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Now, bring yo ass over here, hoe
And let me see you get low if you want this thug
Now take it to the floor (to the floor)
And if yo' ass wanna act, you can keep yo' ass where you're at
... 3-6-9, damn you fine
Hoping she can sock it to me one more time
Get low, get low (get low), get low (get low), get low (get low)
To the window (to the window), to the wall (to the wall)
'Til the sweat drop down my balls (my balls)

Bei all dem Feminismus der in mir steckt kann ich diesem Lied nicht widerstehen. Ich meine manchmal muss man echt einfach mal alles rauslassen, die Hüften schwingen und den Rest des Körpers mitnehmen.
Eine Hand.
Direkt an meinen Rücken.
Schneller als ich gucken kann, und wahrscheinlich diese Person auch, greife ich den Arm hinter mir, und schnelle mit meinem anderen direkt in die Magenkuhle. Ich drehe mich aus seinem Arm heraus und kicke dabei die Füße meines Grabschers weg. Dabei spring ich auf seinen Rücken und halte dort auch seine Hand.
Ein geschocktes Geräusch entkommt meinem Gegner und erschrocken schaue ich auf den Mann unter mir.
Fuck.
Sofort springe ich auf und helfe ihm hoch.
Immer noch sprachlos guckt er mich mit seinen eisblauen Augen an.
„Es.. Es tut mir leid.. so leid.! Echt! Sorry Alex!" fange ich an zu stottern. Verdammte scheiße! Was denkt er jetzt wohl von mir?
„Du kannst nicht.. du kannst doch nicht einfach von hinten an ein Mädchen rantreten und sie anfassen!" fast schon in Panik versuche ich mich zu rechtfertigen.
Immer noch hat kein Wort seine Lippen verlassen.
„Alex?" versuche ich es noch einmal zögerlich.
Nur ein stotterndes „Ja." verlässt seine Lippen.
„Brauchst du.. irgendwas?"
Auf meine Frage reagiert er nicht einmal, doch nach einem kurzen Moment schließt er kurz die Augen und schon sieht man in ihnen wieder sein Selbstbewusstsein.
„Komm!" sagt er nur, wendet sich von mir ab und läuft los. Leicht verdattert folge ich ihm ins Büro.
Brad wartet dort schon und ganz zu meiner Überraschung *nicht* steht dort auch der Rest der Bande.
Eigentlich wollte ich Toni erst mal nicht mehr sehen. Er lenkt mich auf eine verdrehte Art und Weise ab, was ich momentan wirklich nicht gebrauchen kann.
Still bete ich um Hilfe. Ava soll einfach schnell vom Spaziergang mit den Hunden zurückkommen. Bitte guter Gott!
Einmal tief Luft holen und dann ab in den Kampf.
Blicke ruhen erwartend auf mir.
Was soll das denn schon wieder? Ich wurde doch hierher gebeten. Die kurzen Sekunden fühlen sich an wie eine kleine Ewigkeit. Die Augenpaare liegen alle unerbittlich auf mir.
„Was ist denn nun?", platzt es auch schon aus mir heraus.
„Hallo, ich wünsch dir auch einen wunderschönen guten Tag.", erklingt die autoritäre Stimme von Brad, mit einem Unterton, der mir klar aufzeigt, dass meine Reaktion unangemessen war und er damit mehr als nur ein bisschen uneinverstanden ist.
Ein entschuldigender Blick steht mir ins Gesicht geschrieben. Schnell laufe ich auf ihn zu und er bekommt eine feste Umarmung von mir. Ich kann das Grinsen förmlich spüren, dass sich auf sein Gesicht schleicht.
Mit einem förmlichen Nicken begrüße ich den Rest der Runde. Ich hab gerade einfach kein Nerv für was auch immer das hier ist.
Doch schon ertönt ein „Lasst uns doch ins Esszimmer gehen!" von Brad und somit ist klar, das dauert hier wohl ein bisschen.
Leicht aufstöhnend, kombiniert mit einem Augendrehen setzte ich mich in Bewegung.
Schnell hole ich mir was zum Essen, sonst mach ich das hier nicht lange mit.
Mit einem Löffel in der einen und meinem Joghurtgemisch in der anderen Hand gehe ich wieder in die Runde zurück und ich hasse mein Glück. Ohne Witz. Ich weiß nicht ob geplant oder ungeplant, aber von den 6 Plätzen ist nur noch einer direkt neben Toni übrig. Überraschung. Wie könnte es auch anders sein..
Unter wachsamen Augen von den genannten setze ich mich hin.
Rechts neben mir an der kurzen Seite sitzt Brad, mir gegenüber Alex und Nick und an der kurzen Seite neben Toni sitzt Thomas.
Mein Essen in mich schaufelnd sitze ich abwartend still da, nebenbei versuche ich Tonis Präsenz neben mir zu ignorieren, was leichter klingt als es ist.
Ich kann ihn momentan nicht gebrauchen. Und das alleine schon verschlimmert alles.
„Avery.", fängt Brad, in einem komischen Ton an.
Dieser Unterton in seiner Stimme, legt alle Hebel in meinem Körper und vor allem Kopf um.
Es ist ernst. Das höre ich in diesem einzelnen Wort.
Ich setze mich aus meiner bequemen Pose auf, drehe mich zu ihm und stelle meine Schüssel auf den Tisch.
Mein Fokus liegt bei ihm, voll und ganz. Er weiß genau ich bin bereit, egal was er mich jetzt fragen würde zu tun, ich würde es tun. Ich wurde trainiert zu funktionieren.
„Die Bloods sind so gut wie aus dem Mafiabusiness" erzählt er mir, als würde ich es nicht wissen, „aber es gibt eine neue Mafiagang und sie sind brutal."
Ich nicke nur beiläufig, alles nichts Neues für mich.
„Die Jungs kamen zu mir, wegen meinen Kontakten aber ich weiß, dass du mittlerweile bessere Conections hast."
„Überall" ist meine knappe Antwort.
Er überlegt kurz, ob er weiter reden sollte. Sein überprüfender Blick geht einmal auf jeden der hier Anwesenden. Brad wird etwas sagen, was keinem in diesem Raum gefallen wird und ich denke auch nicht, dass es mit dem Rest abgesprochen ist. In seinen Augen blitzt die Entschlossenheit und kurzer Hand lässt er die Bombe einfach platzen.
„Du gehst mit nach Spanien, hilfst den Jungs!"
Ein tiefes, leicht panisches „Nein." kommt von meiner linken. „Nein, so war das nicht abgesprochen. Wir wollten Kontakte. Nicht mehr und nicht weniger. Wir brauchen keine zusätzliche Belastung, kein Mädchen im das wir uns kümmern müssen."
Auf seine dummen Worte kriegt er nur ein abwertendes Lachen von mir. Die Jungs haben ohne mich nicht mal eine Chance.
Der Mann zu meiner linken, dessen Namen ich gerade nicht aussprechen will, ist voller Wut.
„Das war kein Angebot Toni. Es war ein Befehl.", kommt er harsch von Brad zurück.
„Seit wann kriegen wir Befehle von dir?"
„Seit ich euch sonst verhaften lasse." ist die gefährliche Antwort meines Vaters.
Die Luft steht in diesem Raum.
„Ha, als hättest du Kontrolle und die Macht."
Brads Gesicht gefriert bei dieser Antwort.
„Hör mir zu! Ich hab Freunde die sind mächtiger als du denkst. Ich kenne Menschen die löschen dich schneller aus, als du sie überhaupt siehst. Du machst was ich sagen und arbeitest mit uns zusammen, oder du verbringst die nächste Zeit weggeschlossen und wir machen es ohne dich."
In diesem Moment wird mir der Ernst der Lage bewusst. Toni und seine Jungs könnten die gesamte Mission gefährden. Brad ist bereit zu offenbaren wer wir sind und wenn es soweit ist, dann ist die Situation so kurz vor der Explosion.
Ein verwirrtes „Wir?" kommt vom mir gegenübersitzenden Alex.
Ein Seufzer entkommt dem Mann dem ich mein Leben verdanke. Wir sitzen in der Falle, könnte man fast schon sagen.
Er weiß er muss uns „verraten", er muss es den Jungs sagen. Ansonsten ist die gesamte Mission zum Scheitern verurteilt. Wir brauchen die Zusammenarbeit, das ist uns beiden bewusst und ich muss mein ganzes Potential ausschöpfen können. Eine wichtige Regel in unserer Organisation ist Ehrlichkeit. Auf ihr basiert unsere Zusammenarbeit mit anderen Gruppen. Ansonsten kann es irgendwann zu der Situation kommen, dass unser Partner alles herausfindet, sich betrogen fühlt und dann wird es gefährlich.
„Code Blue, Av!"
Langsam nicke ich, mein Kopf hängt leicht und ich mache mich bereit, auf das was jetzt kommt.
Die Jungs werden erfahren, wer ich bin.
Langsam kommt in mir ein Gefühl auf, Unwohlsein und Angst. Ich bin den Jungs auf eine Art und Weise, die ich jetzt noch nicht verstehe, in den Rücken gefallen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 20, 2022 ⏰

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