7. Kapitel

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"Er ist nicht der, für den du ihn hältst!", sagte er etwas lauter. "Das ist mir egal Steve, ich urteile nicht über Menschen, die ich noch nicht so gut kenne!", stellte ich klar. Ich hasste Menschen, die Oberflächlich handelten, denn jeder Mensch ist etwas besonderes. Ich habe die Angewohnheit in jedem Menschen etwas gutes zu sehen und solange mir jemand nicht das Gegenteil beweist, bleibt es auch so.

"Ich will dich nur beschützen", er trat einen Schritt näher an mich heran. "Ich brauche keinen Babysitter", ich kreuzte meine Arme vor der Brust. "Wer hat dir das Herz gebrochen?", fragte er plötzlich und ich sah ihn überrascht an. Damit hätte ich nicht gerechnet.

"Hör zu, ich bin nicht so wie dein ex. Ich bleibe bei dir, beschütze dich, werde für dich da sein und werde treu sein. Egal was dir widerfahren ist, ich bin hier.", sagte er und kam mir noch näher, woraufhin ich einen Schritt zurückging. "Steve, das ist wirklich nett, aber du bist nicht mein Typ.", antwortete ich ihm, doch er kam mir näher, viel zu nah, doch bevor ich reagieren konnte, lagen seine Lippen auch schon auf meinen.

Schnell stütze ich meine Hände an seiner Brust ab und schob ihn weg.

"Hör zu Steve, du bist mir echt wichtig und wirklich ein toller Kerl, aber eben nicht für mich", sagte ich vorsichtig, da ich es hasste Menschen zu verletzen, die mir wichtig waren. "Ich verstehe.. es ist wegen ihm. Dann lass dich doch verarschen, hat dein ex ja genauso gemacht. Vielleicht hast du es auch gar nicht anders verdient. Ach, und komm nicht zu mir, wenn er dir das Herz bricht!", schrie er nun. Ich sah ihn schockiert an und merkte bereits, wie mir die Tränen kamen.

Ich konnte nicht antworten, ich konnte es nicht verneinen, doch hatte ich es wirklich verdient? Als er sah, dass ich nichts mehr sagte, drehte er sich um und ging. Autsch.

Er meinte es bestimmt nicht so..

Er meinte es bestimmt nicht so..

Ich versuchte es mir so gut es ging einzureden, doch es war falsch. Er meinte es genauso..

Ich ließ mich auf die hinter mir stehen Wand sinken und vergrub meinen Kopf in meinen Händen und fing bitterlich an zu weinen. Seine Worte verletzten mich unglaublich. Mein Ex war ein Arschloch und ich war naiv, doch hatte ich es verdient? War ich so ein schlechter Mensch?

"Alles okay?", hörte ich plötzlich jemanden neben mir fragen und kurz darauf spürte ich, wie sich jemand neben mich setzte. Ich schüttelte bloß den Kopf, da ich nicht wollte, dass die Person mein verheultes Gesicht sah. Wann hatte ich zuletzt geweint? Vor 4 oder 5 Jahren?

Die Person neben mir, legte ihren Arm um mich, doch sagte nichts mehr. Wofür ich ihr wirklich dankbar war. Ich lehnte mich ein wenig an ihn und schaute auf den Boden.

Ich weiß nicht, wie lange wir so verweilten, doch ich fühlte mich wirklich wohl, obwohl ich nicht einmal wusste, wer es war. Ich konnte die Stimme vorhin nicht zuordnen. Es war an der Zeit nachzuschauen, wer mich hier die ganze Zeit tröstete.

Ich blickte in die Grün-Blauen Augen, die ich unter Tausenden wiedererkennen würde. "Billy..", flüsterte ich und sah in seine wunderschönen Augen. Meine müssten wahrscheinlich rot und angeschwollen vom Weinen sein.

"Willst du mir erzählen, was passiert ist?", fragte er vorsichtig und ich überlegte. Sollte ich?

Ich entschied mich dazu, es ihm zu erzählen. Mit Nadine konnte ich nicht reden, da sie erstens auf ihn stand und 2. war sie es zu 90% die ihm das mit meinem ex erzählt hatte. Die einzigen Personen, die davon wussten, waren meine Familie und sie. Ich erzählte ihm also alles was passierte. Als ich ihm von dem Kuss erzählte, spannte er sich an und ich konnte die Wut in seinen Augen sehen. Nachdem ich ihm aber erzählt hatte, was er zu mir gesagt hatte, ballte er seine Hände zu Fäusten und sein Blick wurde zornig, sodass sogar ich Angst bekam.

Er sagte nichts, sondern stand auf und hielt mir die Hand hin, die ich sofort ergriff. Was hatte er vor?

Wir liefen in das Gebäude rein, wo wir auch schon die anderen sahen. Steve unterhielt sich mit Jonathan, als wäre nichts gewesen, was mich unglaublich wütend und traurig machte. Manchmal hasste ich mich für meine Gutgläubigkeit..

Billy ging strickt mit mir an der Hand auf ihn zu.

Billy. [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt