Was wäre wenn: Minecraft Suro

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(Mein Beitrag zum Fanbase - Projekt Sommer 2019 von Notizbuch)

Herr Bergmann

Da stehe ich... Hochgebaut mit all meinem Blöcken... Dem Tot ins Gesicht blickend...

Vorsichtig trete ich einen Schritt nach vorne. Viele meiner Freunde sind gefallen.
Ich glaube... Ehre... Ehre ist das beste Wort, was all die Taten, die hier vollbracht wurden, beschreibt.

Unter mir rennt Rewi durch die kleine Gruppe und bettelt jeden nach Wasser an. Leicht schmunzel ich. Rewi und ich hatten nie ein besonders gutes Verhältnis, es belief sich auf ein friedliches Nebeneinander her leben.
Aber in den letzten zwei Tagen hat er mir und all den anderen Überlebenden gezeigt das auch er nur Frieden will.

Mittlerweile kniet der blonde junge Mann vor Veni und bettelt weiterhin um Wasser. Mein Lebensretter scheint mit sich zu ringen, so sieht es von hier oben jedenfalls aus. Ich höre ihre leisen Stimmen...

"Wir brauchen mehr Wasser... Wasser!" brüllt Rewi und Veni scheint sich durchgerungen zu haben und reicht seinem Gegenüber einen Eimer mit Wasser. Dieser schüttet ihn um die Steinsäule, auf der ich stehe und nun etwa skeptisch blicke ich mich um. Nun ist fast überall Wasser. Ich könnte einfach auf dem Dach der improvisierten Arena von Rewi landen... Aber reicht das?

"Leute?! Helft ihr mal endlich mit? Wir können Tim nicht sterben lassen!" Rewi klingt verzweifelt, wie er versucht die Gruppe zur Tat zu bringen. Ich sehe zu Veni.

Ich kann nicht viel von hier oben erkennen aber als wäre die Welt plötzlich schwarz- weiß, leuchten mir lediglich seine braunen Augen entgegen. Sie beruhigen mich auf eine merkwürdige Art und Weise. Er lächelt zu mir hoch, während Rewi ihn verzweifelt schüttelt.

Als würde plötzlich alles in Zeitlupe ablaufen, setze ich einen Fuß nach vorne. Rewi höre ich brüllen aber wirklich mitbekommen tu ich es nicht. Mein Blick gilt nur einer Person... Veni... Das lächelt ziert noch immer sein Gesicht doch ein leichtes glitzern erstrahlt auf seinen Wangen. Er weint... Und doch nickt er mir sacht zu. Dies sehe ich als Zeichen... Mein Zweiter Fuß löst sich von dem rettenden Stein und ich spüre wie ich falle. Der Regen prasselt auf meinen Rücken und lächelnd breite ich meine Arme aus. Ich schließe meine Augen und genieße den Moment der Schwerelosigkeit bevor ich den kalten Wind an meinen Ohren vorbei rauschen höre.

Für den Frieden

Ein knisterndes Geräusch über mir, lässt mich ein letztes Mal die Augen öffnen. Glitzernde Sternchen fliegen um mich rum und umkreisen meinen Körper immer schneller.

Geschockt reiße ich meine Augen auf, als ich merke, dass ich nicht mehr falle ja sogar schwebe. Rewis jubeln dringt in mein Ohr.

Ich sehe über mich. Eine graue Wolke, gespickt mit den selben Sternchen um mich herum, fliegt über mir. Auf ihr sitzt er... Der Mann, der uns zu all den Taten drängte... Der Mann der meine Freunde und Feinde auf dem Gewissen hat.
Der Gott, der Gamemaster, wie er sich selber gerne nennt.
Er grinst selbstgefällig. Aber das tut er immer. Man hat ihn selten zu Gesicht bekommen. Und nun schwebt er vor mir. Warum lässt er mich nicht einfach sterben und aus dieser Hölle entkommen?

"Warum?" hauche ich und schaue ihm in die Augen. Er sagt nichts aber zeigt nach unten. Dort stehen alle Überlebenden inklusive Veni.
"Ich habe ihm die Chance gegeben, wieder auf zu Insel zu kommen, um sein Bedürfnis zu stillen und ich kann dich nicht sterben lassen. Nicht bevor er dieses Bedürfnis erfüllt hat." spricht Simon leise und deutet nun genau auf Veni. Er steht direkt unter mir und sieht hoch, er zittert und stützt sich an Rewi ab.

"Ähm... Was meinst du?" frage ich den Gamemaster doch dieser schüttelt nur seine Kopf und wedelt mit seiner Hand herum. Ich spüre ein kitzeln und die Sterne, die mich bis eben in der Luft gehalten haben, lösen sich langsam auf. Je mehr Sterne verschwinden, desto mehr sinke ich langsam nach unten.

Ich komme dem Boden immer näher und seufzend schließe ich die Augen. Das wars wohl mit meinem dramatischen Tot... Als ich lande, spüre ich nicht, anders als erwartet, den harten Steinboden unter mir sondern weiche Kleidung. Ich öffne die Augen und sehe direkt in die Venis. Sie glänzen, scheinbar noch von den Tränen. Sie haben eine nasse Spur auf der staubigen Haut meines Gegenüber hinterlassen.

Nun sehe ich auch, dass ich mich in Venis Armen befinde... Er hat mich aufgefangen.

Sein Gesichtsausdruck ändert sich und er lächelt mich erleichtert an. "Tim!" spricht er leise und drückt mich an sich. Ich erwiedere die Umarmung, doch drücke ihn nach einer kurzen Zeit von mir weg.

"Veni! Der Gamemaster meinte du muss noch ein Bedürfnis stillen, was allen Anschein nach, was mit mir zu tun hat. Was meint er damit?"
Er lässt mich von seinem Arm runter. Besser so. Ich bin größer und wahrscheinlich schwerer als er.
Veni seufzt und richtet seine Augen auf den Boden.

"Weist du Tim, das ist echt schwer zu erklären und du wirst zu hundert Prozent überrumpelt sein. Weißt du noch der Tag an dem ich dir den Heiltrank zugeworfen habe? Wir haben uns in die Augen gesehen.. Lange... Und ich weiß nicht wie und wieso das passiert ist, aber in mir drin geschah was. Meine Gefühle fuhren plötzlich Achterbahn und ein Regenbogen voll mit bunten Herzen tobte in meinem Bauch herum. Wir kannten uns schon eine ganze Weile, zwar nur flüchtig, aber wir kannten uns. Ab diesen Tag wusste ich das es Liebe auf den, wortwörtlich, ersten Blick gibt. Ich habe mich in deine ängstlichen Augen verliebt. In deine Art diese Situation, in der wir uns befinden, zu etwas ganz besonderen zu machen. Deswegen habe ich mich in dich verliebt, Tim Bergmann."

Eine kleine Träne rollt seine Augen herab. Ich fasse es nicht. Der unschlagbare und scheinbar unerreichbar Veni ist in mich verliebt? Ich blinzel ein paar mal um das eben gehörte zu verarbeiten.

"Schockierend, nicht wahr?" schmunzelt der Braunhaarige, wischt sich die Tränen weg und kommt einem Schritt näher.

"Ich... Ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll." Ich atme einmal lautstark aus bevor auch ich einen Schritt näher an ihn ran trete.

"Darf ich dich küssen?" haucht Veni und nähert sich meinem Gesicht. Ich werde rot und nicke leicht.
Erst ganz leicht und sanft legt er seine weichen Lippen auf meine. Ich erwiedere mindestens genau so sanft.
Es gefällt mir... Oh Gott und wie es mir gefällt!
Etwas stürmischer umfasste ich seine Hüfte, ziehe ihn näher an mich ran und vertiefte dieses innigen Kuss. Er lächelt und schlingt seine Arme um meine Schulter.

"Ich liebe dich auch." flüstere ich in unseren Kuss und überhöre das Jubeln von Rewi und den anderen.

Nach einer Weile, müssen wir uns auf Grund von Luftmangel lösen.

"Wie wird es jetzt weiter gehen?" fragt Veni mit geröteten Wangen.

"Dies alles wird erst vorbei sein, wenn es nur noch einen Überlebenden gibt." zitiert er den Gamemaster.

Ich nehme seine Hand und halte sie auf sein Herz.

"Du weißt, tief in deinem Herzen, was wir tun müssen." antworte ich und er schluckt.

"Schaffen wir das? Zusammen?"

"Für den Frieden?" seine Stimme ist brüchig.

"Für den Frieden!"
   

Youtuber Oneshots Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt