The Truth

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Es war spät, die Sonne war schon längst untergegangen als die nervtötende Klingel des Hauses ertönte

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Es war spät, die Sonne war schon längst untergegangen als die nervtötende Klingel des Hauses ertönte. Johnny schrak sofort aus seinem Halbschlaf, sprang auf als wäre er von einer Tarantel gestochen worden. Er konnte sich nicht vorstellen, wer um diese Uhrzeit noch störte.

Eigentlich würde er zu solch später Stunde nicht mehr an die Tür gehen, eigentlich würde er keinem mehr aufmachen. Doch nach der dritten Betätigung der Klingel stand der junge Mann doch auf.
Seine Knochen schmerzten von der Arbeit und er war hundemüde, dennoch setzte er ein Lächeln auf, als er die Haustüre öffnet.
Was ihm jedoch unter die Augen kam, verwunderte ihn. Ein Mann Mitte 30 stand auf der Fußmatte, trug die Uniform eines Polizistens und als er nur ein leises 'guten Abend, Officer' herausbrachte, nickte der blonde Polizist anerkennend.

,,Guten Abend. Ich bin Officer Kim. John Suh, richtig?"
Johnny nickte, befand es als merkwürdig mit der englischen Aussprache seines Namens angesprochen zu werden. Schließlich nannten ihn so nur seine Freunde und Verwandten.
,,Kann ich Ihnen helfen?", waren es die Worte des höflichen jungen Mannes, der den Officer sofort ins Innere der kleinen Wohnung bat. Dieser nahm gerne an, betrat es somit und wurde von Johnny ins Wohnzimmer begleitet.

,,Darf ich dir zu einem Vorfall einige Fragen stellen?", fragte der Blonde sofort, während er sich auf die kleine Couch setzte, den Ordner auf dem Tischchen vor ihm ablegte.
Johnny, dem etwas mulmig zumute wurde, nickte schweigend und ließ sich ebenfalls auf den Sessel gegenüber des Älteren fallen. Seine Hände schwitzten, denn noch nie wurde er zu etwas befragt. Auch wenn er nichts gemacht hatte, hatte er Angst.
Der Polizist wühlte etwas im Ordner, bis er fündig wurde. Kurzerhand legte er es Johnny vor die Nase, wartete einige Sekunden und fragte ihn dann, ob er den jungen Mann auf dem Bild kennen würde.

Der Dunkelhaarige ließ sich lange Zeit, überlegte ob er den Gleichaltrigen schon einmal irgendwo gesehen hatte, doch er musste schlussendlich verneinen.  Etwas verwirrt über diese Situation, runzelte er die Stirn. Er hoffte, dass dieses Gespräch bald beendet werden würde.
Wieder holte Officer ein Bild heraus, nun schluckte sein Gegenüber aber schwer. Es zeigte das Gesicht seines Freundes und ein unangenehmes Grummeln meldete sich in seiner Magengegend. ,,D-das ist ein Freund von mir, ist etwas mit ihm?"

Ein tiefes Durchatmen des Gesetzeshüters ertönte und er blickte dem ängstlichen Jungen tief in die Augen. ,,Wie lange hatten sie schon Kontakt zu diesem jungen Mann?"
Johnny senkte seinen Blick, sah sich das Foto von Ten nochmal genauer an. ,,Wir kennen uns schon lange, doch in letzter Zeit hatten wir kaum Kontakt."

,,Er hat sie aber kontaktiert, ist das so?" Johnny nickte bedauernd. ,,I-ich hatte wenig Zeit. Er hat mir auf die Mailbox gesprochen aber ich hab mir die Nachrichten nicht immer angehört."
,,Ist Ihnen etwas an ihm aufgefallen, irgendwas eigenartiges? Wie hat er sich in den Nachrichten verhalten?"
,,Er war aufgewühlt, denke ich. Seine Mutter ist vor einigen Monaten gestorben und seitdem ging bei ihm alles drunter und drüber. Er war betrübt, sagte er zumindest."
,,Hatte er denn sonst irgendwelche Kontakte?", hackte der Polizeibeamte nach ,,Ich denke nur seine Mutter und mich."
,,Und dieser Junge hier?" Officer Kim zeigte auf das andere Bild, auf den Jungen dessen Gesicht Johnny nicht kannte. ,,I-ich weiß nicht. Er hat von einem Taeyong gesprochen, aber soweit ich weiß hat er noch nie mit ihm gesprochen."
,,Er hatte keinerlei Kontakt zu Lee Taeyong?"
,,T-ten hat Tabletten genommen, bevor seine Mum starb. Ich denke er hat sie abgesetzt und hat Jemanden gesucht, der ihm als Ablenkung half. Diese Ablenkung war wohl dieser Taeyong", erzählte der 24-Jährige zögernd. Er konnte nicht lügen, nicht vor einem Polizisten.

,,Denken Sie, er wäre im Stande Jemandem wie Taeyong Schaden zufügen zu wollen?"
Die Antwort ließ lange auf sich warten, Johnny tat sich sichtlich schwer einen geeigenten Satz zu finden. ,,Ich weiß es nicht, Sir."
,,Ist es möglich, dass Chittaphon.. Ten.. durch eine Krankheit unter Halluzinationen litt?"
,,Ich weiß, dass er einige Jahre beim Psychologen war, der der ihm auch die Tabletten verschrieb. Er wollte nie genau darüber reden, nur seine Mutter wusste bescheid was es wirklich war."

Einige Minuten war es still, in denen der Polizist einige Worte auf sein Klemmbrett schrieb.
,,Es gab einen Brand", äußerte sich der Beamte dann knapp ,,ihr Freund war darin involviert, womöglich sogar der Brandstifter. Wir haben sein Handy durchsuchen lassen und sind auf die zahlreichen Telefonanrufe gestoßen. Er hat sie in den letzten Monaten über 170 Mal angerufen."
Johnny verschlug es die Sprache, er konnte den Worten des Polizists nicht glauben. Er wollte den Worten keinen Glauben schenken.
Niemals hätte er gedacht, dass Ten solch einen Fehler machen konnte.

,,Nach dem Gespräch mit Lee Taeyongs Partner, fanden wir heraus dass Taeyong niemals Kontakt zu Ten hatte. Er hatte ihn weder gesehen, noch mit ihm gesprochen. Laut unseren Fachkräften, die darauf spezialisiert sind, handelt es sich um um eine schizoide Persönlichkeitsstörung."
,,Schizoid?", wiederholte der geschockte Jugendliche das Wort des Beamtens. Er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte.
Sätze aus Tens Mund rasten durch seinen Kopf und er fragte sich, warum ihm das nie aufgefallen war. Warum er sich entschieden hatte, sich von dieser Freundschaft zu lösen.
Er wusste, dass etwas mit Ten los war, doch er hatte nie die Kraft aufgebracht darüber näher nachzudenken.

,,Taeyong liegt in der Intensivstation, er konnte gerettet werden. Ten hat es leider nicht geschafft, vermutlich erstickte er am Rauch der Flammen."

You & Everything | Tenyong √Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt