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„Kara, kommst du?"

Ich gehe die Treppe langsam runter.
Mein Vater steht an der Haustür.

„Hast du alles?"

„Ja."

Er macht die Tür auf und wartet bis ich raus bin.
Dann kommt er hinter mir her und schließt die Tür.

„Sue's Haus ist zum Glück nur die Straße runter."

Hier in der Straße stehen nur vier Häuser.
Ich hoffe er hat seine Schlüssel dabei.

_______

„Ah du musst also Kara sein."

Ich bin erstaunt.
Er hat also von mir erzählt.
Vielleicht auch...
Darüber sollte ich lieber nicht nachdenken.

„Ja und sie müssen also Sue sein."

Ich versuche zu lächeln, aber ich glaub ich seh so sehr komisch aus.

Nie wieder lächeln besonders bei fremden Menschen!

„Kommt doch rein. Die anderen müssten auch gleich kommen."

Was passiert wenn ich die Kontrolle verliere? Dann sind nicht nur die beiden tot.

Ich versuche die Gedanken von mir ab zu lassen.
Und es geht.

Ich stehe immer noch ziemlich umschlüssig herum.
Ich kann ziemlich komisch werden.
Besonders bei fremden.

„Setz dich doch."

Sie wollte mich gerade an der Schulter berühren, als sie merkt das meine Temperatur merklich höher ist, als die von normalen.

„Hast du Fieber?"

Normale Reaktion.

„Nein. Ist ein Gendefekt."

Typische Lüge.
Ohne ein Wort noch zu sagen setz Ich mich und es wird geklingelt.

Mein Vater sitzt mir gegenüber.
Und schaut mich verwirrt an.
Ich erwidere den Blick kurz.
Ehe mein Blick in die Richtung der Tür geht, wo eine Frau mit drei recht großen Narben reinkommt.
Unwillkürlich starre ich darauf.
Sowas könnte alles gewesen sein, aber glaube ich daran?
Nein.
Es muss was übernatürliches sein.
Ich reiße mich von ihren Narben los.

„Hallo ich bin Emily."

Sie lächelt warm.
So warm, das es mein Herz erreicht.

„Kara. Kara Anderson."

Und nun kommen die anderen.
Zuerst kommt ein sehr großer Mann rein und legt ein Arm um Emily.

Und danach kommen immer mehr Jungs hinein gestolpert.

Sprich, wenn ich die Kontrolle verliere, begehe ich Massenmord.

Aber ich verschwende keinen weiteren Blick an die Meute und widme mich weitaus wichtigeren.
Und zwar meine Hände.
Ich bin schon immer etwas schüchterner gewesen, wenn zu viele Menschen da waren.

Die Stühle werden gerückt, während nebenbei gelacht wird.
Jemand sitzt neben mir, ich spüre die Wärme die von ihm ausging.

„Hey ich bin Seth und du?"

Ich schaue zu ihm auf.
Warum sind die hier so groß?

„Kara."

Aber er antwortet nicht mehr, sondern starrt mich weiterhin an.

Glühen meine Augen?

Ich schaue zu den anderen, die nur Seth ansehen.

„Seth, echt jetzt?"

Lacht einer von denen.
Nur das einzige Mädchen von denen schaut mich Feindselig an.

Ich werde sie noch knacken.

„Ich bin übrigens Jacob."

Er hält mir seine Hand hin.

„Kara."

Aber ich nehme nicht seine Hand.
Ich glaube meine Körpertemperatur steigt gerade ziemlich rapide.
Solange ich nicht brenne, ist alles gut, oder meine Augen glühen.

„Okay, das sind Paul, Jared, Embry, Quill, Sam und Leah."

Ich werde die eh alle verwechseln.

Das Essen wurde aufgetischt und die Jungs greifen alle direkt zum Fleisch.

„Sag mal Kara, warum wohnst du jetzt bei Kai?"

Ich schaue zur Monobraue.

Oh ich hab nur meine Mutter verbrannt. So das sie nicht mehr viel von ihr übrig war.

„Meine Mutter ist bei einem Hausbrand umgekommen."

Ich wusste das es vielleicht ein paar von den Hockern schubste, aber ich bin lieber ehrlich, als verlogen.

„Das wussten wir nicht. Tut mir leid."

Meint Emily.

„Ach, es geht schon."

Nur der Fakt das ich sie umgebracht hab...

„Auf welche Schule wirst du denn gehen?"

Ich blickte fragend zu meinem Vater.

„Sie wird hier in La Push auf die Schule gehen."

Ich spüre den Blick von Seth auf mir.
Kann er bitte woanders hin gucken?

Ich steche in die Kartoffelecke.
Beobachte dabei aber genau Emily und Sam.

Ich bin nicht gegen die beiden.
Aber sie sind erstens extrem schnulzig und zweitens versuche ich aus Beobachtungen zu urteilen ob er oder sie etwas übernatürliches ist.

Der Höllenhund muss das übernatürliche schützen.
Der Höllenhund wird von seinem innern geleitet.

Es muss hier was übernatürliches geben.

Ich schiebe die Kartoffelecke in mein Mund und wende den Blick ab.
Höchstwahrscheinlich haben sie meinen Blick bemerkt.
Aber ich muss wissen was da passiert ist.
Um jeden Preis.

Es führt also keinen Weg daran vorbei.
Ich muss mich mit denen, hier im Raum, anfreunden.

Bis(s) ich die Wahrheit kennWo Geschichten leben. Entdecke jetzt