Chapter.15

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||Letízia||

Ich hatte meine Beine eng an meinen Körper gezogen und meinen Kopf in meinem Schoß vergruben. Ich hatte keine Ahnung wie viel Zeit schon vergangen ist oder wie lange ich schon auf dem Boden saß und vor mich hin weinte. Ich kam einfach überhaupt nicht klar, mit dem was ich auf der Bild mit der jungen Frau gesehen habe.

Ich hatte schon lange nicht mehr geweint und es gerade wieder zutun, tat irgendwie gut, ich konnte damit endlich mal alle meine Gefühle in mir herauslassen, sowie schon lange nicht.

Was ist wenn meine Mamma mich wirklich die gesamte Zeit belogen hat?

Was ist, wenn sie gar nicht meine Mutter ist? Wer wäre ist sie dann?

Eine Fremde.

Ich wäre bei einer fremden Frau aufgewachsen, mein ganzes Leben.

Aber warum, warum ist das nur so?

Warum durfte ich nicht bei meiner leiblichen Mutter aufwachsen oder eher gesagt bei meinen Eltern? Wieso bin ich hier? Ausgerechnet in dieser Kleinstadt und warum kenne ich diese Víoletta nicht? Das waren gerade viel zu viele Fragen für mich, ich war fertig.

Vielleicht wollten sie mich nicht?

Doch das konnte ich einfach nicht glauben, nicht nachdem diesen Bild.

Weshalb ich noch lauter begann zu weinen und das immer lauter.

Soviel schmerz machte sich in meiner Brust breit, dass ich dachte, dass ich gleich an Schmerzen sterben werde.

Bis ich nach einigen Minuten oder vielleicht sogar Stunden, starke Arme unter meinen Kniekehlen und an meinen Rücken spürte. Ich musste nicht einmal die Augen öffnen, um zu wissen wer das gerade war, es war nämlich Juri, was ich alleine an seinem intensiven Geruch klar riechen konnte.

"Shh kleines, hör auf zu weinen.", ich hörte seine tiefe Stimme ganz nah an meinen Ohr, weshalb ich meine Arme regelrecht um seinen Nacken klammerte und mich an ihn drückte.

Es war mir egal, dass er anscheinend durch mein Fenster in mein Zimmer gekommen ist und auch war mir die Frage egal, woher er wusste, dass ich ihn gerade mehr als nur brauche.

"Was ist denn passiert?", wollte er von mir wissen, woraufhin er sich mit mir im Arm auf mein Bett setzte. "Sag mir, warum du weinst, kleines. Ist etwas schlimmes passiert?", fragte er mich leise und strich zaghaft Haarsträhnen von mir hinter mein Ohr. Es tat so gut.

"Meine Mamma.", flüsterte ich leise und vergrub meinen Kopf an seiner Brust. Dio mio, fühlte ich mich sicher.

Als könnte mir überhaupt nichts passieren, solange ich mich in seinen starken Arme befinde und er mich hält. Niemand könnte mir was tun.

"Was ist mit ihr, Baby?", ich spürte seinen fragenden Blick auf mir ruhen.

Ich hob seufzend meinen Kopf und sah in seine hellbraunen Augen, die mich besorgt betrachteten und mich von oben bis unten musterten. Er machte sich Sorgen um mich, wie süß.

Ich lehnte mich gegen ihn und begann damit ihm alles zu erzählen, angefangen mit meiner Konzentration die es nicht mehr gab, dann über den Streit mit meiner Mutter und danach erzählte ich ihm von der Fotografie. Nur das mit der Stimme in meinem Kopf hielt ich geheim, er sollte nicht denken, dass ich eine irgendeine Störung habe.

Obwohl ich die wahrscheinlich habe.

"Ich habe Angst.", schluchzte ich jetzt, verwundert über mich selbst. "Was ist wenn mein ganzes Leben nur eine Lüge gewesen ist und Gabriella gar nicht meine Mutter ist? Würde es dann noch Personen geben, die mich wirklich lieben?", ich krallte mich immer fester in den Stoff seines dünnen Pullover.

J U R IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt