Küsse im Wald

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Als ich mich am nächsten Tag wieder mit Gellert am See traf erzählte ich ihm alles. Naja fast alles. Ich hatte ihm zum Beispiel nicht erzählt, dass ich mit Claire genau an diesem Ort geschlafen hatte. Nur, dass etwas mehr zwischen uns geschehen war. Ich sah wie Gellert traurig wurde. Sein Blick sagte mehr als tausend Worte. "Gellert, was ist los?". Er schüttelte nur den Kopf "Es ist nichts... Naja eigentlich... Vergisse es"
"Nein... Bitte sag mir was los ist. Freust du dich denn etwa nicht für mich?" "Doch... Ich dachte nur, dass du auch so empfinden würdest wie ich." "Was...was meinst du?" Gellert sah mir tief in die Augen. "Hast du es wirklich nicht gemerkt du Dummerchen? Weißt du wirklich nicht wie man jemanden ansieht, wenn man verliebt ist? Hast du dich in den letzten Wochen nie gefragt was die Nähe zwischen uns bedeutet? Dass das mehr als nur gute Freundschaft war? Oder willst du einfach nicht wahr haben, dass ich dich liebe und dass du mich liebst?" Ich war sprachlos. Das war die schönste Liebeserklärung die mir je jemand gemacht hatte. Wenn nicht sogar meine erste. "Gellert... Ich liebe Claire und..." "Bestreite es nicht! Ich sehe deine Blicke auf mir Ruhen. Ich sehe deine Begierde. Und wenn du Claire ansiehst verschwindet dieses Funkeln in deinen Augen, dass dich glücklich macht. Und ich fühle das alles genauso." Er wandte seinen Blick ab. Ich war in der Zwickmühle. Natürlich hatte Gellert recht. Natürlich hatte ich mehr für ihn als nur gute Freundschaft empfunden! Aber ich würde einer Person das Herz brechen müssen. Entweder Gellert oder Claire. Ich atmete tief ein. Was würde meine Mutter dazu sagen? Wie würde mein Bruder reagieren? Und das wichtigste wie würde Claire reagieren, wenn ich sie für einen Mann verlassen würde? In diesem Moment hasste ich mich und mein ganzes Leben. Wie konnte ich so die Kontrolle verlieren? Ich schüttelte den Kopf. Ich schüttelte alle Gedanken, die mich davon abhielten Gellert ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern, ab. Sanft hob ich Gellerts Kinn an. "Du hast Recht! Du hast immer Recht! Ich liebe dich, Gellert. Nicht Claire oder irgendjemanden sonst! Ich liebe dich." Ich fühlte die Spannung die zwischen uns herrschte. Ich fühlte wie meine Haut prickelte und ich fühlte wie Gellerts Lippen meine sanft strichen. "Ich liebe dich auch." sagte er atemlos. Ich näherte mich seinen Lippen. Wollte sie auf meinen spüren. Aber er wich zurück und schenkte mir ein schelmisches Grinsen. Ich zog eine Augenbraue hoch und schließlich küsste er mich. Ein Feuerwerk explodierte in meinem Mund. Ich wusste, dass alles an unserer Beziehung falsch war und doch wollte ich es so sehr. Er lies seine Hand unter mein T-Shirt gleiten und berührte mich sanft. Wir küssten uns. Intensiver. Leidenschaftlicher.
Wir beide hatten das Knacken gehört und lösten uns schnell voneinander. Erschrocken drehte ich mich um und sah in haselnussbraune Augen. Ich wollte Claire sagen, dass es nicht das war wonach es aussah aber das wäre gelogen. "Claire, ich... Es tut mir Leid." Ihr liefen die Tränen die Wangen hinab. Sie zitterte und bebte. Sie schüttelte den Kopf. "Das... Das kann nicht wahr sein." Völlig aufgelöst wiederholte sie die Worte immerwieder "Du verdammtes Arschloch!" schrie sie. Sie warf die Bäckertüte, die sie in der Hand hatte nach mir und rannte dann weg.
Ich hatte es zerstört. Sollte ich ihr hinter her rennen und sie beruhigen?
Ich wusste nicht was ich tun sollte. Gellert zog mich zurück zu sich und in einen leidenschaftlichen Kuss hinein. Ich vergas erneut alle meine Sorgen die ich hatte. Alles war wie weggeblasen.
Vielleicht machte Liebe ja wirklich blind. Ich wollte nicht, dass es endete. Aber es musste sein. Ich löste mich von Gellerts Lippen und sah ihn schief an. "Du bist wunderbar. Aber ich muss nach Claire sehen. Wenn sie meiner Mutter irgendetwas erzählt bin ich geliefert." er nickte zustimmend "Geh nur. Ich bin hier und warte auf dich. Ich liebe dich." Ich lächelte und küsste ihn erneut "Ich liebe dich auch, Gellert"

Ich war nervös. Ich wollte zu Claire aber ich wusste, dass ihrr Wunde noch frisch war und deshalb entschied ich mich erst morgen nach ihr zu sehen. Aber dennoch entschied ich mich ihr heute schon Blumen zu kaufen und ihr einen Brief zu schreiben in dem ich versuchte zu erklären wie das passieren konnte. Ich war so dumm! Wie konnte mein Leben innerhalb weniger Tage so aus meinen Händen gleiten? Wie nur?!
"Albus! Spiel was mit mir!" Ariana stürmte in mein Zimmer und lächelte mich hüpfend an.
"Was möchtest du denn spielen, Prinzessin?" "Ich will Puppen spielen!"  sie drückte mir eine Puppe in die Hand und setzte sich dann auf den Boden. Ich setzte mich zu ihr. Ich hatte nicht oft Zeit mit meiner Schwester verbracht und es hatte mir auch nie sonderlich Spaß gemacht aber heute war das anders. Irgendwie war es mega schön mit ihr Puppen zu spielen und alles zu vergessen.
Heute Abend würde ich noch genug Gedanken an Gellert und Claire verschwenden.

Grindeldore - Just Fell In LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt