchen. Daneben ein paar weiße Rosen. Neugierig nahm er die Karte mit beiden Händen. Sie war in einem leichten Zartrosa gestaltet. Kleine Ranken windeten sich über die Oberfläche und bildeten in der Mitte ein Herz. „Kim Seokjin & Ae Chiyon", las er die Beschriftung. Seine Augen weiteten sich. Mit einem mulmigen Gefühl öffnete er langsam die Karte. Es war so, als würde Magensäure in ihm hochkochen. „Hiermit möchten wir Sie herzlich zu unserer Hochzeit einladen", wisperte er ungläubig. Das Datum stach ihm direkt ins Auge. Die Hochzeit war ja schon nächste Woche!
„Jimin? Ist alles in Ordnung?" Seokjin trat in den Flur. Er stand wohl schon ziemlich lange hier. Wie hypnotisiert las er immer wieder die Inschrift der Karte. „Jimin..." Der Ältere trat direkt neben ihn und nahm ihm vorsichtig die Karte aus den Händen. Eine bittere Vorahnung machte sich in seinem Bauch breit, als er die tränennassen Wangen erkannte. Jimin wandte langsam seinen Kopf zu ihm und sah ihn aus leeren Augen an. „Wie lange wolltest du es mir verheimlichen?", fragte er schon nahezu monoton, wobei eine gebrochene Stimme mitklang. „I-ich wollte es dir nicht verheimlichen", hauchte er, aus Angst etwas könnte Zerbrechen, wenn er lauter sprach. Wut glänzte in den Augen des Jüngeren. „Ich hab dir gesagt, du sollst mich nicht mehr ausnutzen." Mit einem gewaltigen Schub schubste er den Größeren von sich weg. „Verdammt Seokjin! Ich bin kein Spielzeug, das du nach Belieben nehmen kannst, nur um es, wenn du es nicht mehr brauchst, wegschmeißen zu können", spie er zornig. Seokjin hob abwehrend die Hände. „Jimin! Du verstehst das ganz falsch. Ich will sie doch überhaupt nicht heiraten", versuchte er seinen Freund zu besänftigen, „Mein Vater-" Er hatte gar nicht die Chance seinen Satz zu beenden. „Dein Vater! Immer ist es dein Vater!", schrie Jimin ihn an, „Du bist erwachsen Seokjin! Du kannst deine eigenen Entscheidungen treffen!" Unsicher biss sich Seokjin auf die Unterlippe. Wie sollte er ihn am besten beruhigen? „Aber er hat Macht über mich!", widersprach er, „Wenn ich nicht nach seiner Pfeife tanze, verliere ich meine Position. Alles was ich mir aufgebaut habe, wäre dahin. Mein Freunde wären weg..." Der Schuss ging wohl nach hinten los, denn Jimin wandte sich einfach nur ab und stampfte zurück ins Wohnzimmer.
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Take me or Leave me | Jinmin
عاطفيةEin selbstverliebter Workaholic vs. ein süßer Collegejunge. Seokjin und Jimin haben ein sexuelles Verhältnis miteinander. Dabei ist der Ältere bereits verlobt. Gefühle haben keinen Platz in ihrer Beziehung. Es geht alleine um den Spaß. Aber nicht fü...