Lisa
Ich laufe die Treppen herunter, immer noch verwundert wer so spät noch Klingel. An der Tür angekommen sehe ich durch den Spion und sehe Rosé.
Was macht sie noch so spät hier? Ich öffne die Tür und Rosé blickt mich mit einem Lächeln übers Gesicht an. Ich bin froh, dass ich mich nicht abgeschminkt hab, sonnst würde ich hier so hässlich vor ihr stehen. Das wäre mir irgentwie unangenehm, obwohl es mich vor anderen Menschen nicht stört.
„Hey."Stottert sie.„Ähm...ich...ja...ich wollte."
„Willst du vielleicht herein kommen."Sage ich lächelnd. Rosé geht langsam ins Haus und ich schließe die Tür.„Also ich wollte dich wieder sehen, wegen dem was heute passiert ist."Sagt Rosé und sieht dabei auf den Boden.„Ich wollte dich auch wieder sehen, aber ich habe eigentlich gedacht das du Hausarrest hast wegen deinen Eltern, deswegen habe ich dich nicht angerufen.
„Naja ich habe Hausarrest, aber ich bin aus dem Fenster gestiegen und jetzt bin ich hier.
Bei dem Gedanken daran, dass sie extra wegen mir es riskiert noch mehr Stress mit ihren Eltern zu bekommen und von zuhause abhaut, muss ich schmunzeln.
„Ähm willst du mir vielleicht alles erklären, also von Anfang bis zum Ende wie das alles mit Nora passiert ist? Weil ich denke ich weiß jetzt warum du es nicht erzählen wolltest."Sage ich.
Rosé nickt und wir beide setzen und aufs Sofa.
Ich machte Tee für uns beide und Rosé fängt an zu erzählen.„Also es fing alles in den ersten Jahren der Highschool an. Nora und ich waren in einer Klasse und fingen schnell an uns anzufreunden. Wir wurden dann irgendwann beste Freunde und verbrachten fast jeden Tag miteinander."Sagt Rosé.
„Naja irgendwann in den Ferien sahen wir uns nicht oft und ich bemerkte wie sehr ich sie vermisste. Ich träumte jede Nacht von ihr und wollte unbedingt zu Nora. Ich merkte dann wie ich mich in sie verliebt hatte. Das alles machte mich fertig, weil ich schon da wusste wie meine Eltern darauf reagieren würden."Redete sie weiter.
„Irgentwann hatten wir beide endlich Zeit und ich freute mich so sehr auf dieses Treffen wie noch nie. Ich machte mich schön ich ging zu ihr nach Hause. Doch zu meiner Überraschung waren da noch Freunde von Nora. Sie war ab diesem Zeitpunkt so anders und interessierte sich nicht für mich. Ich war für sie nur eine nervige Person, die ihr den Spaß verderben würde. Nach ein paar Wochen wo ich es mit Nora und ihren Freunde aushalten musste, hatte sie endlich mal alleine Zeit."Fuhr sie fort.
„Wir trafen uns bei ihr Zuhause da sie sturmfrei hatte. Ich hoffte so sehr, dass sie wieder die Alte war. Das nette, selbstsichere und verständnisvolle Mädchen von damals. Als ich bei ihr angekommen war, sahen wir einen Film und danach wollte sie „Wahrheit oder Pflicht" spielen. Ich sagte dann das es langweilig alleine sein würde, weil ich darauf sowieso keine lust hatte. Ich bereute es sehr das zu sagen, da dann mal wieder ihre Freunde kamen und mitspielten."Sagte Rosé.
„Nach einigen langweiligen Fragen war ich an der Reihe. Ich fühlte mich sowieso schon unwohl und dann wurde ich auch noch gezwungen Pflicht zu wählen, da alle anderen Wahrheit genommen haben. Einer ihrer Freunde meinte dann zu sagen, dass ich Alkohol trinken sollte und zwar so viel wie sie wollten. Ab diesem Punkt hätte ich am besten nach Hause gehen sollen, aber das tat ich nicht.
Also trank ich so viel, dass mir schon schwindelig wurde und ich kaum noch grade laufen konnte."Sprach sie.„Wir spielten weiter und ich war wieder dran. Ich nahm wieder Pflicht was keine gute Idee war so betrunken wie ich an diesem Abend war. Ich sollte die Person im Raum küssen, mit der ich am liebsten zusammen wäre und mit der ich am liebsten schlafen würde. Die Jungs sahen sich alle an und waren gespannt, wen ich von ihnen nehmen würde. Allerdings stand ich auf und ging zu Nora. Sie sah mich erschrocken an als ich mich auf sie setzte und anfing sie zu küssen. Nach einem kurzen Moment schubste sie mich herunter und schrie mich an."Sagte Rosé mit Tränen in den Augen.
„Alle sahen mich angewidert an. Die Jungs lachten über mich und dann gingen sie alle aus dem Zimmer und nahmen noch mein Handy mit. Ich fühlte mich sowieso schon schlecht genug und wollte aufstehen um zu gehen. Doch ich war nicht in der Lage aufzustehen. Langsam verzweifelte ich und ich fing an leise zu weinen, als ich realisierte was gerade passiert war. Nach einer gefühlten Ewigkeit war ich in der Lage aufzustehen und ging die Treppen herunter, wo ich stolperte und die Treppen herunter fiel. Nora und die anderen saßen am Tisch und beachteten mich nicht einmal. Ich schlug mir den Kopf an und stand langsam wieder auf."Sagt Rosé.
„Nora ging dann zu mir und gab mir mein Handy wieder. Das letzte was sie zu mir sagte war, dass ich mich nie mehr bei ihr blicken lassen soll und sie mich hasst. Danach rannte ich weinend heraus und als ich zuhause ankam legte ich mich nur noch aufs Bett und schlief weinend durch den ganzen Alkohol ein. Wie ich nach Hause gekommen bin weiß ich bis heute nicht. Am nächsten Morgen wachte ich auf und bei einem Blick auf mein Handy sah ich das etwas nicht normal war. Mein Hintergrundbild waren zwei Mädchen die sich küssten und sie hatten viele von meiner Schule angeschrieben und mich geoutet. Ab diesem Zeitpunkt hassten mich alle und ich
wurde nur noch gemobbt. Außerdem wurden Gerüchte in die Welt gesetzt, die nicht stimmten. Bis zu dem Zeitpunkt wo ich nicht mehr konnte und mich umbringen wollte. Doch mein Bruder hat mich noch rechtzeitig gefunden. Naja das ist meine Geschichte."Sagte Rosé weinend.Ich bin so schockiert von dieser Geschichte das mir selber die Tränen in die Augen steigen. Ich kann nicht anders und umarme sie.„Das tut mir so leid. Wie können manche Menschen nur so sein. Das ist einfach nur scheußlich."Sage ich.
„Meine Eltern wissen davon auch nichts. Das einzige was sie wissen ist, dass ich gemobbt wurde und deswegen haben sie mich zum Psychiater geschickt."Sagt Rosé.
„Sie werden dir jetzt nichts mehr tun können, weil ich da bin. Ich mag dich so wie du bist, auch wenn wir uns noch nicht so lange kennen."Sage ich lächelnd.
Ich Rosé Gesicht kann man sehen dass sie sich freut, obwohl sie gerade weint.