Porcelain Heart

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Ein Bonus zum Mittwoch. Ich komm gar nicht mehr klar und bin euch schon zwei Bonus Kapitel schuldig. Wahnsinn🙈 Ein dickes fettes Dankeschön an die, die fleißig voten und kommentieren. Ich liebe liebe liebe eure Kommentare und will keinen davon missen❤❤❤
Und jetzt bekommt ihr eure Antwort:

Einen Moment lang, bin ich wie erstarrt und versuche, zu verstehen, was er gesagt hat. "Wie bitte?" sage ich dann fassungslos und er sieht mich unsicher an. "Ja, ich meine, ich habe keinerlei Erfahrung. Bei gar nichts." Es fällt ihm sichtlich schwer darüber zu reden.
"Warte mal, du fragst mich gerade, ob du bei mir  Erfahrungen sammeln kannst?" Er nickt und wird dann blass. "Du stehst doch auf Männer oder?"

Ich starre ihn an. Ist ihm wirklich nicht aufgefallen, wie ich ihn ansehe? Und geküsst habe ich ihn schließlich auch. Ich nicke und er sieht erleichtert aus.
"Alexander, ich glaube nicht, dass es so funktioniert. Du solltest Erfahrungen sammeln, mit jemandem, der dir etwas bedeutet. Ich bin mir sicher, Clary hat Verständnis dafür und..." Weiter komme ich nicht, denn er schlägt mit der Faust auf den Tisch. "Nein, auf keinen Fall. Sie hält mich sowieso schon für naiv."

Irritiert sehe ich ihn an. "Hat sie das gesagt?" Er schüttelt den Kopf. "Nein, das nicht, aber ich merke doch, das sie mich nicht richtig ernst nimmt." Ich beisse mir auf die Unterlippe. "Ich glaube, das ist keine gute Idee." sage ich und er sieht enttäuscht aus.

"Du hast jemanden." flüstert er und ich sehe ihn ernst an. "Nein, ich habe niemanden." Bevor ich weiter sprechen kann, werden wir unterbrochen.
"Alec? Wer ist das?" Eine dunkelhaarige junge Frau im Schlafanzug kommt herein. Ich stelle sofort die Ähnlichkeit zwischen den beiden fest. "Hi, ich bin Magnus. Ein Freund von Alexander."
Irritiert ergreift sie meine ausgestreckte Hand. "Izzy." Sie sieht zwischen uns hin und her. "Alexander? Und seit wann hast du Freunde lieber Bruder?" Ich merke sofort, dass Alexander wütend wird. "Wir kennen uns noch nicht so lange und ich hasse Abkürzungen, deswegen Alexander. Und du meine Hübsche heißt bestimmt Isabelle oder?"

Sie wird rot und kichert. "Ja und ich habe gerade beschlossen, das du mich so nennen darfst." Aus den Augenwinkeln sehe ich, das Alexander mit den Augen rollt und ich muss mir ein Grinsen verkneifen. "Ich freue mich sehr, dich kennen zu lernen Isabelle, aber ich muss jetzt gehen." Sie schmollt. "Schade, es ist nett zur Abwechslung mal einen Mann am Tisch zu haben, der weiß, wie man mit Frauen umgehen muss." Lächelnd gebe ich ihr einen Kuss auf ihre Hand und wieder strahlt sie mich an. Ich zwinkere ihr zu, bevor ich Richtung Haustür gehe.

Alexander springt auf und läuft mir nach. Er bekommt mich am Arm zu fassen. "Magnus, was ist jetzt? Ich bezahle auch dafür." Erschüttert bleibe ich stehen und drehe mich zu ihm. "Ich bin doch keine Hure Alexander." Ich kann nicht verhindern, das meine Stimme verletzt klingt und er verzieht das Gesicht. "So war das doch nicht gemeint. Es tut mir leid. Denk einfach darüber nach ok?" Ich nicke und gehe ohne mich zu verabschieden.

Langsam gehe ich durch die Straßen und in meinem Kopf überschlagen sich die Gedanken. Hat er mir tatsächlich angeboten mit ihm zu schlafen? Ist ihm nicht bewusst, das man Sex zwischen zwei Männern nicht mit dem vergleichen kann, was er eigentlich will? Warum ich und warum zögere ich? Ich bin doch sonst nicht so, wenn es um Sex geht.

Ich bin froh, als ich feststelle, das weder Cat noch Dot zu Hause sind, als ich schließlich ankomme. Am Liebsten würde ich wieder einen Whiskey trinken, aber aus Vernunft mache ich mir einen Kaffee. Ich muss mit jemandem darüber reden und mit meinen beiden besten Freundinnen geht das nicht. Cat würde Alexander den Kopf abreißen und Dot würde darauf lauern, das ich in alte Verhaltensmuster zurück falle.

Ich nehme mein Handy aus der Hose, gehe auf meine Kontakte und scrolle herunter, bis ich beim R angekommen bin. Zögerlich drücke ich die Wähltaste und warte, das jemand abnimmt.
"Magnus bist du das?" Beim Klang seiner Stimme ist plötzlich alles wieder da. Die Erinnerung überrollt mich und ich bin wie gelähmt.

"Mags? Rede mit mir. Ich habe deinen Anruf schon erwartet. Camille hat mir gesagt, das sie dich getroffen hat. Magnus, ich bin dir nicht böse."

Ich schlucke und würde am liebsten wieder auflegen, aber ich brauche ihn so sehr.

"Ragnor." kann ich nur sagen und im nächsten Moment merke ich, das ich weine.

"Ja, ich bin da und ich bin so froh, das du dich endlich meldest. Sprich bitte mit mir."
Ich kneife die Augen zusammen und vergrabe mein Gesicht in den Händen.
"Können wir uns sehen Ragnor? Jetzt sofort?" Meine Stimme klingt zittrig und ich bin erleichtert, als er zusagt mich in einem Café zu treffen.

Nervös warte ich auf das Eintreffen meines besten Freundes und als er schließlich herein kommt, kann ich mich nur in seine Arme werfen und weinen. Er hält mich fest und streicht mir beruhigend über den Rücken. Es ist wie früher, immer war Ragnor mein Fels in der Brandung und ich habe ihn einfach im Stich gelassen. "Es tut mir so leid, das ich nicht da war." flüstere ich in sein Ohr. "Schon gut Magnus. Jetzt bist du ja da und das ist die Hauptsache." Er löst sich von mir und wir setzen uns. Er lächelt mich an und mein schlechtes Gewissen überwältigt mich. "Erzähl, wie geht es dir Magnus?" Ich brauche einen Moment, um mich zu sammeln. "Es geht mir gut. Ich studiere immer noch Psychologie und bin mittlerweile in das Haus meiner Großeltern gezogen. Meine beiden Mitbewohnerinnen halten mich auf Trab und passen gut auf mich auf. Und du? Du hast geheiratet und bist Vater?" Seine Augen leuchten auf. "Ja und ich liebe es. Lara ist wunderbar und ihr werdet euch gut verstehen. Und das hier." Er kramt sein Handy hervor und hält es mir unter die Nase. "Das ist mein Sohn Ben."

Ich begutachte das Foto und muss lächeln. "Er sieht dir ähnlich." Ragnor grinst stolz und nickt. "Das sagt Lara auch immer. Aber jetzt zu dir. Was ist los?" Ich weiche seinem Blick aus. "Nichts. Ich wollte dich nur sehen und mich entschuldigen. Camille hat mir sehr deutlich gemacht, wie mies ich mich verhalten habe." Er greift über den Tisch und nimmt meine Hand. Ernst sieht er mich an. "Wir alle machen Fehler und jeder geht anders mit dem Tod eines geliebten Menschen um. Du musstest dich zurück ziehen aber wir haben alle gewusst, das du eines Tages wieder kommen wirst. Niemand hat es dir übel genommen, das du allein damit fertig werden wolltest." Wieder schießen mir die Tränen in die Augen. "Ich konnte Camille und Raphael nicht unter die Augen treten, nachdem was passiert ist und ich hielt es für besser, euch allen aus dem Weg zu gehen."

Er sieht mich erstaunt an. "Magnus, gibst du dir noch immer die Schuld daran?" Als ich nicke, drückt er meine Hand noch einmal. "Es ist nicht deine Schuld, es war ein Unfall. Niemand denkt, das du Schuld bist. Auch Camille nicht." Es tut so gut diese Worte zu hören und ich atme erleichtert auf. "Und jetzt erzähl mir, was dir auf dem Herzen liegt. Ich kenne meinen besten Freund und sehe, das dich etwas belastet. Also raus damit."

Malec - Save the DateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt