Love - The melody of our hearts

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Alex sitzt auf seinem Sofa und starrt Löcher in die Wand. Seit zwei Wochen versucht er, mit Lisa Kontakt aufzunehmen, aber sie reagiert weder auf Anrufe noch auf Nachrichten, öffnet daheim die Tür nicht und auch im Cafe ist sie nicht. Verzweifelt wirft er eine Zeitung an die Wand und legt seinen Kopf in den Nacken. "Na, das ist aber keine nette Begrüssung!" Genervt schaut er zur Tür, von wo Mona ihn überrascht ansieht. "Kann ich ja nicht wissen", grummelt er. "Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?" - "Keine. Ich steh mir nur mal wieder selber im Weg, weil ich einfach zu blöd bin" - "Was ist los, Alex?". Mona legt ihre Handtasche ab, zieht die Schuhe aus und setzt sich neben ihn. Mit der Schulter stupst sie ihn aufmunternd an und hört ihm zu. Er erzählt, was passiert ist und bekommt erst mal einen Schlag auf den Hinterkopf von seiner Kusine. "Aua, das tat weh!" - "Gut so, das sollte es auch! Du kannst dich doch nicht einfach nach einem kleinen Streit an die Nächste schmeissen!" - "Hab ich doch gar nicht" - "Hast du wohl" - "Sie hat sich auch amüsiert" - "Mit wem?" - "Sam" - " Wer ist Sam?" Verlegen sieht Alex zu Boden. "Ein alter Freund', sagt er dann leise. "Du bist echt noch blöder als ich dachte. Sie hat sich abgelenkt. Hast du ihr wirklich so nebenbei unter die Nase gerieben, dass du nie Vater werden willst?" - "Was hab ich? ... Ja, kann sein. Woher weißt du das?" - "Wir reden miteinander, Alex. Was meinst du, warum ich hier bin? Sie war schon am Boden zerstört wegen dieser Äußerung und dein Rumgemache mit Blondie hat ihr den Rest gegeben. Sie hat mir geschrieben, dass ich dich endlich dazu bringen soll, sie in Ruhe zu lassen, Alexander". Ernst schaut sie ihn an und sieht, dass sich Tränen in seinen Augen sammeln. "Allerdings bin ich jetzt der Meinung, dass ihr miteinander reden müsst. Du bist ja vollkommen fertig, so hab ich dich nicht mehr erlebt seit ... egal, das weißt du selber. Ich wollte auch deine Sichtweise hören und glaube, das ihr euch noch eine Chance geben solltet. Ich red nochmal mit Lisa. Spielst du am Sonntag?" – „Ja, muss ja", sagt Alex leise.

Nach dem Soundcheck stehen Sam, Jo und Alex hinter der Bühne und sammeln sich nochmal kurz. Der Club, in dem sie heute auftreten, ist gerammelt voll, und das Lampenfieber steigt. Plötzlich stehen Lisa und Sina hinter ihnen. „Hey Jungs, habt ihr das gesehen? Volles Haus", grinst Sina und zieht Jo in eine Umarmung, während Lisa Sam um den Hals fällt. Nach kurzer Zeit wechseln sie und Alex beobachtet das Ganze nur. Sina drückt ihn auch kurz, Lisa allerdings nickt ihm nur kühl zu. Er senkt den Blick, dreht sich weg und schaut Richtung Bühne, auf der sie gerade angekündigt werden. „Wir müssen raus!", ruft er den beiden anderen zu. „Toi toi toi", lächeln die beiden Frauen und halten ihre gedrückten Daumen in die Höhe. Alex wirft nochmal einen Blick zu Lisa, deren Lächeln verschwindet, als sich ihre Blicke kreuzen. Mit lautem Jubel werden die Jungs empfangen und legen sofort los. Alex sucht Lisa im Publikum und sieht sie relativ weit vorne außen an der Wand lehnen. Immer wieder schaut er zu ihr und grinst, als er merkt, dass sie die Augen geschlossen hat und mit ihren Händen im Takt mitspielt. Als sie eine kurze Trinkpause machen, kommt Jo zu ihm. „Wir haben ein Problem, Alex" – „Was denn?" – „Fabian ist hier, und er macht sich wieder an Liz ran" – „Dann holt sie halt nach hinten" – „Da macht sie nie mit. Wir müssen sie im Auge behalten, geht das?" – „Ja klar, aber wir können doch nix machen, wenn wir auf der Bühne sind" – „Pass einfach ein bisschen mit auf, ich weiß, das ist viel verlangt im Moment, aber tu's bitte. Du sitzt etwas höher und hast einen besseren Überblick als wir vorne". Alex nimmt noch einen Schluck aus seiner Wasserflasche und nickt. Auch wenn sie momentan nicht gut auf ihn zu sprechen ist, will er nicht, dass Lisa etwas passiert. „Okay, wo ist er?" – „Gleiche Seite wie Liz, auch an der Mauer, nur etwas weiter hinten, er beobachtet sie schon die ganze Zeit". Alex lässt seinen Blick in die Richtung schweifen und findet Fabian sofort. Dieser hat nur Augen für Lisa und ein fieses Grinsen liegt auf seinem Gesicht. „Was hat der vor?" – „Keine Ahnung, aber seinem Ausdruck nach nichts Gutes" – „Okay, lass uns weitermachen". Alex stellt seine Wasserflasche weg und legt gleich wieder los, jedoch behält er Fabian immer im Auge, der sich näher und näher zu Lisa bewegt, bis er schließlich neben ihr steht, den Arm neben ihr abstützt und etwas zu ihr sagt. Lisa sieht ihn überrascht an, schüttelt aber den Kopf und bringt etwas Abstand zwischen sie, er rückt aber nach und redet weiter auf sie ein. Jo hat das auch mitbekommen, er nimmt das Mikro und dreht sich kurz zu Alex, der nickt und einen Schlussakkord spielt. Sam schaut erstaunt zu den beiden, aber Jo beginnt ins Mikro zu sprechen. „So, Leute, keine Angst, es ist noch nicht vorbei", grinst er, als Pfiffe zu hören sind. „Ich will euch heute mal die zwei guten Seelen unserer Band vorstellen – Liz, Sina, kommt ihr mal bitte hoch zu uns?" Verblüfft schauen die Frauen hoch, Lisa schüttelt den Kopf und zeigt ihm einen Vogel, aber Sina kommt zu ihr und zieht sie mit. Applaus brandet auf, als sie auf der Bühne stehen und Jo weiterspricht. „Also, wer uns auf den Social Media Kanälen folgt, kennt ja die Fotos – die macht Sina". Mit diesen Worten schiebt er sie ein kleines bisschen nach vorne und Sina strahlt nach einer Schrecksekunde in die Menge. „Und das ...", Jo deutet auf Lisa, die sich am liebsten irgendwo verstecken würde, „ist Liz. Liz war früher unsere Drummerin, steht uns mit Rat und Tat zur Seite, wenn mal wieder etwas nicht klappt, und wäscht uns auch gern mal den Kopf, wenn es sein muss". Jetzt geht ein Lachen durchs Publikum und auch sie bekommt tosenden Applaus. Alex ist mittlerweile auch zu ihnen gekommen und Arm in Arm stehen die fünf auf der Bühne und genießen den Augenblick. Jo beugt sich zu Lisa. „Und du verschwindest jetzt sofort hinter der Bühne!" – „Aber ..." – „Kein Aber, das ist ein Befehl. Ich will, dass du von Fabian wegkommst". Lisa nickt und winkt nochmal ins Publikum, bevor sie gemeinsam mit Sina in den Backstagebereich geht. „Er ist weg", raunt Alex Jo zu, bevor er sich wieder hinter sein Schlagzeug setzt. Sie spielen noch zwei Lieder und dann ist ihr Auftritt beendet. Glücklich schlagen sie ein und laufen hinter die Bühne, um zu feiern. Alex und Jo sehen sich um, aber Lisa ist nirgends zu sehen. „Sina, wo ist Lisa?" – „Keine Ahnung, die wollte kurz mal auf die Toilette" – „Wie lange ist das her?" – „Puh, ne Viertelstunde vielleicht? Warum, ist irgendwas?". Sina wird stutzig, als Alex und Jo sich ansehen, gleichzeitig nicken und Richtung Toiletten stürmen. Sam schaut ihnen auch verblüfft hinterher. „Was ist denn mit denen los, die sind den ganzen Abend schon so komisch?" – „Keine Ahnung".

„Liz?", ruft Jo und öffnet die Damentoilette, die aber leer ist. Alex schaut sich um und sieht zwei Gestalten, die sich auf den Hinterausgang zubewegen. Eine Frau und ein Mann, der sie stützt. Er kneift seine Augen zusammen, dann rennt er los. „JO! KOMM!" Als er den beiden näherkommt, bemerkt er, dass die Frau tatsächlich Lisa ist. Sie schwankt leicht und der Mann hebt sie hoch, um sie rauszutragen. „Bleib stehen!", schreit Alex. Kurz darauf hat er die beiden erreicht. Er wirft nur einen kurzen Blick auf Lisa, dann wird er wütend. „Lass sie sofort runter!" – „Du hast mir gar nichts zu sagen" – „Ich sagte SOFORT! Mach mich nicht wütender, als ich gerade eh schon bin!" Jo ist mittlerweile neben ihnen aufgetaucht. „Sag mal, spinnst du? Was hast du ihr gegeben, Fabian?" Lisa hängt mittlerweile wie betäubt in Fabians Armen. „Och, so ein bisschen K.O.Tropfen schaden nicht", grinst er die beiden heimtückisch an. „Du lässt sie jetzt auf der Stelle runter ..." – „Sonst?" – „Lernst du mich kennen", knurrt Alex, der inzwischen neben Fabian steht. Jo macht einen Schritt auf Fabian zu und versucht, ihm Lisa abzunehmen, doch der lässt sie plötzlich fallen. Alex kann gerade noch ihren Kopf abfangen, bevor er auf den Boden knallt, doch den Rest ihres Körpers leider nicht. „Verschwinde, und lass dich nie wieder in ihrer Nähe sehen", fährt Jo Fabian an und schubst ihn in Richtung Ausgang. Alex sitzt inzwischen auf dem Boden und hat Lisa auf seinem Schoß. Vorsichtig streicht er immer wieder übers Gesicht und betrachtet sie liebevoll, fühlt nebenbei immer wieder ihren Puls und überprüft ihre Atmung. „Wir sollten sie ins Krankenhaus bringen", sagt Jo, der die Situation gerade mit gemischten Gefühlen sieht. Er weiß natürlich auch, was mit den beiden los ist, er war eigentlich auf Lisas Seite, aber wenn er jetzt Alex so anschaut, wie er mit Lisa umgeht, dann glaubt er ihm, dass es ihm leid tut. Er nimmt Alex Lisa ab, der sie aber sofort wieder nimmt, als er steht. Sie gehen nach draußen und fahren mit einem Taxi in die Notaufnahme.

Als Lisa wach wird, hat sie furchtbare Kopfschmerzen. Sie öffnet kurz ihre Augen, weil sie ihre rechte Hand nicht bewegen kann. Ein dunkelblonder Wuschelkopf liegt darauf. „Alex?", krächzt sie und er fährt hoch. „Endlich bist du wach!" – „Was ist passiert? Warum bin ich im Krankenhaus?" – „Ich weiß nicht, was ich dir sagen darf, Liebes. Die Polizei will mit dir reden" – „Ich hab Durst", flüstert sie schwach und Alex steht auf, um ihr ein Glas Wasser zu bringen. Er stützt sie und hilft ihr beim Trinken. „Warum Polizei?". Da öffnet sich die Tür und als Sina sieht, dass Lisa wach ist, stürmt sie zu ihr und schließt sie weinend in die Arme. Jo und Sam folgen ihr ins Zimmer und sehen sie erleichtert an. Lisa macht ihre Augen wieder zu. „Ich bin so müde" – „Ist gut, wir lassen dich schlafen", sagt Sina leise und die drei verlassen das Zimmer. Kurz darauf kommt Alex mit einem Arzt wieder, der Lisa untersucht und das OK für die Polizisten gibt, die auf dem Gang gewartet haben. Die beiden nehmen sich viel Zeit für die Befragung, aber Lisa kann sich nur noch daran erinnern, dass ihr Fabian einen Shot aufgedrängt hat, ihr dann schwindlig wurde – und ab da hat sie einen Filmriss. „Ab da wissen wir ja von Ihren Freunden Bescheid. Danke, falls wir noch etwas brauchen, werden wir auf Sie zukommen. Auf Wiedersehen!". Lisa dreht den Kopf zur Tür, als die kurz darauf wieder aufgeht. „Darf ich reinkommen?", fragt Alex leise und sie nickt. Er setzt sich wieder auf den Stuhl neben ihrem Bett und streichelt sanft über ihre Hand. „Wie geht's dir?" – „Ich bin todmüde. Was ist denn passiert?" – „Fabian ..." – „Hmm?" – „Er hat dir K.O.Tropfen gegeben, wurde per Bluttest bestätigt" – „Warum?" – „Das weiß ich nicht, er wollte mit dir abhauen" – „WAS?" – „Reg dich nicht auf, bitte, Lisa" – „Alex?" – „Ja?" – „Kannst du mich bitte allein lassen?" – „Ja klar, Lisa. Ruh dich aus!". Er steht auf und gibt ihr einen sanften Kuss auf die Stirn, bevor er das Zimmer verlässt wirft er noch einen kurzen Blick zurück auf sie, aber Lisa hat die Augen schon geschlossen.