10. Kapitel

1.6K 70 3
                                    

"Wo bleibt mein Kuss?", fragte er und kam auf mich zu. Ich küsste ihn schnell auf die Wange und sah ihn siegessicher an. "Ey!", rief er empört. "Du sagtest nicht wo!", lachte ich. Das würde ich ihm nicht gönnen.

(...)

Wir verbrachten heute den ganzen Tag am Meer. Ich hatte es sogar geschafft stehen zu bleiben bei einer kleinen Welle. So würde ich niemals gegen Billy ankommen, doch wie sagt man so schön? Übung macht den Meister.

Ich verstand, warum er das so gerne tat. Es war ein unglaubliches Gefühl von Freiheit, wenn man auf dem Bord stand und der Wind einem um die Ohren wehte.

"Billy?", fragte ich, nachdem wir uns in den warmen Sand setzten und den Sonnenuntergang ansahen. Es war eine tolle Atmosphäre und alles schien so perfekt. "Hm?", fragte er mit geschlossenen Augen.

"Danke"

"Wofür?" 

"Für Alles."

Daraufhin sagte er nichts mehr, wir beide genossen das Rauschen des Meeres.

"Sehen wir uns Morgen?", fragte ich, als wir mit seinem Auto vor meiner Tür parkten. "Ich hab ab 15 Uhr Feierabend, soll ich dich um 15:30 Uhr abholen?", fragte er mich grinsend, woraufhin ich eifrig nickte.

"Bis Morgen", verabschiedete ich mich, während ich ihn in die Arme schloss.

"Bis Morgen"

23 Nachrichten von Nadine
5 verpasste Anrufe

Scheiße, ich hatte vollkommen vergessen mein Internet anzumachen. Das kann ja was werden..

Ich ging also auf ihren Kontakt und rief sie zurück.

Telefonat zwischen Nadine und Jose

N : ENDLICH RUFST DU AUCH MAL ZURÜCK! WAS SOL-

J : Bevor du mich jetzt weiter anschreist, lass es mich erklären. Du hast nur einen Bruchteil mitbekommen!

N : Ach und was war das dann mit Steve?!

J : Steve war derjenige, der mich geküsst hat und nicht ich ihn! Ich habe ihm zuvor gesagt, dass ich nichts von ihm will.

N : Oh..

J : Aber jetzt zu dir! Hast du ihm von dem Erzählt, was mit meinem Ex war?

N : *scheiße*

J : War ja klar.

N : Tut mir leid Jose.. Ich wollte ihn auf der Party irgendwie beeindrucken. Und als er mich Sachen über dich fragte, habe ich mich irgendwie verplappert..

J : Ey Nadine! Das ist doch nicht dein ernst? Du weißt wie es mir erging!

N : Tut mir wirklich leid.. Das wird nie wieder vorkommen, versprochen!

J : Das hoffe ich..

Ende des Telefonats

Wir unterhielten uns noch ein wenig über alles mögliche und ich erzählte ihr die Sache mit Billy. Es fühlte sich an, als hätten wir eine Verbindung zueinander. Nadine fand das alles total süß und sagte auch, dass das gar nicht mit Steve hätte stimmen können, da ich ja auf Billy stand. Dabei verdrehte ich nur meine Augen. Ich war mir doch total unsicher!

(...)

3 Wochen später

Billy und ich sahen uns in den letzten Tagen, fast jeden Tag. Wenn wir mal keine Zeit hatten, schrieben wir. Ich war mir mittlerweile ziemlich sicher, was meine Gefühle für ihn angingen. Dieser Typ verzauberte mich einfach mit seiner Art.

Leider sah ich Nancy und Jonathan kaum, da beide viel zu tun hatten. Sie hatten irgendwie ein neues Projekt angefangen, irgendwas mit Reportagen. Ich war eigentlich auch sehr froh darüber, dass ich Steve nicht sah, auch wenn mir der Streit nicht aus dem Kopf ging. Ich konnte es einfach nicht vergessen.

Heute traf ich mich wieder mit Billy und war aufgeregter wie noch nie. Wir gingen heute ins Kino und ich freute mich riesig!

Um Punkt 18 Uhr, hörte ich auch schon das Hupen eines Autos und rannte zum Fenster. Dort konnte ich Billy sehen, wie er im Auto saß und wartete. Ich schnappte mir meine Tasche und rannte schnell runter.

"Hi", sagte ich und lächelte ein wenig schüchtern. "Hey", grinste er zurück und wartete, bis ich mich angeschnallt hatte. Kurz darauf fuhr er auch schon los in Richtung Hawkins. Natürlich bretterte er wie so oft durch die Straßen und ich klammerte mich etwas fester in den Gurt.

Als wir angekommen waren, machte er mir die Tür auf und hielt mir die Hand hin. Ich ergriff sie sofort und stieg aus, doch anstatt sie danach loszulassen, blieb es dabei, was mein Herz schneller schlagen ließ. Wieso hatte dieser er bloß diese Wirkung auf mich?

Gemeinsam liefen wir zum Kartenverkauf, an dem eine kleine braunhaarige Frau etwas eintippte saß.

"2 Karten für 'Jenseits von Afrika'", hörte ich ihn sagen und ich sah überrascht zu ihm. Die Frau vor uns gab uns die Karten und wir liefen den Gang entlang. Niemals hätte ich erwartet, dass er so einen Film sehen wollen würde.

Es war ein Liebesfilm, von dem ich schon vieles gehört hatte. Er war neu in die Kinos gekommen und selbst Nadine hatte oft von dem Film gesprochen. Ich war zwar nie sonderlich begeistert, doch mit ihm ist das etwas vollkommen anderes.

Billy. [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt