1. Melodie

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Dieser Ugetsu Murata war schon gut, das musste ich zugeben als ich mir im Fernsehen ein Konzert von ihm ansah um mich auf das Bewerbungs Gespräch vorzubereiten.
Klassische Musik mochte ich immer noch nicht, aber für meine Gitarre, war es mir das Wert. So wirkte er ziemlich gelassen...
Also war es sicher einfach ihn einfach im Auge zu behalten und ihn herum zu fahren.
Ich sah verärgert zu meiner Gitarre. Eigentlich hätte Nibori dafür bezahlen müssen, aber in dieser Hinsicht war ich viel zu gutmütig...
Außerdem kommt er jetzt schon mit zwei jobs kaum über die Runden..
Zu gern hätte ich jetzt auf meiner Gitarre gespielt um mich zu beruhigen damit ich nicht völlig durchdrehe. Anstatt zu spielen widmete ich mich meinen Notizen zu und überlegte mir Melodien für das nächste Band treffen. Sicherlich würden die anderen beiden ohne mich weiter Arbeiten, warum sollte ich also auf sie warten?
Schnell das Geld zusammentreiben und dann weiter spielen!
Das war der Plan! Nur juckten jetzt schon meine Finger und sehnten sich nach den Saiten einer Gitarre.
[...]
Diese Agentur die Murata vertrat war kleiner als erwartet. Wenigstens das gab mir Mut.
Hanabi hatte bei so etwas immer ein gutes Händchen, sie konnte mich sofort in die engere Auswahl bringen.
,, Und sie sind wirklich schon 22? " fragte der dürre Mann mit Hipster Bart während des Bewerbungs Gespräch.
,, Ja" antwortete ich ohne zu zögern ,, Ich gehe auch auf die selbe Uni wie ihr Klient und habe einen gültigen Führerschein! "
,, Das lese ich" war die einzigste Antwort des Mannes. Ein wenig Zeit verging als er sich meine Bewerbungs Unterlagen durch las und sich zwischenzeitlich was zu trinken holte. Ich traute mich erst gar nicht zu Fragen ob ich auch was zu trinken bekomme, da die Atmosphäre so seltsam war. Würde eine Flasche in England umfallen, würde man das in dieser stille noch hören.
,, Kennen sie Ugetsu? " war die nächste Frage. Diese kam ziemlich spät wenn man bedenkt das es hier um ihn geht.
,, Nicht wirklich" gestand ich ,, Er ist im Jahr unter mir. Vielleicht sind wir uns in den Pausen mal begegnet, aber gesprochen haben wir noch nie miteinander "
Der Mann fing an zu schmunzeln, auch seine Augen lachten mich förmlich an.
,, Ich bewundere deine Ehrlichkeit, Kisami - kun"
,, Kirisaki... " versuchte ich zu korrigieren, doch meine Stimme versagte auf halben Wege.
,, Heißt das ich habe den Job?"
Erst sah der Manager zu mir, dann wieder zu den Unterlagen und blieb kurz still als schien er scharf nach zu denken.
,, Und du kennst Ugetsu wirklich nicht?"
,, Nur aus dem Fernsehen" knickte ich ein und versuchte so gut es ging nicht raus hängen zu lassen, das ich kein Fan von ihm war. Oder das mir seine Musikrichtung nicht gefiel.
Hiiragi, so hieß der Manager scheinbar, streckte mir Wortlos die Hand hin. Ein paar Angestellte um ihn sahen mich mit einem Mitleiderregenden Blick an, so das ich mich fragte was hier los war.
,, Also? Kirishima? " er nickte zu seiner Hand die er noch zu mir streckte ,, Willst du den Job"
,, Kirisaki, und Ja" ich nahm seine Hand entgegen die so stark schwitze als wäre er aufgeregter als ich.
Er erklärte mir die Arbeitszeit und das man mir sowohl Auto als auch Anzug zur Verfügung stellen würde. Ich selbst konnte mich schwer in einem Anzug vorstellen, doch für das Geld war es mir das Wert.
Hiiragi sagte noch das er Murata bescheid geben muss und das ich ihn einfach heute Abend selbst kennenlernen solle, indem ich ihm zu einem Konzert fahre und wieder abhole.
,, Es ist eine Art Prüfung! " sagte Hiirage mit einer theatralischen Bewegung ,, Wenn du das heute Abend nicht auf die Reihe bekommst, bist du weg vom Fenster Kunikida!"
Ich versuchte erst gar nicht ihn wieder zu korrigieren und wendete mich an seinen Assistenten Yamada, der mehr Verständnis hatte als sein Chef.
Es dauerte knapp zwei Stunden einen Anzug für mich überhaupt zu finden. Die meisten waren zu klein, zu groß oder standen mir nicht. Selbst Yamada kam ins schwitzen deswegen.
,, Keine Sorge Kirisaki-kun... " meinte Yamada mit gestressten Unterton ,, Das heute Abend wird klappen"
Wie konnte es ein Mensch hinbekommen mir so Angst vor etwas zu machen, wovor ich noch gar keine Angst hatte.
Der Wagen der mir zur Verfügung gestellt wurde war ein schwarzer großer BMW. Am liebsten wäre ich ihn zuvor Probe gefahren. Hätte ihn Nibori unter die Nase gerieben oder mich bei Hanabi für alles bedankt. Yamada wünschte mir noch Glück als er mir das Navi einstellte. Die bloße Tatsache das er mir 'Glück' wünschte gab mir schon zu bedenken.
Auf der Fahrt, dem Navi folgend, musste ich wirklich stark auf den verkehr achten. Seid einem Jahr war ich nicht mehr hinter einem Steuer. Ich hatte mich einfach zu sehr an Bus und Bahn gewöhnt.
Ich kam meinem Ziel immer näher und blieb mit quitschenden Reifen vor einem Haus stehen.
Neugierig drückte ich den Knopf um die getönte Scheibe herunter zu lassen um das Haus besser sehen zu können. Mindestens die Hälfte des Hauses war unter der Erde, es ähnelte ein wenig wie ein Kokon.
Vor der grauen Haustür stand ein Mann schon bereit mit einem Anzug. Genervt sah er auf seine Uhr an seinem linken Handgelenk und stampfte ungeduldig mit dem Fuß. Als ich seinen verstrubelten Kopf sah, mit den schwarzen unordentlichen Haaren, dachte ich er sei einer von Hiiragis Leuten.
Erst als ich den Geigen Koffer in seiner rechten Hand sah, öffnete ich die Autotür um zu ihm zu gehen.
,, Entschuldigen sie Murata-san" sagte ich und versuchte meine nervösität zu verbergen ,, Ich bin Masaya Kirisaki, ihr neuer Bodyguard "
Er würdigte mich keines blickes und tippte nur auf seine Uhr.
,, Du bist spät!" schimpfte er ,, Hiiragi hat mir schon alles gesagt"
Ich konnte ihm noch nicht einmal seinen Koffer abnehmen, als er auf das Auto zu marschierte, einstieg und die Tür zuknallte. Schnell lief ich zu meinem Platz und startete den Wagen.
,, Sind Sie aufgeregt? " es war bloß ein versuch die Stimmung hoch zu kurbeln. Doch irgendwie kam das bei ihm nicht so gut an.
,, Bezahlt man sie fürs reden?" es lag spott in seinen Worten. Bis zum Ende der Fahrt, sagte keiner von uns ein Wort. Erst als wir ankamen, verließ er schnurstracks den BMW und lief direkt in die Arme der Angestellten die ihn zu seinem Zimmer führten.
,, Hart oder?" Yamada war auch dort, wahrscheinlich im Auftrag von Hiiragi.
,, Was meinen sie?" seufzte Ich.
,, Es tut mir leid dir mitteilen zu müssen das Murata in letzter Zeit sehr schwierig ist. Sein letzter Bodyguard hat deswegen gekündigt " endlich erzählte mir jemand die ganze Geschichte. Verständnislos starrte ich zu dem Monitor den eine Angestellte aufbaute, damit wir das Konzert hinter den Kulissen beobachten können.
Warum kündigt man einfach nur weil ein Junge mal schlechte Laune hat?
,, Übrigens " fügte Yamada lächelnd hinzu ,, Ich habe gelesen das du Musik magst, du musst nicht hinter der Bühne stehen, geh ruhig vor und sie dir das Konzert an"
Um nicht unhöflich zu sein nahm ich das Angebot an.
Die Angestelltin, die den Monitor aufbaute, führte mich durch die Gänge zu einem kleinen abgesperrten Ort neben der Trebühne, so das ich seitlich dort hinauf sehen konnte. Als sie weg war um wieder ihrer Arbeit nach zu gehen, lehnte ich mich mit meinem Handy an die Metal Absperrung. Natürlich machte ich Fotos um sie Hanabi schicken.
,, Sieht cool aus! " schrieb sie sofort zurück, ehe sie mir ein Bild von sich und ihrem Freund schickte, wie sie Pizza Essen.
Ich würde Töten für eine Pizza im Moment!
Vor lauter Aufregung hatte ich ganz vergessen etwas zu Essen. Jetzt war es aber auch zu spät, da das Konzert anfing. Die lichter gingen langsam aus, ich gähnte vor Müdigkeit und langsam erhoben sich die Musiker von ihren Stühlen um zu spielen. Es war einfach nur langweilig...
Wie konnten manche Menschen so etwas mögen?
Ich spielte sogar mit dem Gedanken einfach wieder hinter die Bühne zu gehen, das wollte ich auch tun, zumindest bis eine neue Geige den Raum erfüllte.
Mein ganzer Körper bebte von der Musik. Ich konnte nichts anderes tun als auf die Bühne zu blicken wo Ugetsu gerade spielte.
Ich hasste diese Musik... Und doch kamen mir die Tränen während des ganzen Konzertes.
Während alle Ugetsu nach dem Konzert kratulierten, nutze ich die Gelegenheit mir noch was zu Essen zu ergattern.
Da Yamada meinte ich hätte die Prüfung bestanden und das ich nur noch Ugetsu nach Hause bringen müsste, setzte ich mich schon einmal ins Auto. Laut lies ich Rock Musik den Wagen erfüllen, stellte sie jedoch auf leise als ich merkte das Ugetsu einstieg.
Stillschweigend sah er nachdenklich aus dem Fenster.
Ich probierte erst gar nicht mit ihm zu reden und startete lieber den Motor.
Vor seinem Haus blieb ich stehen. Dieses mal brauchte ich kein Navi.
,, Gut gespielt " sagte ich aufrichtig, ich wollte ihn wenigstens etwas sagen.
Genau als ich das sagte, schlang er seine Arme von hinten um mich und legte seinen Kopf auf meine rechte Schulter.
,, Ich kann auch andere Sachen gut" meinte er mit einer belustigten Stimme, das ich mich fragte ob das derselbe Typ war, den ich ein paar Stunden zuvor hier abgeholt hatte.
,, Sag Masaya - kun ~" neckte er mir ins Ohr, das mir sein Atem zu wehte ,, Auf welchen Typ Mann stehst du?"

Given - I will stay with you ( Given Yaoi FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt