17. Des Rätsels Lösung

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"Doch der König war erbost, dass sein Töchterchen diesen Habenichts zum Manne wollte. Er beauftragte den Hofmagier, den jungen Mann zu vergiften.

Der Hofmagier aber war der Pate des Bauern, deshalb braute er ein Gift, das ihn nicht sofort töten würde.
Doch dachten alle, er wäre gestorben und die Prinzessin weinte bittere Tränen indes der König frohlockte.
Da schickte der Magier einen Vogel zur Königstochter, der erzählte ihr, der Liebste wäre noch längst nicht tot und sie könne ihn davor bewahren. Sie müsse Wasser aus der Quelle der Wünsche schöpfen, mit ihrem goldenen Becher, der war ein Geburtsgeschenk des Zwergenkönigs gewesen."

***

"Wir haben es geschafft!" jubelte Patrizia, als sie hinaus in die Morgendämmerung traten.

"Das sehe ich nicht so."
Garwin deutete den Hang hinauf, wo aus einer Höhlenöffnung etliche kleine Gestalten stürmten.
"Renn'!"

Und sie liefen überstürzt den steinigen Hang hinab.

Garwin blieb kurz stehen und versuchte, den Nebel wieder heraufzubeschwören, doch es entstand nur ein schwacher Dunst.
"Mist!", fluchte er. Billibalds Magie war aufgebraucht. Er drehte sich wieder um und setzte Patrizia nach.

Plötzlich zerriss mit lautem Knall ein Felsbrocken zu ihrer Linken.

"Was war das?!" schrie sie atemlos.

"Zwergenmagier!" - ein weiterer Brocken explodierte.

Nur haarscharf blieben sie von den Splittern verschont.

"Schneller!", schrie Garwin, "Da vorne muss die Barriere sein. Wir müssen da hin!"

Patrizia versuchte, schneller zu laufen. Sie hatten ihr Ziel fast erreicht - da stolperte sie und fiel.

Garwin zog sie hastig auf die Beine - über ihnen zerriss ein weiterer Felsbrocken.
Diesmal erwischte ein Teil davon Patrizia am Kopf.
Benommen ließ sie sich von Garwin weiter schleifen.

Teile des Felsens kullerten den Hang hinunter und sie mussten aufpassen, nicht noch einmal zu stolpern.

Da!
Mit einem Satz überquerten sie die Grenze.

Garwin riss Patrizia an sich. Sie fühlte eine vertraute Wärme und im nächsten Augenblick standen sie mitten auf der Dornenheide.

Sie merkte nur noch, wie ihr schwindlig wurde, dann gaben ihre Beine nach und es wurde schwarz um sie.

***

"Aah!" Charlie war mehr als nur frustriert.
"Was willst du von uns?", fauchte sie die Kröte an.

Keine Antwort.

Tarik überlegte: "Und wenn die Geschichte gar kein gutes Ende hat?"

Sie sah ihn überrascht an.

"Ich meine, kann doch sein. Was stand im Text, hast du erzählt?"

Charlie dachte nach: "Mick sagte, die Prinzessin hat ihren Prinzen ausgelöst."

Tarik schnippte mit dem Finger.
"Das muss es sein! Das heißt doch, dass sie mit irgendetwas dafür bezahlt hat."

Die beiden blickten sich lange an. Seine Augen weiteten sich und sie merkte sofort, dass sie beide an das Selbe dachten.

"Nicht dein Ernst! Das heißt doch..", begann Tarik.

Charlie machte eine abwehrende Geste, holte tief Luft und wandte sich wieder an die Kröte.

***

Ihr Kopf tat höllisch weh!
Und es war so hell!

Patrizia kniff die Augen zusammen und fasste sich an die Stirn.
Da berührten ihre Fingerspitzen etwas. Vorsichtig tastete sie nach oben. Eine weitere Hand, groß und warm.

✓ Die Quelle der Wünsche // Armans GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt