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Plötzlich stürmt ein Polizeitrupp in mein Zimmer. Es stehen mindestens 10 Mann mit erhobenen Waffen vor mir. Sie legen mir Handschellen an und schon sitze ich ich in einem Polizeiauto. Mein Kopf ist kurz vorm zerspringen. Was wollen die von mir oder von uns die anderen beiden haben sie wahrscheinlich auch mitgenommen. Was passiert hier?
Die Fahrt dauert nicht besonders lange und schon sitze ich in diesem typischen Verhörraum der Polizei und mir gegenüber ein in die Jahre gekommener Mann mit grauen Haaren und grauen Bartstoppeln. Er schaute mich schon seit mindestens einer halben Stunde eindringlich an, aber mich stört es nicht.
Ich hatte schon schlimmere Blicke auf mir, die Lehrer meiner ehemaligen Schule hatten sich diesen Blick als Hobby aufgesetzt. Und die meisten dieser Blicke waren deutlich schlimmer als der der gerade auf mir beruht.
Langsam schien er zu bemerken, dass er damit nicht besonders weit kommt. Also fängt er an zu sprechen.
„Wie wäre es wenn du mir deinen Namen verrätst?"
Lachend schau ich ihn an und antworte dann pampig und sauer, dass sie mir meinen entspannten Abend versaut haben.
„Ist das ihr ernst sie stürmen mit 30 Männern das Haus, verhaften mich und meine Schwestern, setzten mich in einen Verhörraum, schauen mich eine halbe Stunde an und dann... dann fragen sie mich wer ich bin?!"
Ich muss noch mehr lachen das ist so dämlich. Doch er antwortet ruhig: „Wir hatten unsere Gründe."
Am liebsten hätte ich mir grade die Hand gegen den Kopf geschlagen, aber das verhindern leider die Handschellen.
Also antworte ich gelassen: „Darf ich die Gründe auch erfahren oder eher nicht?"
„Du wirst es ja so oder so rausbekommen, also ja darfst du" antwortet er gelassen und schweigt dann aber wieder. Er scheint auf meine Ungeduld zu bauen aber da kann er lange warten. Schließlich fängt er dann doch an zu erzählen.
„Wir haben deine rothaarige Schwester vor einer Woche beim Handeln mit den Bloods erwischt und jetzt seid ihr alle verdächtigt Bloods zu sein."
Mit klappt die Kinnlade runter.
Abi soll mit den Bloods verhandelt haben. Das muss ein Missverständnis sein.
Ich fange an zu stottern: „Da müssen sie sich irren. Das kann... das kann sie nicht gewesen sein... das... das würde sie nie machen... wirklich."
Ich bin komplett baff. Wäre Abi dazu fähig. Nach langem überlegen komm ich auf ein Ergebnis.
Ja sie wäre dazu fähig.
Abi ist manchmal eine echt fiese Schlange. Sie hat es nie verkraftet dass ich und Ava bei Einsätzen die Verantwortung bekamen. Sie wollte immer schneller, besser oder hübscher sein. Und seid einem Jahr hatte sie sich noch mehr verändert ich wollte das immer nicht einsehen aber jetzt ist es Tatsache denn genau in diesem Moment legte der Polizist ein Bild vor meine Augen. Und tatsächlich da stand Abi in voller Größe vor einem tätowierten Blood und gab ihm die Hand. Sie hatte dabei ein verräterisches Lächeln auf den Lippen.
Scheiße.
Ich senkte mein Blick noch weiter und schaute meine Füße an.
Auch wenn mir bewusst war dass da irgendwas ist tut es trotzdem weh jetzt dieses Bild zu sehen.
Ich habe Abi vertraut.
Sie war eine der wichtigsten Personen in meinem Leben. Aber jetzt... was ist wenn sie etwas über mich und Ava erzählt hat? Dann sind wir so gut wie tot.
Verdammt. Verdammt. Verdammt.
Plötzlich tritt Brad ein und schaut mich traurig an.
Er hat es wohl auch grade erfahren. Aber es schien mir als hätte er schon vorher was gewusst. Brad erklärte dem Polizisten irgendwas und dann durfte ich auch gehen.
Zuhause erklärte Brad mir und Ava noch das Abi uns beide nicht verraten hatte und wir mit dem Einsatz weiter machen dürfen.
Abi soll angeblich schon als Kleinkind bei uns eingeschleust worden sein aber das ist mir grade relativ egal.
Und jetzt ja jetzt lieg ich in meinem Zimmer mit King auf meinem Bauch und denke nach.
Über alles was so in letzter Zeit passiert ist. Was jetzt zu tun ist. Und wie es jetzt weitergeht.
Mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf dass ich einfach nicht zum schlafen komme.
Ein Blick auf meinen Wecker verrät mir dass es schon 1 Uhr morgens ist.
Es klappt an meiner Tür und Ava kommt rein. Sie guckt mich an und kommt dann mit ihrem Welpen auf dem Arm auf mich zu kuschelt sich unter meine Decke. Wir legen beide unsre Welpen ins Körpchen schlafen und schon nehmen wir uns in die Arme. So schlafen wir dann schlussendlich kurze Zeit später auch ein.

Undercover Nerd AgentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt