25.

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•Avery•

Wieso hat er mich so komisch angeguckt?
Ava und ich haben seit wir das Büro verlassen haben noch nicht wieder gesprochen. Aber eigentlich brauchen wir das auch nicht.
Sie weiß ganz genau, was im Moment in mir abgeht, da sie mitbekommen hat, wie es mir ging als wir vor 5 Jahren Miami verlassen haben.
Ich war verwirrt. Verwirrt von meinen Gefühlen und von dem was da zwischen uns war oder ist? Ach keine Ahnung. Jetzt kommt einfach alles wieder hoch.
Ich wollte Urlaub machen... und jetzt? Jetzt muss ich mich wieder mit mir auseinander setzten und schaff es nicht abzuschalten.
Aber malen wir mal den Teufel nicht an die Wand.
Mittlerweile sind wir wieder an der Villa angekommen und bringen unsere Koffer rein. Als wir sie betreten vergesse ich kurz mal alles, denn die Villa ist einfach der Hammer.
Ava und ich gucken uns an, lassen alles stehen und liegen und laufen los, um uns alles anzugucken.
Ich bin immer wieder beeindruckt von Brads Geschmack. Das Haus ist wunderschön.
Es ist Schlich gehalten und trotzdem nicht zu langweilig und schnöde und trotz allem luxuriös.
Nach dem wir das gesamte Haus, bis in die kleinste Ecke besichtigt haben, legen wir uns zusammen auf die Couch.
Ich brauch das jetzt einfach mal, kurz mal kuscheln und abschalten.
Oft nehmen wir uns einfach viel zu wenig Zeit für einander und vergessen uns in der Arbeit und das ist der Grund warum Momente wie dieser um so wichtiger sind und ich sie so gut es geht genieße.
„Ich lieb dich Av!" kommt es leise von Ava.
Und ich weiß, sie meint es von ganzem Herzen.
„Ich dich auch!" flüster ich leise zurück.
Und so schlafen wir ein. Der Tag war lang, denn wir sind die ganzen Nacht durchgefahren und so übernimmt einfach die Müdigkeit.

 Der Tag war lang, denn wir sind die ganzen Nacht durchgefahren und so übernimmt einfach die Müdigkeit

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Ein leises Gespräch weckt mich aus meinem Schlaf.
Langsam schlage ich meine Augen auf und blinzle ein paar mal. Nachdem sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hab, gucke ich auf die Uhr.
17:12 Uhr. Wie haben noch ca. eine halbe Stunde bis wie los müssen um die Hunde vom Flughafen abzuholen.
Wir wollten sie nicht die lange Fahrt mitnehmen und da sie schon mehr als nur einmal geflogen sind und ihnen das nichts ausmacht, haben wir beschlossen sie nachfliegen zu lassen.
Langsam und sanft wecke ich Ava. Müde guckt sie mich an und ich erzähle ihr, dass wir in 30 min los müssen.
Langsam Rappeln wir uns also auf und gehen erst mal dem leisen Gespräch nach, dass mich geweckt hatte.
Brad steht in der Küche und telefoniert, aber es klingt nicht geschäftlich.
Ava räuspert sich leise, um ihm zu zeigen, dass wir da sind, da sie ihn nicht belauschen wollen.
„Hey, ich muss Schluss machen. Ich ruf dich später an, ja? Ich kümmre mich jetzt erst mal um meine Mädels.
Ja, ich dich auch.
Bis bald."
Und somit legt er auf.
Fragend schauen ich ihn an.
Der Schluss hat mich neugierig gemacht.
Langsam und verlegen guckt er uns an.
Warum zur Hölle guckt er so?
„Brad jetzt sag schon, was du sagen möchtest!" beendet Ava das schweigen.
„Mädels..." fängt er an, bricht dann aber wieder ab.
„Tu nicht so als würden wir dich gleich Köpfen, wenn du uns was auch immer gestehst" bei dem Wort „gestehst" male ich Gänsefüßchen in die Luft.
Ich glaube ich hab schon so eine Ahnung, was es ist, aber ich möchte es von ihm hören.
Erneut setzt er an und spricht es dann aus, schneller als ich ihn jemals reden hören hab.
„Ich hab jemanden kennengelernt und ich bin mit ihr zusammen."
Unbeeindruckt gucken wir ihn an.
„Brad. Die ist klar, dass wir schon seit Jahren auf diesen Tag warten." spricht Ava aus, was wir eigentlich beide denken.
„Und noch dazu haben wir uns immer gewünscht, dass jemand in dein Leben kommt, damit du nicht so allein bist, während wir weg sind." vervollständige ich unsere Gedanken.
Und es ist wahr. Wir hatten darüber schon öfter geredet und jetzt ist es soweit.
Lächelnd laufen wir auf ihn zu und nehmen ihn in den Arm, da er einfach sprachlos in diesem Moment ist.
„Danke." flüstert er.
Ich freu mich so unfassbar für ihn.
Langsam lösen wir uns wieder von ihm.
„So Mädels und jetzt muss ich euch noch was gestehen." sagt er einfach mal kurz nach diesem Moment zu uns. Na toll.
„Es tut mir leid Avery." langsam macht er mir Angst. Was ist los?
Er guckt ein bisschen wie ein begossener Pudel, und das muss man sich bei diesem Mann erst mal vorstellen.
Er macht mich immer nervöser.
„Wir haben heute ein Geschäftsessen mit Toni und seinen Jungs."
Schock.
„Das ist nicht dein Ernst? Brad! Was ist los? Warum?" rutscht es mir raus.
Er kennt mich gut genug und weiß was damals los war.
Entschuldigend guckt er mich an.
„Komm schon Av, jetzt tritt ihm doch mal in den Arsch."
„Genau!" stimmt auch Brad Ava zu und mir entwischt ein kleines Lächeln und ich nicke ein wenig.
„Oke Mädels." fängt er, mit einem Blick auf die Uhr, an zu reden, „jetzt müsst ihr aber los um meine Enkelkinder abzuholen und vor allem mein neues".
Also schnapp ich mir die Autoschlüssel und ruf ihn noch zu „du wirst ihn lieben. Versprochen." und dann verlassen wir schon die Wohnung.
Was er damit meint?
Naja ich muss vielleicht noch etwas gestehen.
Vor 4 Jahren hatten wir einen Einsatz und hatten die Hunde mit und dann gab es auf einmal ein Schusswechsel und es traf King.
Die Ärzte meinten, er würde nach etlichen Operationen trotzdem noch extreme Schmerzen haben, da es ihn übel erwischt hatte. Also musste ich mich damals für das richtige entscheiden und ich hab die Option gewählt, in der er nicht leiden muss für mich oder seine Freundin Selma, oder sonst irgendwen.
Danach wollte ich keinen Hund mehr, aus Angst ihn wieder zu verlieren.
Doch dann fand ich ihn, 2 Jahre nach Kings Tod.
Dort lag er, in einem viel zu kleinen Käfig, schmerzerfüllt durch die Verstümmelung seiner Ohren und das kupieren seines Schwanzes.
Ich versteh nicht warum man Hunden für Schönheit so etwas antut.
Und dann lässt man ihn einfach so liegen.
Der Züchter wollte ihn nicht mehr, da er ihn zu viel Geld kosten würde. Mehr als er bringen würde, so zumindest seine ekligen Worte.
Er hatte das kupieren der Rute nicht gut überstanden und litt.
Und das war der Moment, wo ich wusste er braucht mich, er war damals nicht mal ein halbes Jahr. Zusammen haben wir ihn zurück ins Leben gekämpft. Ich rettete diese Kämpferseele und er heulte Stück für Stück den Schmerz, den King hinterlassen hatte. Er ersetzt ihn nicht. Das könnte niemals jemand, aber er ist mittlerweile einfach ein Teil von mir.
Tiere sind unfassbare Wesen und wir verdienen sie nicht. Sie sind so unfassbar treue und ehrliche Seelen. Aber darum geht es grade nicht, sorry.
Mittlerweile stehen wir schon vor der Tür wo gleich unsere Hunde durchkommen müssten.
Und da ist es. Das altbekannte knurren und bellen, das er immer macht sobald er länger von mir getrennt ist und mich dann wittert.
Er ist einfach ein unfassbarer Hund. Er würde alles für mich tun, mich vor jeder Gefahr retten.
Und da kommt er und keine 2 Sekunden nachdem er mich gesehen hat, reißt er sich auch schon los und stürmt auf mich zu, während Selma sich entspannt von dem Mann führen lässt, der bis vor ein paar Sekunden auch noch meinen Hund in der Hand hatte.
Als mein Schatz gegen mich springt, flieg ich erst mal fast nach hinten.
Er versucht mich abzulecken, was jedoch der Maulkorb verhindert.
Also nehme ich ihm diesen erst mal ab und begrüße ihn anschließend ausgiebig. Nachdem entferne ich ihm auch das komische Sicherheitsgeschirr, was ihn auch nicht davon abgehalten hat sich aus den Händen des Mannes zu befreien.
Ich bedanke mich noch bei den Bringer, wenn man ihn so nennen kann, und dann verlassen wir den Flughafen.
Aber jetzt erst mal zu meinem Schatz.
Darf ich vorstellen, Caesar.

Jetzt müssen wir uns jedoch beeilen, denn wir sind immer noch nicht fertig, für das Geschäftsessen und es ist schon 18:00 Uhr

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Jetzt müssen wir uns jedoch beeilen, denn wir sind immer noch nicht fertig, für das Geschäftsessen und es ist schon 18:00 Uhr. Also müssen wir uns beeilen.
Im Punkt 18:22 Uhr kommen wir wieder an der Villa an. Schnell laufe ich hoch, immer mit auf den Versen ist Caesar.

Undercover Nerd AgentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt