kapitel 30

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Nach dem Jungkook und ich noch etwas in seinem Büro rumgealbert haben, brachte er mich in ein meeting Raum. Der Raum war nicht wirklich groß, aber er reicht auf jeden Fall für mich und Yoongi aus. "Wenn du fertig bist komm einfach wieder zu mir ins Büro. Wenn du willst können wir essen gehen, oder auch einfach da bleiben." Er gibt mir ein Kuss auf die Stirn und ich nicke mit einem Lächeln auf den Lippen. "Danke" hauche ich gegen seine Lippen und küsse in sanft.

Wir beenden den Kuss und Jungkook geht aus dem Raum raus. Ich setze mich auf einen Stuhl und versuche meine Gedanken zu ordnen. Meine Hände sind vor Nervosität schwitzig geworden, weshalb ich meine Hände an meiner Hose abwische. Ich höre wie jemand an der Tür klopft. Mein Herz macht ein Satz. Ob das wirklich so eine gute Idee war es jetzt schon zu machen? "J-Ja" gebe ich nervös von mir. "Herr Min ist da" es war die gleiche Sekretärin die mich gerade zu Jungkook gebracht hat.

Ich gebe nur ein Nicken von mir, weil ich meiner Stimme nicht traue. Sie lässt Yoongi ins Zimmer eintreten und schließt da nach die Tür. "Hallo Jimin" sagt er ruhig und wieder bringe ich nur ein Nicken zu Stande. "S-Setz dich" Yoongi tut direkt das was ich gesagt habe und setzt sich auf den Stuhl gegen über von mir. Es ist still und ich weiß nicht wie ich anfangen soll. "Ich glaube ich sollte anfangen zu erzählen" unterbricht dann doch Yoongi die Stille. Wieder nicke ich nur. Meine Gefühle habe ich bis jetzt noch unter Kontrolle, aber warscheinlich nicht mehr lange.

"Also als ich damals deine Schwester als Patientin zugeteilt bekommen habe, war ich sehr zuversichtlich das sie es schaffen wird. Sie war sehr stark und der Krebs war sehr früh diagnostiziert worden. Du weißt das wir lange gebraucht haben bis wir einen geeigneten Spender gefunden haben. Deshalb wurden ihre Chancen zu Überlebenden immer weniger. Ich weiß ich hätte weder dir noch deiner Familie versprechen sollen das sie es überlebt, aber ich wollte euch eure Hoffnung nicht zerstören. Ich konnte eure fröhlichen Gesichter nicht vergessen und euren Elan ihr zu helfen.

Das ist einer der Gründe wieso ich euch nicht sagen wollte das es eine 50/50 Wahrscheinlichkeit gibt das sie überlebt. Als wir im OP mit ihr waren und wir sie auf gemacht haben, habe ich erst dann das ganze Ausmaß ihrer Erkrankung gesehen. Natürlich habe ich noch vor der OP die Röntgenaufnahme gesehen, aber ich wusste nicht das es so schlimm ist. Im OP habe ich dann versucht das infizierte Knochenmark aus zu schneiden und das neue ein zu setzte.

Ihr Körper war aber zu schwach, sie hat die OP nicht überstanden, weil es für ihren Körper zu viel wurde. Ich habe sie zwei Stunden reanimiert, aber ohne Erfolg. Sie war die erste Patientin die ich wirklich gern hatte und die ich so lange begleitet habe. Als sie tot war und ich euch mitteilen musste, dass sie von uns gegangen ist, konnte ich es fast nicht übers Herz bringen. Ich kann deine Wut gegenüber mir verstehen, aber ich kann leider die Geschehnisse nicht mehr rückgängig machen. Ich würde es so gerne ungeschehen machen, aber das kann ich nicht.

Ich habe nach dem Vorfall keine Patienten angenommen die Lebensgefährlich verletzt oder tot krank sind. Das konnte ich nicht mehr und ein halbes Jahr nach ihrem tot habe ich dann mein Karriere als Arzt geschmissen. Ich konnte nicht mehr Arzt sein nach dem was passiert ist. Ich weiß es war nicht meine Schuld das sie gestorben ist, aber ich weiß ich hätte euch da drauf vorbereiten können und ich hätte euch die Chance geben können sich von ihr zu verabschieden. Es tut mir so leid Jimin, niemand hat so etwas verdient." Ich konnte meine Tränen nicht zurück halten und fing schon an zu weinen als er die ersten paar Sätze gesprochen hat. Yoongi tut es mir gleich und hat auch angefangen zu weinen.

Wir weinten beide. Ich zwar mehr als er, aber das ist okay. Nach dem wir uns etwas beruhigt haben, ergreife ich das Wort. "Ich kann dir niemals verzeihen, was du getan hast, aber ich werde es dir nicht mehr übel nehmen. Es war nicht richtig was du getan hast, aber du weißt selber dass das ein Fehler war und das ist das was zählt." Er lächelt mich leicht an und schnieft. "Danke Jimin" ich lächelte auch ein wenig und es blieb da nach eine Weile still.

"Was hast du nach ihrem tot eigentlich gemacht. Du musst nicht antworten, wenn du nicht willst" ich glaube er interessiert sich wirklich da für und versucht nicht nur die Stimmung auf zu lockern. "Also mein Vater hat mich und meiner Mutter verlassen, weshalb meine Mum zusammen brach und freiwillig in eine Klinik ging. Ich wollte von den ganzen Erinnerungen von meiner Schwester und mir weg und neu anfangen. Also bin ich hier her gezogen und hab angefangen in dem Café zu arbeiten."

Meine Erzählung war kurz aber ich wollte auch nicht mehr frei geben. Es sollte für ihn als Information reichen. "Es ist schön das du dein Glück hier gefunden hast. Ich wünsche dir das nach dem ganzen, einfach nur das beste." Seine Worte waren ehrlich, was mich leicht grinsen ließ. "Danke Yoongi. Ich hoffe auch das es dir hier gut geht. Villeicht könnten wir uns nach einer Zeit sogar noch mal treffen und versuchen sogar Freunde zu werde. Ich kann noch nicht verzeihen, das habe ich dir schon gesagt, aber ich glaube da dran das wir irgendwann ein normales Verhältnis füren können. Wir müssen nur beide etwas Geduld haben."

Ich meine alles so wie ich es gesagt habe. Mein Wunsch wäre es das wir uns wieder so gut verstehen können wie vor dem tot meiner Schwester. Wir waren damals zwar keine besten Freunde, aber dafür das er ein Arzt war und ich nur ein Angehöriger einer Patientin, haben wir uns echt gut verstanden. "Das würde mich wirklich freuen Jimin" wir beide lächeln uns an und ich schreibe ihm meine Handy Nummer auf einen Zettel "hier schreib mich einfach an und ich melde mich so bald ich glaube das ich damit abgeschlossen habe." Er grinst und bedankt sich noch mal.

Wir stehen auf und verabschieden uns. Mein weg führt mich zu Jungkooks Büro. Ich klopfe einmal leise und gehe schon ohne auf eine Antwort zu warten rein. Jungkooks Blick liegt direkt auf mir und er erhebt sich als er mich sieht. Die Tür hinter mir lasse ich ins Schloss fallen. Unsere Blicke trafen sich wieder und ich gehe auf ihn zu um ihn in die arme zu fallen. Aus meinen Augen fließen wieder Tränen, aber diesmal nicht aus Trauer, sondern aus Erleichterung. Ich war erleichtert das ich mit Yoongi gesprochen habe und das wir wieder ein gutes Verhältnis füren konnten.

Jungkook legt seine arme um mich und streichelt mit der anderen mein Kopf. Er gibt mir einen Kuss auf den Haaransatz und zieht mich näher zu sich. Ich beruge mich wieder langsam und entferne mich, um ihm in die Augen zu schauen. "Ich liebe dich" er lächelt "ich liebe dich auch Kitten" wir küssen uns liebevoll. Als wir uns trennen setzt er sich hin und zieht mich auf seine Schoß. Wir saßen nun direkt von Gesicht zu Gesicht. "Erzähl wie es gelaufen ist. Du kannst aber auch später erzählen wie es war, wenn du etwas Zeit brauchst"

Er streichelt während er redet meinen Oberschenkel und hält mich mit dem anderen Arm fest umschlungen, damit ich nicht runterfalle. "Nein, alles gut. Er hat mir erzählt, wieso er mir gesagt hat, das sie überleben wird. Im Grunde genommen hat er mir alles aus seiner Sicht erzählt und wir haben uns sowas wie "vertragen". Ich hab ihm gesagt das ich ihm noch nicht verzeihen kann, aber ich glaube dass wir uns wieder gut verstehen könnten, wenn ich damit abgeschlossen habe. Ich hab ihm meine Nummer gegeben, damit er mich anschreiben kann. Wenn ich dazu bereit bin werde ich zurück schreiben und könnten uns ja sogar treffen."

Jungkook lächelte etwas aber als ich das mit den Treffen erwähnte verschwand es wieder. "Du willst dich alleine mit ihm treffen?" Er zieht seine Augenbrauen hoch. "Ist da jemand eifersüchtig" gebe ich keck von mir. "Nein aber du gehörst mir und er soll sich keine Hoffnungen machen." Ich muss lachen und meine Wangen werden etwas rot. "Ich werde immer dir gehören" sein Mundwinkel zuckt etwas und ich küsse seine Lippen kurz. "Wollten wir nicht essen gehen?"

STRONG LOVE [JIKOOK]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt