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Mein Retter zieht mich an Land.
Aber ich kann mich immer noch nicht bewegen.

„Kara!"

Die Jungs kommen auf mich zu.
Alle bis auf Seth.
Seth ist mein Retter gewesen.

Ich starre in den Wald.
Wie gern ich jetzt wieder nach Beacon Hills will.

„Warum hast du nicht gesagt das du nicht schwimmen kannst?"

Kofrontiert mich Paul.

Ich kann schwimmen.
Nur ich habe Angst.

Ich schaue ihn an.
Seth hält mich immer noch.

„Ich weiß nicht."

Sage ich leise.
Alle schauen mich an, als wüssten sie nicht was man mit mir machen sollte.

„Wir bringen sie zu mir. Dort kann sie sich erstmal Aufwärmen. Wenn sie weiterhin unterkühlt ist, bringen wir sie ins Krankenhaus."

Aufeinmal spüre ich wieder alles.
Ich kann nicht ins Krankenhaus.
Ansonsten sehen die, das ich kein normaler Mensch bin.

„Ich geh nicht ins Krankenhaus."

Ich schaue zu Sam.
Er schaut manchmal wie Scott.
Ich kann es nicht mal einordnen.

„Warum?"

„Ich hab Angst vor Krankenhäusern."

Und die nächste Lüge.
Aber sie scheinen es mir zu Glauben.

Ich suche nach Jacob.
Er scheint nicht unter denen zu sein.

„Dann bringen wir sie zu Cullen."

Meint Seth hinter mir.
Warum beruhigt er mich so?

Ich stehe langsam auf.
Falle aber wieder hin.
Es wird lange dauern, bis ich wieder bei Kräften bin.

„Seth, trag sie."

Ich brauche niemanden der mir hilft.
Aber ich spüre von der Kälte nicht mehr meine Beine.

Nicht mal wie mich Seth hochhebt.

„Ich hab dich."

Ich mag Seth.
Und das sage ich jetzt nicht, weil er mich gerettet hat.
Sondern weil er mir gerade ein Gefühl von Sicherheit gibt.

_____

Ich sitze in der Badewanne, mit warmen Wasser.
Ich hätte kochendes Wasser bevorzugt.
Mein Handy ist Schrott.
Auch noch das.

Mein Vater ist Arbeiten.
Er hat in Forks ein kleines Café.
Bisher hatte ich nicht die Gelegenheit es mir mal anzugucken.

Ich kann nicht mehr in der Badewanne sitzen.
Also stehe ich langsam auf, halte mich am Rand fest.
Und setze mich auf die kalten Fliesen.

Warum bin ich jedesmal so schwach?
Ich halte mich wieder fest und stehe auf.

Ich muss zu die Klamotten die mir Emily bereit gelegt hat.
Die liegen auf dem Klodeckel.

Ich taste mich langsam da hin.
Bin kurz davor hinzufallen.
Aber ich muss hier weg.
Bevor wieder die Flashbacks anfangen.

Ich erreiche den Klodeckel.
Und ziehe mir das Shirt an.
Das ist grau.
Und dazu die blaue Jogginghose.

Okay tief durchatmen.
Ich geh langsam zurück zur Badewanne und lasse das Wasser raus.
Dabei sitze ich am Rand der Badewanne.

„Ernsthaft Jake?"

Höre ich Paul lachend Rufen.
Auch die anderen lachen.

Ich gehe zur Tür und lehne mich an der.

„Ich hoffe mal, ihr tut die Hand nicht zu sehr weh."

Meint ein anderer.

Ach du scheiße.
Ich schlucke die aufkommende Spucke runter.
Und drücke die Klinke runter.

Leider hab ich vergessen mein Körpergewicht auf meine Beine zu verlagern, und so falle ich hin.

Das Gespräch wurde eingestellt und schon höre ich, wie ein paar die Treppen hochlaufen.

Ich bin so dumm.

„Kara!"

Höre ich Jared lachen.
Fick dich einfach.

„Ist alles gut?"

Emily kommt auf mich zu und will mir helfen.
Aber ich schlage ihre Hand weg.

Ich setze mich langsam auf.

„Danke. Aber ich sollte gehen."

Ich stehe auf und gehe, zwar langsam, die Treppe runter.

„Embry, Begleit sie."

Ich brauche keinen der auf mich aufpasst!

Wollte ich am liebsten schreien.
Aber ich lasse es.
Bevor ich zu viel Schaden anrichte.

_____

„Wir sehen uns!"

Rief Embry und ich gehe ins Haus.
Die Treppe hoch in mein Zimmer.

Ich bin schwach.
So verdammt schwach.
Ich spüre wie mir die Tränen kommen.

„Verdammt!"

Ich schlage gegen die Wand.
Und nochmal.
Und nochmal.
Inzwischen ist ein ziemliches Loch entstanden.
Ich schaue auf meine Hand.
Die Wunden heilen.

Ich fühl mich inzwischen auch nicht mehr so geschwächt durch die Kälte.

Wie soll ich es nur meinem Vater beichten.
Es sieht so aus, als hätte es jemand mit unmenschliche Kraft gemacht.
Was ja auch eigentlich der Fall ist.

Ich wische mir die Tränen aus dem Gesicht und suche etwas, womit ich es "flicken" kann.

Warum bin ich auch so dumm?

Ich finde nichts.
Also ziehe ich mir die Schuhe an.
Genauso wie die Jacke.
Und dann gehe ich hinaus.
Spazieren.

_____

Es ist mittlerweile mitten in der Nacht.
Und ich bin bis nach Forks gelaufen.
Also Wortwörtlich gelaufen.

Es ist selbst hier ruhig.
Ich gehe durch die Straßen.
Es ist kein Mensch zu sehen.
Oder zu hören.

Aber ich rieche wieder diese Kreatur.
Oder ist es eine andere.
Ich schaue mich kurz um, aber es ist wirklich niemanden zu sehen.

Dann laufe ich los.

Ich muss wissen was es ist.
Und ich werde erst aufhören, wenn ich entweder sterbe oder es weiß.

_______

Ich bleibe an einem ziemlich modernes Haus stehen.
Licht leuchtet.

Ich höre Piano.
Welche die sich unterhalten.
Und niemand bemerkt mich.

Seltsam.

Ich gehe auf das Haus zu.
Ich höre nichts mehr.
Also haben sie mich doch bemerkt.

Ich drück die Klingel und in Sekundenschnelle wird sie geöffnet.

Ein älterer Mann steht mir entgegen.
Goldblonde Haare und goldene Augen.
Nur strahlt er nicht so ein Gefährliches etwas aus wie die Frau im Wald.

„Guten Abend, Sir. Ich weiß zwar nicht was sie sind, aber ich muss, oder eher will mit Ihnen reden."

Warum findet mich immer das Übernatürliche?

„Könnten Sie mir erstmal sagen wer Sie sind?"

„Kara Anderson. Ich komme aus Beacon Hills. Und ich bin ein Höllenhund."

Und um es nochmal zu Unterstreichen, zeige ich ihm meine Augen.
Also die, wenn ich mich verwandle.

Bis(s) ich die Wahrheit kennWo Geschichten leben. Entdecke jetzt