20.

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Beim genaueren Betrachten der Jungs fällt mir auf, dass alle von ihnen nicht besonders gut aussehen.
Tiefe Augenringe, müde Augen und kein schönes echtes Lächeln im Gesicht.
Das war also der eigentliche Plan von dem Typen, die Jungs zu schwächen und sie angreifbar zu machen.
Ich mein als ob ein kleines 10 jähriges Mädchen Infos über eine illegale Gang bekommt.
WTF!
Wie dumm muss man sein.
Schnell löse ich mich wieder von den 4 Jungs, lächle ihnen noch mal zu und geh mit Ava dann schnell außer Reichweite.
Ava spricht aus was wir beide denken: „Av wir müssen was machen! Das Mädchen ist 10 Jahre und was weiß was diese Idioten mit ihr anstellen."
Ich nicke nur, zu mehr bin ich nicht im Stande.
Ich weiß nicht wieso aber mir macht die Situation der Jungs zu schaffen, doch mir ist auch bewusst, dass wir nicht einfach verschwinden können.
Doch da fallen mir Steve und Laurence ein.
Steve und Laurence!" sind die einzigen Wörter die ich sag und schon zieh ich Ava hinter mir her.
Schnell finden wir sie, am Buffet, wo sonst? Ich sprinte auf sie zu und ziehe sie, mit großem Protest von ihrer Seite aus, raus aus dem Saal.
Jungs, ihr müsst uns helfen!" spreche ich unser Problem aus.
„Wobei?"
„Was ist passiert?", kommen sofort die besorgten Fragen, doch ich weiß sofort sie werden uns bei allem helfen.
„Die Bloods haben die Schwester der Jungs." spricht Ava es aus.
Jetzt gucken die Jungs genervt, gute Freunde werden die wohl nie.
„Das ist doch nicht unser Problem" kommt es von Pelle und mein Lieblingscousin stimmt ein, doch ein scharfer Blick meinerseits und sie verstehen den Ernst der Lage.
Und schon kommt die Frage auf die ich gewartet hab von Steph, und zwar „Wo?"
„Lagerhalle 164, Keller 3" kommt es von Ava wie aus der Pistole geschossen.
„Alles klar. Okey ihr fahrt schon mal los in richtig Hallen und wir sagen euch dann über Ohrknopf wo es lang geht. Alles klar, dann los!"
Und für diese überlegten schnellen Pläne lieb ich meinen Cousin. Schnell wirft er mir noch seinen Autoschlüssel zu und dann sind Ava und ich schon weg.

„Und jetzt links"
„Jetzt zwei mal rechts"
„Grade aus und dann ganz hinten links, rechts, links, links"
„Oke das müsste sie sein"
Das einzige was ich die letzten 10 Minuten gehört hab, die Halle ist aber auch echt die letzte am Arsch der Welt.
Schnell springen wir aus und laufen los und nein wir haben nicht mehr die Kleider an einfach weil wir so erkannt werden könnten.
Kurze Sporthose und T-Shirt von den Jungs muss reichen und dazu noch eine Skimaske, weil wir nicht erkannt werden wollen und nein ich weiß nicht wofür die Skimasken in der Sporttasche haben aber naja.
Die Jungs lotsen uns über Ohrknopf durch die Gänge, ich sollte wieder mehr Ausdauer trainieren, puh..
Doch plötzlich ertönt ein Geräusch, dass mir durchs Mark geht.
Ein Schrei, voller Schmerz und definitiv die Stimme eines Mädchens.
Adrenalin fließt durch meine Adern und ich geb noch mal alles.
Meine Füße hab ich mittlerweile blutig gelaufen, da wir barfuß unterwegs sind, doch das ist mir in diesem Moment egal.
Wir kommen an der Tür an und der Schrei wird immer lauter und schmerzerfüllter, leise mache ich die Tür auf, ein Wunder ,dass die nicht knarrt so alt wie die ist.
Ich erblicke die zwei Männer, sie verdecken das Mädchen.
Ich gebe Ava ein Zeichen, sie übernimmt den Linken ich den Rechten.
Da sie nicht mit uns rechnen sind sie schnell bewusstlos eigentlich hätte man sie umbringen müssen, aber ich will nicht dass die kleine sowas sehen muss.
Also fesseln Ava noch schnell die Männer, damit Leute von unserer Organisation die beiden gleich abholen können.
Währenddessen geh ich langsam auf die kleine zu, ängstlich und voller Schmerz schaut sie mich an, so dass mein Herz brechen will.
Neben ihr liegt ein Messer und ein Elektroschockstab, meine Augen weiten sich und ich sehe das Blut.
Beruhigend red ich auf sie ein und entferne ihr Fesseln, sie schaut mich nur mit großen Augen an. Sie bewegt sich trotz losen Fesseln nicht und sitzt weiter stocksteif da.
„Hey Maus alles wird gut ja?! Komm ich bring dich zurück zu deinem Bruder. Komm ich Trag dich." und anscheinend finden langsam meine Worte ihren Weg und sie streckt ihre zitternden Arme nach mir aus.
Vorsichtig heb ich sie hoch und laufe so schnell wie möglich raus aus diesem Raum. Ich habe Folter schon oft gesehen aber das war etwas wofür man einfach keine Worte findet.
Nach einer halben Stunde kommen wir endlich aus dem Keller raus. Ein Glück ist uns niemand mehr begegnet. Vorsichtig lege ich die Kleine auf den Rücksicht, denn sie ist in meinem Arm eingeschlafen.
Ich laufe ums Auto rum und setzte mich auf den Fahrersitz.
Ava hat in der Zeit den Verbandskasten geholt und versorgt während der Fahrt die Wunden von der Kleinen.
Mit 130km/h fahre ich durch Miamis Straßen direkt zum Jackson Memorial Hospital.
Vor dem Krankenhaus fang ich an wie wild zu hupen und schon kommen Ärzte rausgestürmt, wie übergeben die kleine Maus und verziehen uns dann unauffällig.
Schnell fahren wir nach Hause und fallen ins Bett, denn mittlerweile ist es 4 Uhr morgens.
Was ein Tag, dabei ist er so gut gestartet! Und genau dieser Tag lässt wieder die Frage in meinem Kopf auftauchen, die ich mir stelle seid meinen Eltern ermordet wurden.
„Wie grausam können Menschen sein?!"

Undercover Nerd AgentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt