20. Epilog und Teaser

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3 Monate später...

Patrizia saß an einem Tisch in der Aula und studierte die Flyer, die ihr wiederholt in die Hand gedrückt wurden, doch sie konnte sich nicht konzentrieren.

Dass sie jetzt hier saß, als Erstsemester und Publizistik studieren würde und ein ganz normales Leben vor ihr lag, kam ihr noch immer unwirklich vor.

Nach ihrer Rückkehr hatte sie Nils angerufen und ihm erzählt, was passiert war. Der hatte ihr zuerst nur stumm zugehört und dann ohne ein Wort aufgelegt. Seitdem konnte sie ihn nicht mehr erreichen.  Sie vermutete, dass er ihre Nummer blockiert hatte. Und zu Dajana war sie gar nicht erst durchgekommen.
Noch immer fühlte sie sich allein und verloren, vor Allem heute, am Studieneinführungstag, zwischen den Massen an anderen Erstsemestern, wo noch keiner irgend wen kannte.

Sie versuchte, sich wieder auf den Fakultätsplan zu konzentrieren.

Auf einmal spürte sie hinter sich, wie sie jemand antippte. "Hey, du siehst so verloren aus, wie ich. Was hältst du davon, wenn wir uns gemeinsam hier umsehen."

Patrizia verdrehte die Augen. Der Dritte heute! Nach "Hey, Lust auf einen Kaffee?" und "Wow, ich kenne deinen YouTube-Channel!" die nächste blöde Anmache.

Entnervt drehte sie sich um. "Hör zu, du bist wahrscheinlich nett und so, aber spar' dir bitte diese dumme An-"
Sie hielt abrupt inne. Ihre Augen wurden groß. War das jetzt real?

Vor ihr stand Garwin und lächelte sie nervös an. "Hallo."

Es dauerte ein paar Augenblicke, bis sie reagieren konnte.
Dann sprang sie auf und fiel dem jungen Mann um den Hals.
"Was machst du denn hier?"

Er lächelte noch immer und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Tut mir leid, dass es solange gedauert hat, bis ich auf diese Idee gekommen bin."

Voller Freude gab Patrizia ihm einen Kuss. "Du bist hier und das zählt! Und wirst du bleiben?"

"Wenn du das willst."

"Ja!" Sie lachte und gab ihm noch einen Kuss. "Verdammt noch mal, JA!"

Hand in Hand verließen sie die Aula auf der Suche nach einem ruhigeren Ort.

***

6 Monate zuvor...

Dajana war schon jetzt müde. Der Flug von Cordoba nach Buenos Aires war alles andere als angenehm gewesen und sie hoffte, dass sie in den Stunden bis Frankfurt zumindest ein bisschen schlafen konnte.

Sie saß an ihrem Fensterplatz und warf einen letzten Blick auf das Land, das im letzten Jahr zu ihrer zweiten Heimat geworden war und seufzte. Lernen sollte sie auch noch ein bisschen. Schon in einem Monat war ihre Externistenprüfung und danach hatte sie nicht mehr viel Zeit, sich auf ihr Veterinärmedizinstudium vorzubereiten. Aber die Zeit in Argentinien war es wert gewesen.

Die Maschine startete. Das unangenehme Bauchgefühl beim Abflug störte sie am Fliegen am Meisten.
Nach einer Stunde in der Luft, war Dajana tief und fest eingeschlafen.

Als der Flieger 18 Stunden später in Frankfurt aufsetzte, war Sitz 15A leer.
Und in der Ankunftshalle standen Dajanas Eltern und wunderten sich, warum sie eigentlich hier waren.

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Sooo... das war's!
Ich hoffe, es hat euch gefallen.
Wie es weitergeht, erfahrt ihr in meinem neuen Buch "Die sieben Siegel", ich würde mich freuen, wenn ihr auch dort mal 'reinlest.

✓ Die Quelle der Wünsche // Armans GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt