Irgendwann entschied ich mich doch dazu aufzustehen. Entzwischen war die Sonne komplett auf gegangen. Mein Blick begegnete mir in dem Spiegel der gleich neben dem Bett hing. Ich sah schrecklich aus das dunkelblaue Kleid, das ich noch immer trug war schmutzig und zerknittert. Meine Haare waren zerzaust und ich hatte dunkle Ränder unter den Augen. Probeweise zog ich eine der Schubladen auf, ich rechnete damit das sie leer war aber das war sie nicht. Die kompletten Schränke waren voller Klamotten. Ich war ziemlich überrascht, trotzdem nahm ich mir einpaar der Sachen mit rüber ins Badezimmer und dusche mich erst mal gründlich. Als ich fertig war zog ich mich an und troknete meine Haare. Ich ging wieder rüber in das andere Zimmer und sah mich prüfen im Spiegel an. Meine langen braunen Haare fehlen gerade über die weiße Bluse. Dazu trug ich eine schwarze Jeans und schwarze Turnschuhe. Das alles wirkt wie neu gekauft, was hatten die Kings blos mit mir vor?
Ich trat ans Fenster von hier oben hatte ich einen Teil der Gärten im Blick aber auch das schwarz geschmiedete Eingangstor. Dort herrschte viel Betrieb, bewaffnete Wachen patrollierten hin und her. Viel schwarze und weiße Limousinen und SUV parken dort. Ich versuchte eines der Gesichter zu erkennen aber vergeblich.
Plötzlich hörte ich gedämpfte Stimmen von draußen.
„Guten Morgen. Was kann ich für Sie tun, sir"
„Guten Morgen Phil. Ich komme um Miss Violett Boston abzuholen"
Das war Graysons Stimme. Ich drehte mich um als es bestimmt an der Tür klopfte und wenige Sekunden später aufging. Vor mir stand Viktors Sohn. Er machte die Tür hinter sich zu.
„Guten Morgen Miss Violett, sie haben also schon die Klamotten gefunden die wir für sie bereitgelegt haben“
Es war keine Frage trotzdem nickte ich „Wie lange soll ich eigentlich hier bleiben? Und warum überhaupt?" Ich wollte nicht wütend klingen, aber trotzdem zog Grayson die Augenbrauen zusammen. „Das klären wir später mit meinem Vater zusammen. Aber jetzt gehen wir erst mal was Frühstücken, okay?" Er nahm mich beim Arm und ich ließ mich durch das ganz Schloss führen bis wir endlich unten in einem riesigen Speißesaal ankammen. „Wer ist das alles hier", fragte ich leise. Der ganze Saal war voller runder achtertische und so gute wie alle waren belegt. „Dort drüben sitzen die Wachen, hier viele Gäste, Manager, Diplomaten und hier sitzen wir". Grayson hatte mich zu einem freihen Tisch gezogen, wo wir uns setzten. Er beugte sich zu mir rüber und flüsterte „Bitte mach mir keine Probleme und versuch nicht abzuhauen"
„Werde ich nicht. Versprochen!" Ich hob die Hände damit er sehen konnte das ich sie nicht überkreuzte.
"„Na schön. Ich sterbe schon vor Hunger" Dann stand er auf und ging zum Büfett. Eilig folgte ich ihm und gemeinsam beluden wir unsere Teller, kehrten wieder zum Platz zurück und aßen schweigend unser Frühstück. Grayson war als erster fertig, aber er wartete geduldig bis ich auch fertig war. Dann standen wir auf und verließen den Saal. „Wo gehen wir hin?" fragte ich neugierig. „Zu meinem Vater. Hab ich dir das noch nicht gesagt?"
„Doch, doch hast du" sagte ich entschuldigent. „Ich bin so froh das wir uns nicht Sitzen. Ich finde das in unserem Alter echt ätzend." Ich sah Grayson überrascht an, dann musste ich lachen „Ja stimmt, das ist super ätzend" Jetzt musste auch Grayson lachen.
Als wir bei dem Büro von Viktor King ankamen, wurden wir schlagartig ernst. Graysons hob die Hand und klopfte drei Mal. „Herein" erklang es von drinnen und langsam öffnet Grayson die Tür und ließ mir den Vortritt. Das Büro glich eher einer Bibliothek als einem Büro. Alle Wände waren voller Bücherregale. Riesige Fenster ließen viel Licht herein. In der Mitte des Raumes stand ein massiver Schreibtisch und davor 2 schwarze Leder Sessel. Viktor King saß an seinem Schreibtisch und hob den Kopf, er sah Graysons verdammt ähnlich. Die Blauen Augen, die blonden Haare.
„Guten Morgen Grayson. Guten Morgen Violett. Setzt euch doch bitte. Dutzen ist doch in Ordnung für dich?" fragte er an mich gewandt. „Aber natürlich“ Wir setzten uns.
„Du hast bestimmt viele Fragen. Schieß einfach los" Er sah mich aufmunternd an also stellte ich einfach die erste Frage die mir in den Sinn kam. „Warum bin ich hier und nicht zu Hause?“
„Das dachte ich mir das du das fragst, dein Vater versucht uns momentan zu stürzen und das nicht immer mit fairen Mitteln. Ich denke erwusste das du das nicht gutheißen würdest, deshalb hat er dich auch nicht eingeweiht. Ich spreche von Sonntag. Also zu deiner Frage du bist hier weil es wahrscheinlich bei dir zu Hause nicht sicher genug ist. Das hier ist nur zu deinem Schutz Violett. Du kannst uns vertrauen“
Ach wirklich kann ich das! „Entschuldigung, aber wollen sie damit ernsthaft sagen, dass meine Vater mir etwas antun könnte. Das ist lächerlich. Und warum sollte er das tun" Ich hasste es wenn ich arrogant wurde, aber diese Leute hatten nicht das Recht so über meinen Vater zu reden.
„Seit dem Tod deiner Mutter Lily ist er nicht mehr der alte. Er hat sich sehr verändert...“
„Was wissen Sie schon von meinem Vater? Und außerdem hat das nichts mit meiner mum zu tun. Und warum ist Luke dann nicht hier? Mein Bruder könnte genauso in Gefahr sein wie ich es angeblich bin“ Meine Stimme war histerisch geworden und ich hatte einen riesigen Klos im Hals.
„Violett, dein Vater ist nicht mehr der alte... Lilys Tod hat ihn härter getroffen als er zu gibt. Und zu deinen Bruder er hatte schon immer einen hang zur Gewalt....“ Viktor sah mich forschent an, wie ich diese Information aufnahm. Dann fiel mir das Gespräch zwischen Luke und mir beim Frühstück wieder ein. Er hatte gesagt das er sich auf Sonntag freut und am Sonntag war dann dieses schreckliche Blutvergießen und als mein Vater diesen Mann erschossen hatte. Sah Luke nicht einmal traurig darüber aus, nein im Gegenteil, es schien als fände er das lustig. Mir lief es kalt den Rücken runter „Okay vielleicht stimmt das“ Vikor sah mich traurig an und nickte. „Hilfst du uns deinen Vater und deinen Bruder aufzuhalten?“
Ich sollte mich also gegen meine Familie wenden. Sie verraten. Aber was blieb mir anders übrig. Der Klos in meinem Hals drohte mich jeden Augenblick zu ersticken. Ich nickte „Ja, ich werde meine eigene Familie verraten und ihnen helfen“ sagte ich mit erstickter Stimme. Das alles war zu viel für mich. Ich brach in Tränen aus und Grayson legte mir bruhgent die Hand auf den Rücken. „Es ist schon gut" flüsterte er. „Nein es ist nichts gut“ Ich schlug seine Hand weg und richtete mich auf. „Wie weiß ich das ich Ihnen vertrauen kann?“
„Viel von dem was dein Vater über unsere Familie dir erzählt hat ist nicht wahr. Wir sind nicht Macht gierig. Wir sorgen uns einfach um deine Sicherheit, schon seit du klein bist. Du passt nicht zu Henry oder Luke und Lily hat das auch nicht getan. Oder was denkst du warum sie jetzt Tod ist?“ Meine Mutter war an einer Lungenimbulie gestorben. Und sie wurde ganz sicher nicht getötet. Aber warum war ich mir da eigentlich so sicher?
„Ich habe gleich ein sehr wichtiges Gespräch und wenn du, Violett, noch fragen hast oder irgendwas brauchst dann komm zu mir.“
„Okay, mach ich, danke.“ Grayson und ich standen auf gingen zur Tür. „Ach Grayson warte noch kurz. Pass auf Violett, auf sie wird hier nicht nur Freunde haben."
„Mach ich Dad. Keine Sorge“ erwiderte Grayson. „Und Violett lass dich doch mal von ihm herumfüren.“ sagte er an mich gewand. „Mach ich" versprach ich dann verließen wir den Raum.
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A world in tow parts
AksiyonWas wäre wenn die Welt in zwei Teile geteilt wird. Und einer der beiden mächtigsten Männer der Welt einen grausamen Plan verfolgt. Was wenn er dein Vater ist und du nicht mehr weißt wem du trauen kannst. Was wäre wenn das alles real ist...