Doubt

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Alexanders Anblick trifft mich mit voller Wucht und Vincents Lippen treffen nur meine Wange, als ich den Kopf zur Seite nehme. "Sorry, ich wollte dich nicht überrumpeln Magnus." murmelt er und ich richte meine Aufmerksamkeit wieder auf Vincent. "Ähm, schon gut, ich wollte es ja auch." Er lächelt mich an, aber ich kann nicht verhindern, das mein Blick wieder zu Alexander wandert. Er steht noch immer da und starrt mich an. Mir wird flau im Magen und alle unterdrückten Gefühle sind wieder da. Sehnsüchtig sehe ich ihn an aber im nächsten Moment bekomme ich den nächsten Schlag, als ich sehe, wie eine Frau zu ihm geht und ihn mit sich zieht. Er sieht noch einmal zu mir. In seinem Blick liegt Bedauern oder ist es Schuld?

"Magnus, hey, wo bist du mit deinen Gedanken?" Vincent reisst mich zurück in die Realität und ich zwinge mich, ihn anzusehen. "Sorry" murmel ich. "Irgendwie geht es mir nicht so gut. Können wir gehen bitte?" Besorgt sieht er mich an. "Du bist ganz blass. Komm." Er nimmt meine Hand und wir verlassen das Pandemonium.

"Ist dir schlecht?" fragt er mich im Auto und sieht konzentriert auf die Straße. "Nein, mir war nur plötzlich etwas schwindelig. Lag sicher an der stickigen Luft." lüge ich und beisse mir auf die Unterlippe. Er nickt wissend. "Ja, du hast Recht. Die Luft war wirklich nicht so gut. Ich bringe dich nach Hause." Dankbar greife ich nach seiner Hand und drücke sie kurz.

Vor meinem Haus bleibt er stehen und lässt den Motor laufen. "Geh schlafen Magnus. Morgen ist Samstag und ich dachte, wir könnten vielleicht ins Kino gehen?" Ich kann nicht anders und muss lächeln. "Gerne Vincent. Danke für den schönen Abend." Ich beuge mich zu ihm und hauche ihm einen Kuss auf die Wange.

Drinnen bleibe ich einen Moment regungslos im Dunkeln stehen und versuche meine Gedanken zu ordnen. Ein Kichern unterbricht mich dabei und irritiert gehe ich ins Wohnzimmer, wo ich die Geräusche geortet habe. Der Anblick trifft mich unerwartet und ich halte mir eine Hand vor die Augen. "Magnus" kreischt Cat und ich muss lachen. "Ich hab nichts gesehen." kicher ich und gehe rückwärts wieder aus dem Raum.
Kopfschüttelnd gehe ich die Treppe hoch und begegne dort der verschlafenen Dot, die gerade runter gehen will.

"Geh da bloß nicht runter." sage ich und sie sieht mich fragend an.
"Cat vergnügt sich dort mit Camille und sie haben beide nicht besonders viel an." Wieder muss ich lachen. Entsetzt legt sie den Rückwärtsgang ein. "Cat und Camille? Oh man. Naja dann verdurstet ich lieber." Sie grinst. "Wie war dein Date?" Sofort vergeht mir mein Lachen und ich setze mich auf die oberste Treppenstufe. Dot lässt sich neben mich nieder und sieht mich von der Seite an. "So schlimm?" fragt sie und ich schüttel den Kopf.

"Nein gar nicht. Im Gegenteil. Vincent ist ein richtiger Gentleman. Lustig, charmant und intelligent. Dazu sieht er einfach toll aus." Ich schweige. "Aber?" fragt sie und ich seufze. "Wir haben im Pandemonium noch was getrunken und getanzt. Vincent wollte mich küssen." Sie quietscht auf, aber ich hebe die Hand. "Ich wollte es auch aber in dem Moment habe ich Alexander gesehen. Er stand da und hat mich angestarrt." Mitfühlend sieht sie mich an.  "Und es war alles wieder da." stellt sie fest und ich kann nur nicken. "Und jetzt? Wie geht es jetzt weiter?"

Wieder seufze ich. "Alexander hat nichts gesagt und er war mit einer Frau da, also alles wie gehabt. Morgen gehe ich mit Vincent ins Kino." Langsam nickt sie. "Mags, schlag ihn dir aus dem Kopf. Er ist es nicht wert, er hat dich verletzt und das hast du nicht verdient."
"Wenn das so einfach wäre Dot. Ständig muss ich an ihn denken, an seine weichen Lippen, an seine warme Haut und seinen einzigartigen Duft. Er fehlt mir." Ich kann die einzelne Träne nicht aufhalten, die aus meinem Auge rinnt und Dot wischt sie liebevoll weg.

"Du liebst ihn Magnus." Sie sagt es ohne einen Vorwurf und mir wird schmerzlich bewusst, wie Recht sie damit hat. Ich versuche meine Stimme zu kontrollieren, als ich weiter spreche. "Ja, ich schätze das tue ich aber er liebt mich nunmal nicht. Deswegen ist es Zeit sich auf etwas Neues zu konzentrieren und vielleicht ist Vincent ein Anfang." Ich stehe auf, um in mein Zimmer zu gehen. "Mach ihm nichts vor Magnus. Das hat niemand verdient " Ihre Worte lassen mich inne halten. "Ja, ich weiß." flüstere ich leise und gehe.

In meinem Bett komme ich nicht zur Ruhe und wälze mich unruhig hin und her. Alexander geht mir einfach nicht aus dem Kopf und ich hasse mich selbst dafür. Ich versuche mir seine verletzenden Worte in Erinnerung zu holen und sofort schmerzt es wieder. Er hat mich eine Hure genannt, mich belogen und mich vorgeführt. Das sollte mich dazu veranlassen, nur noch mit Wut an ihn zu denken und ich versuche mir den wunderbaren Vincent vorzustellen.

Ich falle schließlich in einen unruhigen Schlaf und träume von Vincent. Ich sehe uns zusammen am Strand spazieren gehen. Wir haben die Schuhe ausgezogen und gehen Hand in Hand. Plötzlich bleibt er stehen und dreht sich zu mir. "Magnus" sagt er zärtlich und legt eine Hand an meine Wange. "Ich liebe dich." Ich will den Mund öffnen und es erwidern, aber es kommt kein Ton über meine Lippen. Er beugt sich zu mir und küsst mich sanft. Unsere Lippen treffen sich und seine Zunge streift über meinen Mund. Bereitwillig öffne ich ihn und wir küssen uns leidenschaftlich.
Als wir uns voneinander lösen und ich die Augen wieder öffne, sehe ich in braune Augen und nicht in grüne.
"Ich liebe dich auch Alexander." flüstere ich.

Schweißgebadet wache ich auf und frage mich mit klopfendem Herzen, was das alles zu bedeuten hat. In dieser Nacht mache ich kein Auge mehr zu.

Malec - Save the DateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt