4. Kapitel

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Schnell drehte ich mich mit pochendem Herzen wieder um. Warum hatte ich Herzklopfen? Er hatte mich nur angesehen. Ganz ruhig Jose.

"Alles ok?", fragte mich zur Überraschung Jonathan, doch ich konnte nur nicken. "Leute, ich geh mich ein bisschen Sonnen.", verkündete ich und ging aus dem Wasser. Doch anstatt zu unseren liegen zu gehen, ging ich in seine Richtung. Ich wusste nicht wieso, aber irgendwas in mir sagte, ich sollte. Am Beckenrand blieb ich dann stehen.

"Könntest du bitte aus meinem Blickfeld verschwinden?", hörte ich eine unfreundliche Stimme neben mir fragen. Als ich nach hinten sah, sah ich eine etwas ältere Dame. Ich musste mir das Lachen verkneifen, da sie ihr Falten versuchte unter viel zu starkem Make-up zu verstecken. Sie lag dort mit 2 anderen in ihrem Alter. Als sie sah, dass ich mich immer noch nicht bewegte, warf sie ihre Haare nach hinten und schob ihre Sonnenbrille nach vorne und sah hinter mich.

Ich verstehe, sie lagen hier um diesen Billy anzuschmachten. Ich sah also auch hinter mich und mal wieder sah ich seine schönen grün-blauen Augen auf mir liegen. Sie schien das wohl auch zu bemerken. "Hör mal Mädel, der Typ da", sie zeigte auf Billy, "gehört mir!", gab sie von sich und warf ihre Haare mal wieder nach hinten. "Husch, Husch", sie machte eine Bewegung, die bedeuten sollte, ich solle verschwinden.

"Was ist denn hier los?", hörte ich eine tiefe Stimme hinter mir fragen. "Alles gut", sie klimperte mit ihren Wimpern. Ich musste nicht einmal nach hinten sehen, um zu sehen, wer dort stand. "Und warum dann dieser Aufstand, Karen?", fragte Billy neben mir, woraufhin sie nichts sagte. "Es war nichts", antwortete ich kalt, da ich keine Lust auf eine Auseinandersetzung hatte.

Doch als ich gerade gehen wollte, zog mich jemand am Handgelenk zurück. "Alles gut?", fragte er mich und ich konnte in seine besorgten Augen sehen. "Alles gut", versicherte ich ihm.

"Kannst du mir vielleicht helfen, aus dem Lager ein paar Matten zu holen?", fragte er mich und natürlich mischte diese Karen sich ein. "Billy! Ich kann dir doch helfen!", rief sie, doch er schüttelte den Kopf. Ich zuckte nur mit den Schultern und er zog mich direkt mit ins Gebäude. Während er mich reinzog, konnte ich Steve's wütenden Blick sehen. Ich verstehe sein Problem wirklich nicht.

"Wie heißt du?", fragte er direkt und ich antwortete mit einem einfachen 'Jose'. "Jose, schöner Name. Woher kommst du? Ich hab dich noch nie hier gesehen.", fragte er nachdenklich. "Lindale". Ich half ihm also noch mit den Matten. Mir war die Situation etwas unangenehm, da er mich die ganze Zeit ansah. Was aber noch schlimmer ist, ist dass niemand mich verunsichern konnte. Wirklich niemand! Jetzt kommt so ein dahergelaufener Typ und kriegt es direkt hin?

"Danke für's helfen, Jose", lächelte er und sprach meinen Namen besonders aus, woraufhin ich nur nicken konnte. Was macht dieser Typ mit mir? Ich musste so schnell wie möglich hier weg.

Ich ging, besser gesagt, rannte wieder nach draußen und hielt Ausschau nach den anderen.

Nancy und Jonathan lagen auf den Liegen, während Nadine und Steve im Wasser herumalberten. Ich freute mich für Nadine, dass sie Steve näher kam. Ich hoffte, daraus könnte vielleicht etwas werden.

Ich ging also auf Jonathan und Nancy zu und legte mich neben sie auf eine der Liegen. "Du hättest Steve's Blick sehen sollen, als er dich mit Billy gesehen hat", lachte Jonathan direkt. "Was wollte er eigentlich von dir?", fragte Nancy neugierig. "Er brauchte Hilfe bei irgendwelchen Matten", antwortete ich und zuckte unbeeindruckt mit den Schultern und sonnte mich.

Plötzlich war die Sonne weg und ich spürte einen Schatten, woraufhin ich die Augen öffnete und einen mich komisch anstehenden Steve sah. "Jose? Kann ich mal kurz mit dir reden?", fragte mich Steve mit zusammengebissenen Zähnen. "Äh, klar", antwortete ich und sag verwirrt zu ihm. Er gab mir eine Handbewegung ihm zu folgen, was ich auch tat. Etwas abseits blieb er dann stehen und sah mich an.

"Was ist denn, Steve?", fragte ich immer noch verwirrt. "Was hast du mit Billy gemacht?", fragte er mich wütend. "Das geht dich nichts an!", rief ich ebenso wütend. Muss ich mich etwa rechtfertigen? "Und wie mich das was angeht!", rief er nun etwas lauter, wobei uns alle ansahen.

Ich sah ihn etwas überrumpelt an, da ich nicht gedacht hätte, er würde so laut sein. Ich sah hinter ihm, wie auch Nancy, Nadine und Jonathan den Blick auf uns gerichtet hatten. Etwas weiter links konnte ich Billy's grün-blauen Augen sehen, die uns verwirrt anstarren. "Jetzt hör mal, ich muss dir überhaupt nichts erzählen. Was ist dein Scheiß Problem?!", fuhr ich ihn an. "Er. Er ist mein scheiß Problem!", schrie er mich an.

"Was ist hier los?", fragte plötzlich Billy's dunkle Stimme neben uns. "Nichts!", sagte Steve schnell, bevor er verschwand und mich mit Billy zurückließ.

"Alles okay?", fragte er und holte mich aus meinem starren. "Ja".

Billy. [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt