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Der nächste Tag war relativ unspektakulär. Am Vormittag las ich in meinem Buch und nach dem Mittag verbrachte ich etwas Zeit in meinem Unterbewusstsein, bis ich vollständig einschlief.

Der folgende Tag hingegen war etwas anderes. Ich war mittlerweile in der letzten Geschichte des Märchensammelbandes angekommen, als eine Krankenschwester, die mir das Essen brachte, und ein Arzt hereinkamen. Das Tablett wurde auf meinen Nachttisch abgestellt und die Schwester verschwand, während mich der Arzt freundlich anlächelte. 

"Wie geht es dir?", fragte er.
"Ganz gut.", antwortete ich.
"Die DNA-Testergebnisse sind da. Allerdings muss der Hokage-sama noch einiges besprechen. Um sicherzugehen, dass du in einen, laut Testergebnissen, geeigneten Clan kommst, bespricht er sich mit den Clanältesten. Hokage-sama wird wahrscheinlich morgen vorbeikommen und es dir persönlich mitteilen.", sagte er und verschwand auch schon wieder.

Das heißt, ich werde bald so etwas wie eine Familie haben. Zumindest stelle ich mir das vor. 
Da fällt mir ein, dass Kasumi davon gesprochen hat, dass man Chakra benötigt, um Ninja zu werden bzw. um so toll über die Dächer zu springen, wie es der blonde Junge getan hat. Leider ist er nicht noch einmal vorbeigekommen. 

Ich aß noch schnell mein Mittag und machte mich auch schon auf den Weg in mein Unterbewusstsein.

Hallo Kasumi. Kannst du mir das nochmal mit dem Chakra erklären und wie ich das später benutzen kann?

Hi Takara. Natürlich kann ich dir das erklären. Das Chakra ist eine Energie im Körper, die durch die Körperenergie und Geistenergie geformt wird. Du musst versuchen, das Chakra in deinem Körper zu spüren. 

Ich nickte und setzte mich in Meditationshaltung. 
Versuche die Energie, die durch deinen Körper strömt, zu spüren.
Konzentriert saß ich da. Plötzlich spürte ich ein Fünkchen Energie. Mit dem Fokus auf diese Energiequelle konzentrierte ich mich weiter. Sofort konnte ich sie im ganzen Körper spüren.

Juhuu ich spüre sie! Ich freute mich wahnsinnig. 

Ich freue mich für dich. Jetzt können wir theoretisch in deinem Unterbewusstsein trainieren. 

Kurz hielt ich inne. Trainieren? 

Ja, alles was du hier lernst, kannst du bei Bewusstsein anwenden.

Somit trainierten wir den restlichen Tag mit etwas Chakra, bis ich dann doch einschlief.

...

Am nächsten Morgen wurde ich durch das Zwitschern der Vögel geweckt. Mein Fenster stand offen und es wehte ein kühler Luftzug hinein. Die Sonne war schon aufgegangen. Wieder trieben sich beschäftigte Leute auf den Straßen herum. Da fiel mir ein, dass heute Sarutobi-sama vorbeikommen würde, um mir mitzuteilen, welchem Clan ich angehörte, laut meiner DNA. 
Gut gelaunt schnappte ich mir mein Buch, um mir die Zeit bis zu seinen Besuch zu vertreiben. 
Im nächsten Moment kam auch schon die Krankenschwester, um mir mein Frühstück zu bringen. Sie lächelte noch kurz und verschwand dann aber auch schon wieder. 

Nach einer Weile hörte ich auf dem Flur Stimmen. Konzentriert schaute ich die Tür an. In der Hoffnung mehr zu verstehen.

"Hast du das schon gehört? Der ganze Uchiha-Clan wurde von Itachi Uchiha ermordet. Alle weg. Nur der kleine Sasuke ist übrig geblieben.", sagte eine ganz aufgeregte Stimme.

"Was? Das ist ja schrecklich. Aber-", die zweite Person senkte ihre Stimme. Leider konnte ich sie ab da nicht mehr verstehen. Ich horchte noch eine Minute, doch leider hörte ich nur, wie sie sich wieder entfernten.

Der Uchiha-Clan? Die hatten doch das Kekkei Genkai, es hieß, glaube ich, Sharingan. Wieso tut jemand so etwas? Das ist doch schrecklich. Der arme Sasuke. Er hat seine ganze Familie verloren. Er tut mir sehr leid. 

Traurig sah ich aus dem Fenster. Die Wolken zogen vorbei und zeigten den blauen Himmel. Unschuldig strahlte die Sonne auf Konoha. Wieso tut jemand so etwas? Die ganze Zeit stellte ich mir die Frage. Mein Frühstück stand da, ohne das ich es ansah. Ich versank total in meinen Gedanken.

Ich schreckte zusammen, als mir jemand eine Hand auf die Schulter legte. Schnell blickte ich zu der Person, aber es war nur der Hokage-sama.

"Entschuldigung. Ich wollte dich nicht erschrecken. Du warst ziemlich tief in deinen Gedanken verwickelt, dass du nicht einmal mitbekommen hast, dass ich herein kam.", freundlich lächelte er und fuhr fort: "Also deine Testergebnisse sind da. Ich sprach auch bereits mit den Clanältesten. Leider müssen wir dir, nachdem wir deine DNA gemeinsam analysiert haben, etwas berichten." Mitleidig sah er mich an.

Ich bin doch nicht etwa eine Uchiha? Somit hätte sich das mit der Familie erledigt, aber man kann ja noch hoffen, dachte ich traurig, während ich nur nickte. 

"Also. Du bist zu 4% eine Uzumaki, zu 71% Uchiha und 25% konnten wir keinen vorhandenen Clan zuordnen."

Meine Ahnung hatte sich bestätigt. Ich wusste in dem Moment nicht, ob ich mich freuen sollte oder ob ich traurig sein sollte..

"Zum überwiegenden Teil bist du eine Uchiha. Also habe ich auf Grund dieser Ergebnisse mit den Dorfältesten gestern gesprochen. Sie wollten dich herzlich empfangen, allerdings wurde der Clan..nunja", er unterbrach sich selber. Sarutobi-sama wusste anscheinend nicht, wie er es ausdrücken sollte.

"... ermordet.", sagte ich so ausdruckslos, wie es nur ging. Innerlich war ich traurig. Da gab sich die Chance auf eine Familie und dann das.
Ich wollte nicht weiter in das erstaunte aber zugleich mitleidige Gesicht von Hokage-sama schauen, weshalb ich meinen Blick zum Fenster richtete.

"Woher weißt du das?", fragte mich Hiruzen-sama überrascht.

"Zwei Krankenschwestern unterhielten sich vor meiner Tür", sagte ich weiterhin ausdruckslos. Ich bemerkte, wie sich Sarutobi erhob. Er verschwand daraufhin einfach. Und ich blieb zurück mit meinen Gedanken.

*Erzählersicht*

in der Nacht davor

Itachi sah in das Zimmer des kleinen Mädchens. Sie tat ihm leid. 
Sie wusste wahrscheinlich noch gar nichts von ihrer Herkunft, dachte er. Das kann ich ihr nicht antun. Sie wird bestimmt eine perfekte Kameradin für Sasuke. Sie wird ihm helfen, sein Ziel zu erreichen
Mit diesen letzten Gedanken verschwand er.

Takara ~ Naruto ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt