Das war also der erste Schultag, dachte ich während ich aus dem Gebäude lief. Der Tag war unerwartet gut verlaufen und ich musste zugeben, dass ich schon sowas wie Freunde gefunden hatte. Die fiese Ahnung, die mir sagte, dass ich das bereuen würde, war zwar noch immer da, aber ich fühlte mich einfach zu gut, wenn es nette Leute gab, die mir aus ihren Leben erzählten und mich daran teilhaben ließen.
Und ich hatte schon zu oft bemerkt, dass ich allein gar nicht klarkam. Ich war zu schüchtern um an einem Ort ohne Freunde zurechtzukommen.
Henry lehnte an seinem Auto und hielt sein Gesicht mit geschlossenen Augen in Sonne.
Ich ging ein wenig langsamer. Aus unerfindlichen Gründen genoss ich den Anblick seines schönen Gesichts ein bisschen zu sehr.
Er öffnete seine Augen, als ich nur noch ein paar Meter entfernt war. Als ich bei ihm angekommen war sah er mich an. Es war kein Blick, den ich erklären könnte, aber ich mochte es, wenn er mich so ansah.
Er hatte sich so gedreht, dass die Sonne seitlich sein Gesicht anleuchtete. So sah es aus, als würde das Sonnenlicht auch in seinen Augen leuchten.
Erst jetzt sah ich, dass eins seiner Augen grüner, als das andere war. Das andere war dafür so viel brauner, dass ich mich fragte, warum ich nicht schon vorher gesehen hatte, dass seine Augen unterschiedliche Farben hatten.
Ich weiß nicht, wie wir es schafften, unsere Blicke voneinander zu lösen und uns ins Auto zu setzten, ohne, dass eine peinliche Situation entstand, aber es klappte.
„Wollen wir was zum Essen mitnehmen?", fragte Henry und ich legte eine Hand auf meinen Bauch, der genau in diesem Moment knurrte.
Henry lachte.
„Wir können auch sofort was essen.", sagte er dann. Das war die beste Idee, die ich an diesem Tag hörte und Henry fand das auch und er fuhr auf den Parkplatz von McDonalds. Wir hatten nicht einmal reden müssen, um das abzusprechen, es hatte ein Blickwechsel gereicht.
Irgendwo schrie eine Stimme, dass es mir das Herz brechen würde, wenn ich Henry so sehr in mein Herz schloss, aber ich konnte nicht anders, als das zu ignorieren.Er stieg aus und ich beeilte mich auch auszusteigen. Er hielt mir die Tür auf und kam nach mir in den Laden.
„Setz dich doch schon mal. Ich bring dir was mit.", sagte er und währen ich mich hinsetzte und auf ihn wartete schaltete ich mein Handy ein.
Meine Mutter hatte mich während der Unterrichtszeit angerufen und ich hatte ein paar Nachrichten von Noah.
Aber ich entschied mich dagegen ihm zurückzuschreiben.
Ich änderte gerade mein Hintergrundbild, ein Bild von Noah und mir, als Henry an den Tisch kam.
Sein Tablett war so gefüllt mit Essen, dass ich mich wunderte, wie er überhaupt alles zum Tisch getragen hatte.
Aber keiner von uns fragte, wie wir diese Mengen essen sollten.Für Außenstehende sah es wahrscheinlich aus, als würden zwei alte Freunde miteinander essen. Und so fühlte es sich auch an. Mit Henry fühlte ich mich, als würden wir uns seit Jahren kennen. Die meiste Zeit über versuchte ich beim Essen nicht an meinem Lachen zu ersticken. Aber Henry hatte ein wirklich schönes Lachen. Es klang so offen und ehrlich und ich genoss es wirklich ihn lachen zu hören. Einmal lachte Henrys so heftig, dass er das Gefühl hatte, dass er Cola in der Nase hatte, aber das brachte mich nur noch mehr zum lachen.
Und als er anfing mich dafür mit Pommes zu bewerfen eskalierte die Situation total. Wir beachteten die anderen Gäste gar nicht, auch wenn sie uns seltsame Blicke zuwarfen.Als wir eine halbe Stunde später wieder in Henrys Auto saßen hielt ich mir noch immer den Bauch vor Lachen.
„Ich wusste nicht, dass Essen gehen mit dir so viel Spaß macht.", sagte er und strich sich über den Bauch.
Ich nickte: „Ich hab Bauchschmerzen."
Er grinste mich an.
Er startete aber nicht den Motor.
„Ich will nicht...", fast hätte ich nach Hause gesagt, dachte ich und beendete den Satz mit „zu meiner Mutter."
Er nickte völlig verständnisvoll und startete den Motor.
„Dann fahren wir halt zu einen von meinen Lieblingsorten. Ich muss dir sowieso mal die Stadt zeigen.", dann fuhr er vom Parkplatz.
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CARAMEL
RomanceNachdem Caramels Mutter sich erneut neu verliebt hat, ziehen die beiden nach Atlanta. Caramel ist genervt von den ständigen Umzügen und ihr Herz bricht jedes mal, wenn sie sich verabschieden muss. Deshalb nimmt sie sich vor in Atlanta keine Freund...