Chapter.10

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||Letízia||

Seine hellbraunen Augen fokussierten jede meine Bewegungen, als er auf mich zugelaufen kam. Ich bemerkte, dass er etwas verwirrt war, er hätte wohl nicht gerechnet hier und heute auf mich zutreffen und naja, eigentlich hätte ich es auch nicht erwartet, doch alles kam jetzt nun einmal anders.

Direkt als er vor mir stehen blieb, reichte ich ihm einfach meine Hand.

Ich machte es jetzt auf normale art.

"Letízia De Rosa, es freut mich deine Bekanntschaft zu machen.", Juri sah mich mit einem schmunzeln an und nahm meine Hand in seine. "Juri Bones, die Freude ist ganz auf meiner Seite.", erwiderte Juri daraufhin.

Es fühlte sich an, als würden angenehme Stromschläge durch meinen Körper fahren, doch nur so lange wie Juri meine Hand hielt. Das war seltsam, weshalb ich meine Hand zurückgezogen hatte. Was war das?

"Was tust du hier?", wollte er von mir mit fragenden Blick wissen. "Sagen wir es mal so, jemand hat mich auf den richtigen Weg, ich meine, auf irgendeinen Weg geführt und schon bin ich hier gewesen.", erwiderte ich.

"Schön zuhören, nachdem du vor wenigen Tagen fluchtartig das Reservat verlassen hast, du kannst froh sein, dass Aleksej mich zurückgehalten hatte, sonst wäre das eine ziemlich spannende Verfolgungsjagd gewesen, meinst du nicht auch, kleines Mädchen?", lachte er etwas leise auf.

"Ach ja ehm, tut mir echt leid, aber ich war etwas überfordert.", ratterte ich jetzt hinunter und versuchte überall hinzusehen, nur nicht in seine Augen.

Sie würden mich blenden.

"Ja das kommt vor.", schmunzelte er etwas und ich spürte daraufhin einen nachdenklichen Blick von ihm auf mir ruhen. "Möchtest du etwas spazieren gehen oder soll ich dir das Reservat zeigen?", fragte Juri mich.

Verblüfft hob ich meine Augenbrauen, er ist nicht wütend oder so auf mich?

Nein im Gegenteil, er wirkte sogar sehr erfreut mich gerade zusehen.

Aber okay, warum nicht?

"Klar.", sagte ich leise. "Na dann, dann komm mit.", er deutete mir ihn zu folgen, was ich daraufhin auch tat.

Wir liefen an Aleksej und der Villa vorbei, welche er gerade anscheinend am reparieren oder modernisieren war, welcher uns schmunzelnd ansah.

"Kein Wunder, dass er die ganze Zeit vorhin so aufgedreht war.", hörte ich Aleksej leise murmeln. "Hey Aleksej!", winkte ich ihm mit einem Lächeln zu.

Juri neben mir sah das mit kritischen Blick, sagte jedoch nichts dazu.

"Erzähl mal, Juri.", eine Gänsehaut legte sich auf seine Haut. "Warum habe ich dich davor noch nie hier in Moonwood gesehen?", wollte ich von ihm wissen und erst jetzt kam in mir eine Frau auf, an welche ich die ganze Zeit nicht einmal gedacht hatte.

Wer hatte Juri denn aufgezogen und Aleksej, welcher auch erst Mitte zwanzig war. Das interessierte mich.

River starb damals und Lyana war weg, doch ich wollte Juri jetzt auch nicht fragen, dass war eventuell auch noch zu privat und seltsamerweise wollte ich ihn nichts fragen, was mit den ganzen Geheimnissen zutun hat.

Ich wollte durchatmen.

Und irgendwas sagte mir, dass ich das bei Juri konnte, nur warum?

"Ich habe die meiste Zeit meines Lebens hier in diesem Wald und Reservats verbracht.", antwortete er mir und sah mich an. "Aber hätte ich gewusst, dass es dich irgendwo in dieser Stadt gibt, dann hätten wir uns schon viel eher getroffen.", sagte Juri zu mir als Antwort.

J U R IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt