CARAMEL

22

„Meine Eltern kommen dieses Wochenende.", sagte Henry, während er meine Schultern massierte.
Ich hatte das zwar schon heute morgen erfahren, aber das machte mich nervös. Ich würde Henrys Eltern kennenlernen. Es war mir wichtig, dass sie gut von mir dachten.
„Aber heute ist Donnerstag. Hätten die das nicht früher sagen können?", fragte Abby und biss in ein Brötchen.
„Vielleicht nicht. Sie kommen aber morgen Abend und wollen mit mir und Cardi Essen gehen."
Trotz der Nervosität schlug mein Herz unkontrolliert, bei dem Wort Cardi.
„Oh je.", Abby lachte.
Es klingelte zum Ende der Mittagspause und Henry gab mir einen Kuss zum Abschied.
Ich war den gesamten Unterricht damit beschäftigt Pläne für das Essen mit Henrys Eltern zu machen.
Der Unterricht war vorbei und ich dachte mir ein Worst-Case- Szenario nach dem anderen aus.

Henry fing mich an Eingang ab. Er küsste mich.
„Abby, Oliver und Mia gehen ins Wafflehouse", sagte er und legte einen Arm um mich, während wir zu seinem Auto gingen.
„Wir gehen mit, oder?", fragte ich und er lächelte und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
Ich beobachtete ihn während der Fahrt, wie ich es immer tat.

Das Wafflehouse war voll, aber die anderen hatten uns Plätze an ihrem Tisch freigehalten.
Henry hielt meine Hand.
Der Kellner fragte, ob Henry sich mit mir etwas teilen wollte und ich musste darüber lachen. die anderen am Tisch wunderten sich mittlerweile nicht mehr über die Massen an Essen, die ich in mich hineinstopfte.
„Leute, ich will euch was sagen.", Mias stimme klang genauso elfengleich, wie sie aussah.
Sie war niemand der der viel redete, aber sie war nicht schüchtern, wie ich, sie redete einfach nicht gerne.
Ich sah hoch und prüfte Olivers Gesicht. Er sah entspannt aus, also war es keine schlechte Nachricht.
„Meine Schwester heiratet nächstes Wochenende und sie hat mir gesagt, dass ich auch Leute einladen soll. Deswegen lade ich euch jetzt zu der Hochzeit einer Schwester ein.", sie reichte uns Einladungskarten.
Das Papier war weiß und dick und mit silberner Schrift beschrieben.
„Ich würde mich freuen wenn ihr kommt.", Mia lächelte zufrieden, wie jemand, der seinen auswendig gelernten Text richtig aufgesagt hatte und lehnte sich zurück in Olivers Arm.
„Ich kann kommen.", sagte ich und Henry nickte.
„Ja, ich komme auf jeden Fall."

Ich lehnte mich glücklich an Henry.
„Leute ich hatte gestern einen Traum.", Abby sah so ernst dabei aus, dass ich schon anging zu lachen.
„Ich hab geträumt, dass ich ein Eis gegessen habe, aber mir ist die ganze Zeit die Waffel vom Eis abgefallen."
Ich lachte und Henry sah Abby grinsend an.
„Es war wirklich seltsam und die Eiskugel war total trocken.", sie schüttelte den Kopf, als würde sie sich immer noch darüber wundern.
Oliver lachte und Mia sah mich fragend an.
„Was bedeutet das?", Abby zog an dem Strohhalm ihres Milkshakes.
„Dass du seltsame Träume hast.", sagte Henry und Abby sah ihn ernst an.
„Henry Evans. Das ist kein Thema zum Witze machen. Ich mein das ernst."
Aber Henry lachte. „Ich auch."
Ich stieß ihm sanft meinen Ellenbogen in die Seite, musste aber selbst lachen.
„Weißt du noch als du das mit dem Pferd geträumt hast?", Oliver versuchte sein Lachen zu unterdrücken.
„Das mit dem Sattel, der immer falsch herum auf dem Pferd lag, egal wie oft sie ihn gedreht hat?", fragte ich und Oliver nickte lachend. Abbys Gesicht blieb aber ernst.
„Lacht nur ihr Ungläubigen.", sagte Abby, aber jetzt sah ich selbst in ihrem Gesicht ein Lächeln.

Und so ging das Gespräch weiter und es war schon dunkel draußen, als wir wieder in die Autos stiegen und nach Hause fuhren.
Henry fuhr mit Abby und Mia.
Oliver nahm mich mit. Ich gab Henry einen Abschiedskuss. „Gute Nacht, Cardi.", flüsterte er.
„Träum was Schönes, Henry."
Ich ging lächelnd zu Olivers Auto.
Er schaltete das Radio ein.
„Du bist nervös, weil Henrys Eltern kommen oder?"
Ich nickte: „Ja, ich kann mur irgendwie gar nicht vorstellen wie sie so sind."
Wr zuckte mit den Schultern.
„Sie sind dumm, wenn sie dich nicht lieben.", er lächelte mich an und ich musste auch lächeln. Ich konnte nicht anders.
„Aber du solltest vielleicht nicht solche Mengen wie vorhin essen.", neckte er mich und lachte.
Ich tat verletzt und schlug ihm gegen den Oberarm.