15. Gefangen

1.5K 44 3
                                    

"Was für eine Geschichte?" fragte Arman.

Das Orakel lächelte. "Die Geschichte vom Bauern und der Prinzessin - kennst du sie etwa schon?" Sie spielte überrascht.

"Nein, aber nach Märchenstunde ist mir wirklich nicht zumute."

"Oh, ich glaube, du wirst sie LIEBEN!"

Arman verdrehte die Augen. "Abhalten kann ich dich davon wohl nicht."

Sie lachte.

"Also pass auf: Es war einmal ein junger Bauer..."

***

Das konnte nichts Gutes bedeuten. Patrizia und Garwin wechselten einen vewirrten Blick.
"Was für ein Einverständnis?", fragte er vorsichtig.

Das Grinsen des Königs wurde breiter. "Ich bin willens, dir den Kelch zu überlassen.."

Dir? Patrizias ungutes Gefühl wurde stärker. Ja, er hatte definitiv nur Garwin gemeint! Was sollte das?

"..als Mitgift zur Heirat meines Sohnes mit dieser Schönheit."

Es traf sie wie ein Blitz!
Sie musste sich verhört haben.
"Bitte, WAS?!", fragte sie verblüfft.
Der junge Zwerg an Laurins Seite stierte sie an.

"Das ist nicht euer Ernst!"
Garwin war ebenso fassungslos.

"Das ist mein bitterer Ernst. Ohne Hochzeit kein Kelch", erwiderte der König trocken.

"Nein."
Patrizia verschränkte die Arme und sah trotzig in die Runde. "Könnt ihr vergessen, mach ich nicht. Ihr spinnt wohl!"

Laurin lehnte sich in seinem Thron zurück.
"Wie ihr wollt. Dann ohne Kelch. Die Hochzeit wird trotzdem stattfinden." Er machte eine Handbewegung. "Sperrt diesen Elben weg. Und das Mädchen macht bereit - morgen wird gefeiert."

Einige Zwerge in Rüstung kamen auf sie zu.
"Ihr seid doch verrückt! Ich will nicht!", schrie Patrizia, als die Wachen begannen, an ihr zu zerren.

Garwin, der ihr zur Hilfe kommen wollte, wurde augenblicklich von einigen Zwergen niedergerungen. "Hört auf, lasst sie in Ruhe!", rief er, doch es war zwecklos.
Immer mehr Wachen warfen sich auf ihn und hinderten ihn daran, aufzustehen.

Patrizia wich zurück und stolperte dabei über einen Zwerg.
Sie fiel zu Boden. Im Nu fassten die kleinen Männer sie an Armen und Beinen und so sehr sie sich auch wehrte, begannen sie, sie aus dem Saal zu zerren.

"Patrizia!!"

Garwins Rufe waren das Letzte, das sie hörte, als die schweren Türen des Thronsaals krachend hinter ihr zufielen.

***

Welches Ende? Charlie und Tarik sahen auf die Kröte, die immer noch reglos im Sand saß.

"Verdammt, sollen wir jetzt etwa noch ein Rätsel lösen?"
Tarik fuhr sich ratlos durch die Haare.

Charlie ignorierte ihn und fragte das Tier: "Kannst du nicht etwas konkreter werden? Welches Ende?"

Die Kröte verdrehte ein Auge und sah sie unbeirrt an.

"Wie lautet das Ende der Geschichte?"

"Geht es nicht noch genauer?", flehte sie.
Doch die Kröte ließ nur ein lautes Quaken hören.

Sie seufzte mutlos.
"Und was jetzt?"

Sie setzten sich in den Sand und überlegten.
Nach einer Weile beugte sich Charlie zu der Kröte vor: "Wie wäre es mit: ..und sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage."

✓ Die Quelle der Wünsche // Armans GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt