15. Kapitel

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Point of view, Jose

Die Woche war schon fast um, aber ich fühlte mich kein Stück besser. Heute war Freitag und Montag müsste ich wohl oder übel wieder zur Arbeit. Eigentlich mochte ich die Arbeit ja und mein Chef war auch super nett, doch ich fühlte mich so kraftlos.

Bevor ich weiter nachdenken konnte, hörte ich die Tür klingeln, was mich ziemlich wunderte, da ich nichts bestellt hatte und ich mit meinen Nachbarn auch nichts zu tun hatte.

Als ich aus dem Fenster sah, konnte ich auch nichts ungewöhnliches entdecken. Ich lief also zur Tür und öffnete sie.

"Steve?", fragte ich mit großen Augen, als ich ihn die Treppe hochkommen sah. "Was machst du hier?", fragte ich ihn direkt, als er vor mir stand. "Darf ich vielleicht erstmal reinkommen? Deine Treppen sind grauenhaft", fragte er schweren Atems, woraufhin ich kurz lächeln musste. Ich ging als zur Seite und ließ ihn eintreten.

Ich führte ihn ins Wohnzimmer, wo er sich gleich hinsetzte und brachte ihm ein Glas Wasser.

"Also, was machst du hier?", fragte ich erneut, während ich mich neben ihn saß. "Nadine hat mir erzählt, was passiert ist", sagte er und ich sah ihn geschockt an. Ich malte mir im Kopf schon aus, was sie alles von mir zu hören bekommen würde. "Sie hat es nur getan, um dir zu helfen. Ich werde ihn umbringen!", regte er sich direkt auf. "Nein wirst du nicht", beschloss ich schnell. "Doch und wie ich das werde! Dieser Wixxer hat nicht anderes verdient!", schrei er sofort.

"Was ist zwischen dir und ihm passiert?", fragte ich nun neugierig. Es hatte mich schon immer interessiert, da es ja einen Grund haben musste. Er war sofort still und sah mich an, als wäre ich verrückt.

"Nancy, wusstest du, dass sie mal meine ex war?", fragte er mich und ich schüttelte sofort meinem Kopf. "Alles fing damit an, dass dieser Hargrove zu uns in die Stadt gezogen war und mit seiner Schwester auf unsere Schule kam. Alle sprachen über ihn, doch ich machte mir nichts daraus. Er bekam immer mehr ansehen und wurde von Tag zu Tag beliebter. Besonders bei den Mädchen. Er behandelte seine Freundinnen nicht gut. Es war alles ein Spiel für ihn. Er wollte nur das eine und nachdem er es bekam, ließ er jedes einzelne Mädchen fallen. Alle Mädchen wollten was von ihm und so wurden auch die Jungs aufmerksam auf ihn.

Ich hatte meine Leute und Nancy, mehr brauchte ich nicht. Die ganze Schule stand damals hinter mir, bis er kam. Er machte es sich zum Ziel, mich zu vernichten und selber der König der Schule zu werden. Ich hatte mir nichts dabei gedacht, da ich dachte meine Kumpels standen hinter mir, doch der Schein trügt. Zuerst besiegte er mich im Basketball. Dann machte er mich vor allen schlecht und erzählte irgendeine Scheiße über mich. Alle glaubten es. Meine Kumpels wurden zu seinen Kumpels. Alle feierten ihn. Ich dachte, ich hätte noch Nancy, doch auch sie glaubte alles was er sagte und verließ mich. Damals war sie noch anders. Jetzt ist sie mit Jonathan zusammen und komplett anders als damals und ich habe sie als gute Freundin gewonnen. Damals stand ich alleine da und hatte alles verloren. Damals war es alles für mich.", erklärte er mir und ich sah ihn mit offenem Mund an. Damit hätte ich nicht gerechnet. Ich dachte, es ginge nur um diesen Schulrang, doch für Steve war es viel mehr als das.

Ich hätte Billy niemals so eingeschätzt. Das klang überhaupt nicht nach ihm. Ich dachte eigentlich, ich hätte eine gute Menschenkenntnis. Doch egal was Steve mir gerade erzählt hatte, irgendwas in mir sagte, Billy sei kein schlechter Mensch.

"Verstehst du jetzt, wieso ich dich die ganze Zeit davor gewarnt hatte? Du warst nur ein Spielzeug für ihn..", sagte er mitfühlend und ich nickte niedergeschlagen. "Ist wieder alles gut zwischen uns?", wollte er wissen, woraufhin ich nicht antwortete, sondern ihn umarmte. Auch wenn ich Steve nicht so lange kannte, war er wichtig für mich und ein guter Freund.

Steve blieb noch bis zum Abend. Es tat wirklich gut mit ihm zu reden, doch auch wenn er hier war und mich ablenkte, musste ich zwischendurch an den Mann denken, der mich nicht mehr sehen wollte.

Gerade saß ich auf meiner Couch und dachte nach. Über ihn.

Es musste doch einen Grund haben. Steve hatte mir zwar schreckliche Dinge über ihn erzählt, doch das bedeutete doch nicht, dass er sich nicht geändert hatte? Nancy war damals ja auch anders. Es zerbrach mir den Kopf darüber nachzudenken.

Niemand könnte mir sagen, dass er keinen Spaß hatte, als wir surfen waren oder es mochte mit mir Zeit zu verbringen. Ich hatte es mir doch nicht eingebildet, dieses elektrisiert Gefühl zwischen uns? Allein der Kuss war magisch. Zumindest für mich.

Ich hasste mich dafür, wieder über ihn nachzudenken, doch irgendwas gab mir keine Ruhe und ich musste herausfinden, was es war.

Müde, ging ich ins Schlafzimmer und legte ich mich ins Bett, um kurz darauf sofort einzuschlafen.

"Wir können uns nicht mehr sehen", hörte ich Billys Stimme sagen und ich sah mich stürmisch um. Billy?? Wo war er? Alles um mich war dunkel und ich konnte nicht erkennen. Tiefer Nebel umhüllte mich und ich schrie.

Was ist hier los? Wo bin ich?

Plötzlich erschien Billy's Gesicht vor mir und ich konnte nicht anders, als zu weinen. Von überall hallten die Sätze 'Du bist nicht gut genug für mich' und 'Ich will dich nicht mehr sehen'. Es wurde immer lauter und lauter und plötzlich stand Billy vor mir.

"Nicht weinen", sagte er und strich mir eine Träne von der Wange.

"Wir können uns nicht mehr sehen", sagte er und sah nach unten, wobei ich sehen konnte, wie auch ihm eine Träne entglitt. Was war hier los?

"Es tut mir leid", hörte ich ihn noch sagen, bis er komplett verschwand und mich im Dunkeln alleine ließ. Ich schrie und wollte weg von hier. Die Stimmen kamen immer näher und egal, wie stark ich mir meine Ohren zuhielt, wurden sie immer lauter.

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Sorry Leute, bin momentan sehr inaktiv, wegen Stress und sooo.. aber versuche so gut es geht weiter zu schreiben 😅

Billy. [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt